Weitere Kunstsommer Highlights in Niederösterreich

Eine Reise entlang der Donau in der Schallaburg, ökologische Fragestellungen von Elisabeth von Samsonow in der Stadtgalerie Wiener Neustadt und das faszinierende Werk Oswald Tschirtners im Museum Gugging. Alle Details und noch mehr Tipps im Überlick.


Durch das Nadeloehr Eisernes Tor © Kurt-Farasin

Durch das Nadeloehr Eisernes Tor © Kurt-Farasin

Schallaburg

Die Ausstellung lädt zu einer inspirierenden Reise flussaufwärts: Vom Schwarzen Meer durch die engen Felsschluchten des Eisernen Tors, vorbei an den weiten Ebenen Ungarns durch die malerische Wachau auf die Schallaburg. Vor Millionen Jahren begann sich die Donau ihren Weg zu bahnen, heute ist sie der zweitlängste Fluss Europas.

DONAU. Menschen, Schätze & Kulturen bis 8. November

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Museum Gugging

Minimum und Maximum. Der Gugginger Künstler Oswald Tschirtner (1920–2007) steht für beides, denn bei ihm steht ein Maximum an Ausdruck einem Minimum an Form und Farbe gegenüber. Herzstück von Tschirtners Kunst sind seine abstrahierten Menschendarstellungen – jene unverkennbaren „Kopffüßler“, die dem Betrachter ohne erkennbare Geschlechtsmerkmale oder Bekleidung gegenüberstehen. Tschirtner hat es vermocht, mit nur wenigen Linien und gelegentlichem Einsatz von Farben berührende Arbeiten zu schaffen. Fragilität und Poesie stehen für das zeichnerische Schaffen dieses Künstlers. Oswald Tschirtner gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Künstlern aus Gugging. Im Jahr 2020 würde er seinen 100. Geburtstag feiern. Anlass für das museum gugging diesem großen Stillen eine umfassende Schau zu widmen.

„Oswald Tschirtners Weg zum Künstler war nicht vorgezeichnet. Gleichzeitig war er bis ins hohe Alter in der Lage, Neues zu entwickeln“, erklärt Johann Feilacher, künstlerischer Leiter des museums gugging und Kurator der Ausstellung. „Darüber hinaus ist kaum ein Künstler mit Gugging so verbunden: In französischer Kriegsgefangenenschaft im Zweiten Weltkrieg psychisch erkrankt, war er fünf Jahrzehnte in Gugging, zunächst in der N. Ö. Landes-Heil- und Pflegeanstalt und dann über zwei Jahrzehnte im Haus der Künstler, wo ich ihn auch betreuen durfte“, so Feilacher. „Mit seinem geschlechtslosen Kopffüßler lehrt uns Oswald Tschirtner die Konzentration auf das Wesentliche und zeigte zugleich, wie er sich fühlte“, so Feilacher weiter.

Oswald Tschirtner bis 10. Jänner 2021

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Oswald Tschirtner, Ich möchte auf einer Sänfte getragen werden, 1972 © Privatstiftung - Künstler aus Gugging

Arnulf Rainer Museum

Die Ausstellung „REVUE“ möchte durch die Auswahl von Werkgruppen die Fülle des Oeuvres von Arnulf Rainer wieder aufleben lassen. Anhand von 100 Werken aus acht Jahrzehnten - alle Leihgaben kommen direkt aus dem Atelier des Künstlers - bietet die Ausstellung einen umfassenden Einblick in das malerische Schaffen Arnulf Rainers. Folgende Werkphasen sind in der Ausstellung zu sehen: die surrealistischen Zeichnungen der späten 1940er-Jahre; die frühen Zentral- und Vertikalgestaltungen und die monochromen Übermalungen der 1950er-Jahre; die großen Zyklen der „Face Farces“ und „Body Poses“, der Verrenkungen, der „Frauensprache“ und der „Kunst über Kunst“ sowie die gestischen Hand- und Fingermalereien ab den 1960er-Jahren; die Übermalungen naturwissenschaftlicher und anatomischer Studien ab Mitte der 1980er; die kontemplativen Kosmos- und Schleierbilder ab den 1990er-Jahren; Arnulf Rainers Spätwerk ab 2000 bis aktuell. 

Revue bis 23. August

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Ausstellungsansicht REVUE © Arnulf Rainer Museum, Foto Kollektiv Fischka (3)


Stadtgalerie Wiener Neustadt

Die Stadtgalerie Wr. Neustadt wurde im Mai 2019 in der Fußgängerzone Herzog Leopold-Straße, direkt neben dem Wiener Neustädter Stadttheater eröffnet – ein gemeinsames Projekt der Stadt Wiener Neustadt, dem Österreichischen Kulturforum, dem NÖ Kulturforum und dem Kunstverein Süd-Ost. Aktuell zeigt die Stadtgalerie eine Ausstellung der Künstlerin und Philosophin Elisabeth von Samsonow.

Elisabeth von Samsonow zeigt in der noch jungen Stadtgalerie Wiener Neustadt neue Malerei,  Performancefotografie und Zeichnungen mit einem ökologischen, oder besser ökosophischen Akzent. Während des Corona Lockdown hat sie damit begonnen, auf künstlerische Weise die Umgebung ihres Ateliers im nördlichen Weinviertel zu erkunden. Sie durchstreift die Landschaft als Performerin, wobei sie sich allmählich ihr angleicht. Was die Malerei angeht, so ist das Ergebnis der Erkundung eine fast diagrammartige Darstellung von Lösswänden und Zuständen der Erde. Die Schraffur, die die Erosion auf diese Wände gezeichnet hat, dient der Künstlerin als abstraktes Zeichen für die ungeheure Dauer der Erdzeit. In ihren einfachen geometrischen, aber zugleich aufgelösten Farbkompositionen versucht Elisabeth von Samsonow, psychische Felder der Erde aufzuzeichnen, die sie für ein Lebewesen hält. Video-Interview mit Elisabeth von Samsonow

Elisabeth von Samsonow bis 26. September

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Oskar Kokoschka Haus

Die Ausstellung im Kokoschka Haus Pöchlarn lädt im Sommer 2020 zu einer Reise ins antike Griechenland. Oskar Kokoschka (1886–1980), einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, setzte sich in seinem Spätwerk intensiv mit der Kultur der griechischen Antike auseinander. Auf zahlreichen Reisen in den Mittelmeerraum entstanden Zeichnungen historischer Tempelanlagen, Stadtansichten, Porträts und Studien antiker Statuen. Die Kunst dieser Zeit sowie das antike Menschenbild waren für den politisch höchst sensibilisierten, vom Humanismus geprägten Maler und Grafiker das Symbol für den freien Menschen. Der umfangreiche Lithografie-Zyklus „Bekenntnis zu Hellas“ sowie Fotos antiker Kunstwerke und Bücher aus dem Besitz des Künstlers zeigen Oskar Kokoschkas persönliches Antikenverständnis und sein Interesse an dieser vergangenen Epoche, die ihn seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zu seinem Tod 1980 beschäftigte.

Oskar Kokoschka. Reise ins antike Griechenland bis 4. Oktober

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Oskar Kokoschka, Bei der Arbeit am Lithografie-Zyklus „Bekenntnis zu Hellas“, Hamburg 1962, Foto: Horst Tappe. © Universität für angewandte Kunst Wien, Oskar Kokoschka Zentrum


Egon Schiele Museum

Das Egon Schiele Museum Tulln nahm das Gedenkjahr 2018 zum Anlass seine Schau auf völlig neue Beine zu stellen. Auf den Spuren des berühmten Künstlers kommen Menschen zu Wort, die ihn entweder begleitet haben oder sein Schaffen grundlegend erforscht haben. 

Egon Schiele Privat bis 29. November

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Courtesy of Egon Schiele Museum

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