Lenbachhaus München

Michaela Eichwald

„Mehr Unabgesichertes versuchsweise äußern. Mehr Leben, mehr Ausdruck, mehr Unverständlichkeit“, beschreibt Michaela Eichwald ihre Methodik und verfolgt diesen Ansatz unter anderem in Malerei und Skulptur. In München widmet ihr das Lenbachhaus eine große Einzelausstellung.


Neonpink schlängelt sich eine Linie aus flüssiger Farbe über ein geordnetes Chaos aus kompakten Grau- und Lilatönen, flüchtig gesetztem Gelb, fließendem Purpur und gelegentlichen Abdrücken in Weiß, die an Druckraster erinnern. Längliche hellrosa Formen, die an Einzeller, Phalli oder Sextoys denken lassen, tummeln sich darauf und scheinen die Fläche zusammenzuhalten. An den Rändern kommt eine Textur zum Vorschein, die sich erstaunlicherweise als das Trägermaterial in Gestalt von Straußenlederimitat entpuppt.

Michaela Eichwalds Werke sind faszinierend und befremdlich zugleich. Sie sind schwer greifbar, weil so viel passiert und doch nichts kategorisierbar ist: In ungegenständlicher, wenn auch nicht immer vollkommen abstrakter Formensprache – Bildreferenzen wie etwa erkennbare Figuren können durchaus vorkommen – lässt Eichwald Form und Material humorvoll aufeinandertreffen. Ein gewisser Bildwitz klingt allein schon in den Materialien an, die die Künstlerin vorzugsweise verwendet: Kunstleder von metallic-silber bis bonbonrosa, Autohimmelstoff, besagtes Straußenlederimitat oder ähnliche synthetische (uns umgebende) Gewebe dienen als Malgrund.

Erfahren Sie mehr in unserer PARNASS Ausgabe 04/2020.

MICHAELA EICHWALD | Zur Klärung eines Sachverhaltes bitte mitkommen, 2018, Acryl, Lack, Sprühfarbe auf Kunstleder, 80 × 135,8 × 3,5 cm
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Städtische Galerie im Lenbachhaus

Luisenstraße 33, 80333 München
Deutschland

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