Spark Art Fair Vienna

Eine neue Kunstmesse für Wien

 „Das Gute gibt es nicht nur in der Ferne“ – Renger van den Heuvel über die SPARK Art Fair Vienna, die erstmals von 24. bis 27. Juni in der Marx Halle stattfindet und 75 Solopräsentationen versammelt.


Renger van den Heuvel war ab 2012 Geschäftsführer der Viennafair in der Messe Wien beziehungsweise – nach der Trennung von Reed Exhibitions – der viennacontemporary. Nun startet er, der Pandemie zum Trotz, mit einer eigenen Kunstmesse, der SPARK Art Fair Vienna. Das Konzept sieht ausschließlich Solopräsentationen vor, nahezu alle wichtigen österreichischen Galerien machen mit.

PARNASS: Sie wurden 1963 in Apeldoorn geboren. Ansonsten weiß man recht wenig über Sie. Was hat Sie als Holländer nach Wien verschlagen?

RENGER VAN DEN HEUVEL: Ich habe Jus studiert und spezialisierte mich auf das Urheberrecht. Zumeist war ich in der Verlagsbranche tätig, darunter auch zwei Jahre in Moskau. Ich arbeitete also immer an der Schnittstelle von Kreativität und Kommerz. Im Auftrag von Sergej Skaterschikov und Dimitri Aksenov, die von Reed die Lizenz bekommen hatten, kam ich nach Wien, um die Viennafair aufzubauen. Ich war daher auch eine Art Vermittler zwischen der europäischen und der russischen Kultur. Und dann stellte ich fest, dass es auch eine österreichische Kultur gibt.

P: Warum sind Sie 2019 ausgestiegen?

RvH: Ich brauchte einfach eine Pause. Es war auch nicht mein Ziel gewesen, so lange in Wien zu bleiben. Ich dachte mit meiner Frau darüber nach, ob wir zurück nach Holland gehen sollen. Aber dann erhielt ich von HEY-U, dem Betreiber der Marx Halle, das Angebot, diese als Kulturzentrum weiterzuentwickeln und auch selbst eine Messe aufzubauen. Das war verlockend. Künftig soll es in der Halle auch permanente Ausstellungsräume geben. Ich werde daher im Bereich der zeitgenössischen Kunst weitere Aktivitäten setzen können. Die GmbH wurde von HEY-U gegründet, ich bin geschäftsführender Gesellschafter.

P: Wie kamen Sie auf den Namen „Spark“?

RvH: Die Wörter „Vienna“, „Fair“, „Art“ und „Contemporary“ waren schon besetzt. Es braucht daher eine andere Kategorie, eine Metapher. „Spark“ bedeutet „Funke“. Das hat mir gefallen. Und die Reaktionen waren sehr positiv.

© SPARK Art Fair Vienna

P: In der Marx Halle wird es also zwei Messen geben. Sind Ihre ehemaligen Partner verärgert? Denn die SPARK ist natürlich eine Konkurrenz.

RvH: Ist sie das? Wir waren aufgrund der Pandemie gezwungen, den Termin von Ende März auf Anfang Mai und dann auf Ende Juni zu verschieben. Das war keine Absicht. Die Idee ist nach wie vor, dass die eine Messe im Frühjahr stattfindet – und die andere im Herbst. Das Konzept der SPARK sieht Solopräsentationen vor: Jede Galerie stellt nur einen Künstler vor. Aber fast jede Galerie hat mehrere Künstler unter Vertrag. Unser Angebot wird daher ein anderes sein. Ich glaube, die SPARK kann gut als Ergänzung funktionieren.

P: Zumal sie eine eher lokale Messe ist?

RvH: Natürlich wäre es toll, wenn bedeutende Galerien aus Amerika dabei sein würden. Aber das ist in der derzeitigen Situation nicht realistisch. Mir ist wichtig, dass die bedeutenden österreichischen Galerien teilnehmen – und starke Positionen zeigen. Das Gute gibt es nicht nur in der Ferne, sondern auch hier und in den Ländern rund um Österreich.  

P: Die Kojen zu je 30 Quadratmeter kosten 6.000 Euro. Die SPARK ist also wesentlich billiger als die viennacontemporary?

RvH: Das kann gut sein. Aber Solopräsentationen stellen auch ein Risiko dar.

P: Weil die Galerien nicht die gesamte Palette vorstellen und unterschiedliche Käuferschichten ansprechen können?

RvH: Genau. Damit die Galerien dieses Risiko eingehen, brauche ich günstige Preise. Aber ich habe ganz bewusst die Solopräsentation gewählt. Damit die Künstler im Mittelpunkt stehen. Man wird sich als Besucher viel tiefer mit ihnen auseinandersetzen können.

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OLIVER LARIC Pair of Dogs, 2021 Präsentiert von Galerie Johann Widauer Courtesy Galerie Johann Widauer © by the artist


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Spark Art FAir

MARX HALLE
Karl-Farkas-Gasse 19
1030 Wien
Österreich

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