Ein Gespräch mit Lars Eidinger, dem neuen Salzburger „Jedermann“

Lars Eidinger, 1976 in Berlin geboren, ist seit 1999 an der Berliner Schaubühne engagiert, feiert als Filmschauspieler große Erfolge und wird in diesem Jahr die Rolle des „Jedermann“ in Salzburg spielen. Seit seiner Kindheit fotografiert er auch. Jetzt ist sein erstes Fotobuch erschienen. Uta Baier hat mit ihm über das Fotografieren mit dem Telefon, über Lieblingsfotos, eine wichtige Ausstellung gesprochen. Über Glamour und rote Teppiche haben sie ein wenig gestritten.


Ich fand den Begriff ‚Weltschmerz‘ schon als Kind interessant

Lars Eidinger

PARNASS: Wie ist es für Sie als Schauspieler, dem eigenen Gesicht, dem eigenen Körper im Foto gegenüberzutreten?

Lars Eidinger: Mittlerweile suche ich mir die Fotografen sehr genau aus, von denen ich mich fotografieren lasse. Denn fotografiert zu werden ist ein sehr intimer Vorgang. Ich bin ein großer Bewunderer von Juergen Teller. Er hat mich mehrmals porträtiert. Als ich die Bilder sah, dachte ich, diese Bilder dürfen nie veröffentlicht werden. Ich habe gesehen: Man erkennt mich da. Sie waren mir viel zu ungeschützt und explizit. Heute liebe ich sie genau deshalb.

P: Sie haben jetzt ein Buch mit Ihren eigenen Fotos herausgebracht. Doch zwischen dem bloßen Fotografieren einerseits und sich als Künstler zu verstehen andererseits besteht ein großer Unterschied. Seit wann verstehen Sie sich als Fotokünstler?

LE: Ich habe mich schon als Kind für Fotografie interessiert. Aber sehr wichtig war für mich die Ausstellung „The story of photography“ 1999 im Städel Museum in Frankfurt. Da habe ich mich bestätigt gefühlt und den Entschluss gefasst, Fotografie künstlerisch zu betreiben.

P: Was hat Sie so beeindruckt? 

LE: Bis dahin wusste ich gar nicht, dass man so etwas wie Streetfotografie machen und zu Kunst erheben darf. Es hat mich sehr beeindruckt, dass sich jemand in die U-Bahn setzt und heimlich Menschen fotografiert wie Walker Evans. Durch William Egglestons Foto mit dem Dreirad habe ich mich ebenfalls bestätigt gefühlt, denn meine Bilder hatten ähnliche Motive. 

Das ganze Interview finden Sie in unserer PARNASS Ausgabe 02/2021!

LARS EIDINGER | Berlin, 2017 © Lars Eidinger (Autistic Disco, Hatje Cantz)

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