Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Bernardo Bellotto

Zum 300. Geburtstag richten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden dem in Venedig geborenen Vedutenmaler Bernardo Bellotto (1722–1780) eine Retrospektive mit seinen Stadtansichten aus. Dresden besitzt mit 36 Bildern die meisten Bellotto-Gemälde weltweit, jetzt werden sie durch Leihgaben aus der ganzen Welt ergänzt. 


Nicht viele Künstler prägten die Vorstellung von einer Stadt so sehr wie Bernardo Bellotto das Bild des barocken Dresden. Dabei sind Bellottos Ansichten der Stadt gar nicht fotografisch genau, die Größenverhältnisse der Gebäude unterliegen sogar einem gewissen Kalkül. Der zeitgenössischen Bedeutung des aus Venedig stammenden Vedutenmalers, der sich wie sein Onkel auch Canaletto nannte, hat das eher genutzt als geschadet. Und für sein Nachleben und die Bewunderung nachfolgender Generationen war es nahezu egal, ob die Frauenkirche perspektivisch weiter weg gemalt war, als sie in der Stadt steht. Oder ob er die Hofkirche mit Turm malte und damit August III. und seine Bauprojekte ehrte, obwohl der Turm noch nicht im Bau war. 

Nicht erst heute gehören die barocken Ansichten zu den bedeutendsten Schätzen der Dresdener Gemäldegalerie. Die präsentiert sie seit der Neueinrichtung der Galerie 2020 stolz auf Augenhöhe und erweitert den Bestand nun temporär für die Retrospektive anlässlich des 300. Geburtstages des Künstlers durch Leihgaben aus Wien, Washington, London, Manchester, Venedig und Warschau. Die Kooperation mit dem Königlichen Schloss in Warschau beschert der Dresdener Ausstellung sogar eine grandiose Erweiterung um elf Veduten und ein Selbstporträt. In Warschau hatte Bellotto eine lange, erfolgreiche Arbeitsphase nach seiner Dresdener Zeit, bevor er 1780 dort verstarb. Die Dresdener Ausstellungsmacher und Gemäldegaleriedirektor Stephan Koja und Kuratorin Iris Yvonne Wagner erweitern die Gemäldeschau nicht nur um Zeichnungen und Radierungen, sondern zeigen beispielsweise auch eine königliche Sänfte, wie sie auf den Altmarkt-Ansichten zu entdecken ist.

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BERNARDO BELLOTTO, Der alte Ponte delle Navi in Verona, 1746-1747 © Gemäldegalerie Alte Meister, SKD

BERNARDO BELLOTTO, Pirna von Copitz aus, 1754-1756 © Gemäldegalerie Alte Meister, SKD

BERNARDO BELLOTTO, Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke, 1748 © Gemäldegalerie Alte Meister, SKD

Staatliche Kunstsammlung Dresden | Gemäldegalerie Alte Meister

Theaterplatz 1, 01067 Dresden
Deutschland

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