Teil 2

AUSSTELLUNGEN AUF DIE WIR UNS DIESES JAHR FREUEN | Rund um den Globus

Wir freuen uns schon auf zahlreiche Ausstellungen in diesem Jahr! Wir haben unsere Highlights für Sie zusammengefasst. Die Reihung ist keine Wertung.


Kunsthaus Zürich: Eröffnung des Erweiterungsbaus und Ausstellung Earth Beats

Im Herbst ist es endlich soweit. Das Kunsthaus Zürich eröffnet seinen von David Chipperfield entworfenen Erweiterungsbau. Dieser wird die Kunst ab den 1960er-Jahren aufnehmen, sowie zentrale Privatsammlungen wie die Sammlung Emil Bührle sowie darüber hinaus Wechselausstellungen zeigen und Akzente in der Gegenwartskunst setzen.

Kunsthaus Zürich, Chipperfield-Bau: Zentrale, Halle mit Treppenaufgang. Materialität: Sichtbeton (Wände) und Krastaler Marmor (Boden),© Juliet Haller, Amt für Städtebau, Zürich

Eine interessante Ausstellung ist ebenfalls im Herbst im Kunsthaus Zürich geplant.

Earth Beats–Naturbild im Wandel  ist ein künstlerisches Plädoyer zum Schutz der Erde und ihrer natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen, erwachsen aus der Dringlichkeit der Gegenwart. Die Ausstellung ist sowohl historisch als auch gegenwartsbezogen und zukunftsorientiert und greift mit dem in der Natur und unserem Alltag ablesbaren Klimawandel ein hochaktuelles Thema auf. Ausgehend von den Elementen Erde, Luft und Wasser zeichnet die Ausstellung die künstlerische Auseinandersetzung mit dem blauen Planeten vor dem Hintergrund des Bewusstseins für seine Fragilität nach mit Arbeiten u.a. von Joseph Beuys, Ursula Biemann, Laurence Bonvin, Herbert Brandl, Julian Charrière, Anna Jermolaewa, Ruth Kaaserer, Ana Mendieta...

4. Oktober 2021 bis 6. Februar 2022

Joseph Beuys, Difesa della natura, 1984, Farboffsetdruck auf Halbkarton, 60 x 82 cm, Kunsthaus Zürich, Donazione Lucrezia De, Domizio Durini, 2011, © 2020 ProLitteris, Zurich


Foundation Beyler: Rodin/Arp

Erstmals in einer Museumsausstellung trifft im Dialog zwischen Auguste Rodin (1840–1917) und Hans Arp (1886–1966) das Schaffen des großen Erneuerers der Bildhauerei des späten 19. Jahrhunderts auf das einflussreiche Werk eines Protagonisten der abstrakten Skulptur des 20. Jahrhunderts. Die gleichzeitig ungewöhnliche wie faszinierende Gegenüberstellung dokumentiert zahlreiche künstlerische Verwandtschaften und Bezugspunkte in den Werken der Künstler und zeigt ebenso auch die Differenzen auf. In jedem Fall ist die Gegenüberstellung anhand von zahlreichen ikonischen Skulpturen der beiden Künstler ein aufschlussreiches und visuelles Erlebnis.

bis 16. Mai 2021

Installationsansicht «Rodin/Arp» in der Fondation Beyeler, Riehen/Basel, 2020. © 2020, ProLitteris, Zürich; Foto: Mark Niedermann

National Gallery London: Dürer´s Journey. Travels of a Renaissance Artist

Unterstützt von der Credit Suisse zeigt die Londoner National Gallery im Sainsbury Wing eine Ausstellung zu Albrecht Dürer unter einem interessanten Blickwinkel. Anhand von Gemälden, Druckgrafik, Zeichnungen und Briefen folgt die Ausstellung den Reisen des deutschen Meisters über die Alpen, nach Venedig und in die Niederlande und stellt die Menschen, die er getroffen hat ebenso in den Mittelpunkt wie die Orte, die Dürer besuchte. Die Ausstellung erforscht, wie Dürers Reisen auch Künstler der niederländischen und Italienischen Renaissance beeinflusste und Dürers Ruhm und Einfluss über Europa entfachte.

Geplant: 13. Februar bis 16. Mai 2021 I Laut Website wird die Ausstellung verschoben 

Albrecht Dürer, A Lion, 1494 , Gouache on parchment, heightened with gold, 12.6 x 17.2 cm, Kupferstichkabinett, Hamburger Kunsthalle (23005) © Photo Scala, Florence/bpk, Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte, Berlin / photo: Christoph Irrgang


Tate St. Ives: Haeque Yang und Petrit Halilaj

Die Dependance der Londoner Tate im pittoresken Touristenort St. Ives in Cornwall – ein Besuch ist allein schon aufgrund des Ateliers und dem Skulpturengarten von Barbara Hepworth lohnend – zeigt heuer im Frühjahr zwei interessante Personalen. Den Anfang macht die 1971 in Südkorea geborene und in Berlin lebende Haegue Yang. Die Ausstellung, übrigens die erste große Personale der Künstlerin in Großbritannien, zeigt neue wie bereits existierende Arbeiten in raumbezogenen Installationen und umfasst sowohl Skulpturen, Zeichnungen, Collagen und Gemälde der Künstlerin.

bis 3. Mai 202

Haegue Yang: Strange Attractors | Trailer | Tate

Ende Mai eröffnet Petrit Halilajs Soloausstellung in St. Ives. Der 1986 im Kosovo geborene Künstler, der zu den Shooting Stars der letzten Jahre zählt, untersucht in seinen Arbeiten kulturelle Identitäten, Nationalismen ebenso wie kulturelles Erbe und Möglichkeiten für eine individuelle wie aber auch politische Freiheit. Halilaj zeigt in St. Ives eine große neue Arbeit. Ausgehend von Zeichnungen, die er als 13-jähriger in einem Flüchtlingslager in Albanien während des Kosovo Krieges anfertigte (1998–99), gestaltet er ein Art Universum aus ruraler Landschaft überlagert von Kriegs- und Gewaltszenen. Eine visuell expressives Environment, dass verschiedene Blickwinkel überlagert – Fiktion und Realität verschwimmen ebenso wie offizielle Geschichte und persönliche Wahrnehmung.

29. Mai bis 10. Oktober 2021


Städel Museum Frankfurt: Nennt mich Rembrandt!

Unter dem Titel „Nennt mich Rembrandt!“ thematisiert das Städel Museum gemeinsam mit der National Gallery of Canada Rembrandts Aufstieg zu internationalem Ruhm in seinen Jahren in Amsterdam anhand einer Auswahl von internationalen Leihgaben im Dialog mit den Rembrandt-Werken aus dem Städel-Bestand. Im Zentrum der Ausstellung werden Gruppierungen eng verwandter Gemälde stehen, die Rembrandts Rolle und die seiner Zeitgenossen in diesem kreativen Netzwerk verdeutlichen. Rembrandts Bildproduktion war erstaunlich breit und umfasste neben Landschaften, Genreszenen und Stillleben vor allem Historienbilder und Porträts. Die Auseinandersetzung mit seinen Konkurrenten prägte seine künstlerische Entwicklung wie auch seine unternehmerischen Ambitionen.

6. Oktober 2021 bis 30. Jänner 2022

Rembrandt Harmensz. van Rijn (1606–1669), Die Blendung Simsons, 1636, 206 × 276 cm, Öl auf Leinwand, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel Museum - U. Edelmann


Staatliche Kunstsammlungen Dresden Jan Vermeer. Vom Innehalten

Für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigt die erste umfassende Ausstellung zu Jan Vermeer in Deutschland. Hochkarätige Leihgaben aus vielen Teilen der Welt kommen in der Gemäldegalerie Alte Meister zusammen. Im Zentrum der Ausstellung stehen das seit 2017 restaurierte „Brieflesende Mädchen am offenen Fenster“ sowie neun weitere Gemälde Vermeers, die eine enge Beziehung zu diesem Bild haben. Über 40 Werke der holländischen Genremalerei der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, darunter Hauptwerke von Pieter de Hooch, Gerard Dou, Frans van Mieris und Gerard Ter Borch, werden einen Einblick in das künstlerische Umfeld Vermeers geben.

4. Juni bis 12. September 2021

Vermeer van Delft, Jan (Delft 1632 - 1675 Delft)⁠ Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster. Um 1659.⁠ Öl auf Leinwand; 83 x 64,5 cm⁠, Gemäldegalerie Alte Meister. Galerienummer: Gal.-Nr. 1336⁠ © SKD


Bourse de Commerce : Neues Museum in Paris für die Pinault Collection

Bitte warten heißt es derzeit für die Bourse de Commerce in Paris. Die bereits für den Sommer 2020 angekündigte Eröffnung ist nun für das Frühjahr 2021 geplant, so die Pandemie es zulässt. Umgebaut wurde die ehemalige Markthalle für Getreide einmal mehr von François Pinaults Lieblingsarchitekten Tadao Ando, der schon den Palazzo Grassi und die Punta della Dogana in Venedig zu modernen Ausstellungshäusern transformierte. Auch hier verfuhr Ando mit den historischen klassizistischen Bauwerk und seinen Kuppelfresken behutsam und zurückhaltend und kombinierte das Baujuwel aus dem 18. Jahrhundert geschickt mit zeitgenössischer Architektur. Diese bringt nun die ehemalige Börse so richtig zur Geltung ebenso wie künftig auch die Werke der Pinault Sammlung und die geplanten Ausstellungen. Denn auf den fast dreitausend Quadratmetern sind sowohl  thematische und monographische Schauen geplant. Wir sind gespannt!


Schirn Kunsthalle: Paula Modersohn-Becker

Keine andere deut­sche Künst­le­rin der Klas­si­schen Moderne hat in der öffent­li­chen Wahr­neh­mung einen solch legen­dä­ren Status erreicht wie Paula Moder­sohn-Becker(1876–1907). Bereits wenige Jahre nach ihrem Tod wurden Wander­aus­stel­lun­gen durch mehrere deut­sche Museen orga­ni­siert und die Wertschätzung für die Künst­le­rin setzt sich bis heute fort. Die  Retro­spek­tive widmet sich dem Gesamt­werk der Künst­le­rin und zeigt, wie sie zentrale Tenden­zen der Moderne vorweg­nahm. Neben prägnan­ten Serien und Bild­mo­ti­ven stehen insbe­son­dere auch Moder­sohn-Beckers außer­ge­wöhn­li­cher Malduk­tus sowie die früh einset­zende und anhal­tende Rezep­tion ihres Werks im Zentrum der Präsen­ta­tion.

8. Oktober 2021 bis 13. Februar 2022

PAULA MODERSOHN-BECKER, 8. OKTOBER 2021 - 13. FEBRUAR 2022, Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag, 25. Mai 1906, Öltempera auf Pappe, 101,8 x 70,2 cm, Museen Böttcherstraße, Paula Modersohn-Becker Museum, Bremen


Beuys Jahr 2021

100 Jahre nach der Geburt von Joseph Beuys erkunden eine Reihe von Ausstellungen, Aktionen und Performances, Theater-, Musik- und Lehrveranstaltungen die faszinierenden wie umstrittenen Ideen eines der weltweit einflussreichsten bildenden Künstler des
20. Jahrhunderts. Rund 20 Institutionen in 12 Städten laden dazu ein, mit Beuys ins Gespräch zu treten und seine Bedeutung für die internationale Kunst wie für die Gesellschaft zu ergründen. Bereits ab 4. März ist im Wiener Belvedere die Ausstellung „Joseph Beuys –Denken, Handeln, Vermitteln“ zu sehen.

www.beuys2021.de

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