Malerei

Analoge Digitalwelten und Surrealismen

In vielerlei Hinsicht verwehrt sich die Malerei im 21. Jahrhundert allzu strengen Zuschreibungen. Wie überhaupt das Schubladendenken in vielen Bereichen rückwärtsgewandt scheint. Dennoch gibt es Tendenzen und wiederkehrende Elemente, die eine gliedernde Betrachtung, und sei es auch nur des Diskurses wegen, zulassen.


Ein solches Vorkommnis ist der Surrealismus. Er mischt sich in die figurative Malerei, taucht im Bad Painting auf und kehrt Narrationen ins Absurde, ohne in jene fantastische Welt zu verfallen, aus der heraus sich der Surrealismus um 1920 entwickelte. So schreibt die Kunstkritikerin Larissa Kikol im Kunstforum International (Bd. 268 Juni/Juli 2020) auch folgerichtig: „Der aktuelle Zyklus des Surrealen zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist kein Rückgriff auf die Moderne, sondern inhaltlich und ästhetisch ein absolut zeitgenössisches Phänomen.“ Ein wesentliches Kriterium in der surrealistischen Malerei der Gegenwart ist auch die Verarbeitung der uns umgebenden Digitalisierung, die ins Surreale transformiert wird. Im Raum zwischen virtuellen Abstraktionen und realen Darstellungen agiert die Malerei als eine Art Bindemittel visueller Vielfalt.

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