Zeitgenössische Kunst aus Österreich im Parlament

Im Zuge der Renovierung des österreichischen Parlaments wurde auch zeitgenössische Kunst in die Architektur implementiert. Hans-Peter Wipplinger war als Kurator tätig.
"Wir Österreicher verstehen uns als eine der großen Kulturnationen, und das sollte sich widerspiegeln", erläuterte der Direktor des Wiener Leopold-Museums und mit der Umsetzung betraute Hans-Peter Wipplinger gegenüber der APA. Heimo Zobernig, Brigitte Kowanz, Peter Sandbichler oder Esther Stocker zählen zu den Namen, deren Positionen ab sofort im neu renovierten Parlamentsgebäude zu sehen sind. Dass es sich hierbei fast ausschließlich um abstrakte Werke handelt, wurde laut Wipplinger bewusst so gewählt. Denn die Zeiten, in denen allegorische Gemälde an den Wänden politischer Einrichtungen hängen, seien vorbei. Abstrakte Kunst ist zeitlos – und schlägt in der Architektur des 19. Jahrhunderts eine Brücke in die Gegenwart, so der Kurator.
Wir Österreicher verstehen uns als eine der großen Kulturnationen, und das sollte sich widerspiegeln.
Prominente Positionen
Ausgestellt werden unter anderem eine von Brigitte Kowanz letzten Arbeiten – die Lichtkünstlerin übersetzte für das Parlamentsgebäude das Datum der Ausrufung der Republik Deutsch-Österreich, den 12. November 1918, in Lichtpunkte. Heimo Zobernig fertigte als Referenz an den Blauen Saal vier Bildtafeln in Türkis, Blau, Indigo und Violett. Die Arbeit von Eva Schlegel wiederum dekonstruiert das Vestibül: Je acht Spiegelscheiben hängen von der Decke, sie heben Details hervor und verändern die Perspektive auf jeder Stufe. Einzig gegenständliches Werk ist das Fries des Grazer Industrial-Design-Künstlers Constantin Luser. Eine Wanddrahtzeichnung aus Messing zeigt eine Art „Österreich-Bild“, durch das sich bespielbare „Demokratietrompeten“ ziehen.
Parlament
Dr.-Karl-Renner-Ring 3, 1017 Wien
Österreich