Vladimir Dubossarsky & Alexander Vinogradov, Cosmonaut No. 1, 2006, Öl auf Leinwand, Courtesy Vladimir Dubossarsky

Zum 50-jährigen Jubiläum der Mondlandung widmet sich eine Reihe von Ausstellungen der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Mond, der seit jeher den Menschen fasziniert. Sie bieten einen höchst vielfältigen Streifzug durch die Geschichte – angefangen von Albrecht Dürer und Caspar David Friedrich über den Wettlauf der Supermächte zum Mond, der sich nicht nur in der Kunst, sondern auch in Science-Fiction-Literatur und Comics niederschlug, bis hin zur künstlerischen Interpretation des Themas in der Gegenwart.


Noch mehr über die kunsthistorische Entwicklung, Ausstellungen und Kunstwerke rund um die Mondlandung erfahren Sie in unserem aktuellen PARNASS 2/2019.

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»Fly me to the Moon« im MUseum der Moderne Salzburg

Die Ausstellung, die zuvor im Kunsthaus Zürich gezeigt wurde, zeigt, dass sich der Einfluss der Mondlandung und der Wettlauf um den Mond durchaus als Motiv und Thema in der Kunst widerspiegeln. So empfängt den Besucher bereits in der Eingangshalle die flauschige Rakete von Sylvie Fleury. Das 1997 geschaffene Werk deutet an, dass die Ausstellung den 50. Jahrestag der Mondlandung kritisch und dennoch mit Humor hinterfragt.

Anhand von 200 Exponaten besetzt die Präsentation Themen wie Topografie, Mondlicht und -schatten, mediale Inszenierungen und Schwerelosigkeit und bietet die Gelegenheit, all die schönen Retro-Objekte der späten 1960er-Jahre wieder zu zeigen und sich der Faszination von Weltraum-Forschung und Science Fiction zu widmen.

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Vladimir Dubossarsky & Alexander Vinogradov, Cosmonaut No. 1, 2006, Öl auf Leinwand, Courtesy Vladimir Dubossarsky

Vladimir Dubossarsky & Alexander Vinogradov, Cosmonaut No. 1, 2006, Öl auf Leinwand, Courtesy Vladimir Dubossarsky


»Ticket to the Moon« in der Kunsthalle Krems

Widmet sich die Kunsthalle Krems der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Mond seit den 1960er-Jahren. Die Ausstellung beginnt mit einem der wohl schönsten Bilder zu diesem Thema von Hans Bischoffshausen „Die Rückseite des Mondes“ (1960–61) aus der Sammlung Liaunig und setzt mit Robert Indianas kritischer Reflexion über die Verstrickung der NASA mit dem nationalsozialistischen Wissenschaftler Wernher von Braun in „Der Mond – Die Braunschaft“ (1969) fort.

Der Titel der Ausstellung in der Kunsthalle Krems „Ticket to the Moon“ wird durch die ortsspezifische Arbeit des Künstlerduos Six/Petritsch umgesetzt. Dieses zeichnet in den Räumen der Kunsthalle und am Vorplatz auf der Kunstmeile den von den Astronauten am Mond zurückgelegten Weg nach und macht ihn für die Besucher physisch erlebbar. Mit den schweren Weltraumanzügen waren keine weiten Strecken zu machen – es war also keine Odyssee, sondern ein kleiner, wenn auch sehr bedeutsamer Spaziergang.

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Aleksandra Mir, First Woman on the Moon, 1999 (Film Still)Video, 14:08 Min, Farbe, Ton Courtesy die Künstlerin, Foto: Alexandra Mir

Aleksandra Mir, First Woman on the Moon, 1999 (Film Still)Video, 14:08 Min, Farbe, Ton
Courtesy die Künstlerin, Foto: Alexandra Mir
 


»Wettlauf zum Mond!« im KARIKATURMUSEUM KREMS

Das neben der Kunsthalle Krems gelegene Karikaturmuseum Krems widmet sich dem Wettlauf zum Mond und der fantastischen Welt der Science-Fiction. Die Karikaturen zeigen einerseits das große Interesse der Bevölkerung an der technischen Eroberung des Weltalls, aber gleichzeitig thematisieren sie Vorbehalte gegenüber der dabei entstehenden Bedrohung durch das Wettrüsten zwischen den Großmächten USA und der ehemaligen Sowjetunion (UdSSR).

Im Bereich Science-Fiction scheint das Material schier unerschöpflich und reicht bis zur zeitgenössischen Auseinandersetzung in diesem Genre. So ist auch die österreichische Künstlerin Michaela Konrad inspiriert von der Ära des Golden Age of Comic Books, insbesondere von Fantasten wie Aldous Huxley, George Orwell oder Phillip K. Dick, und versucht Kunst und Comic zu verbinden.

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Torben Kuhlmann | Aus dem Buch »Armstorng - Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond«, 2015  | © Torben Kuhlmann, NordSüd Verlag AG  

Torben Kuhlmann | Aus dem Buch »Armstorng - Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond«, 2015  | © Torben Kuhlmann, NordSüd Verlag AG  


»Mondsüchtig / Moonstruck« im Albertinum Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Nicht nur die Mondlandung feiert 2019 ein Jubiläum. Auch eines der berühmtesten Gemälde der Kunstgeschichte, welches den Himmelskörper thematisiert, wird 2019 zweihundert Jahre alt: Caspar David Friedrichs »Zwei Männer in Betrachtung des Mondes«.

Das Jubiläum bietet den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden nun Anlass, die schönsten Mondscheinlandschaften aus dem Bestand des Albertinum in einem Raum zu versammeln. Innerhalb der Reihe »Focus Albertinum« werden bis Juni 2020 Hauptwerke zum Thema Mond zu sehen sein, darunter Johan Christian Dahls »Dresden bei Vollmondschein« und Ludwig Richters »Überfahrt am Schreckenstein«.

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Caspar David Friedrich, Zwei Männer in Betrachtung des Mondes, 1819/20 Öl auf Leinwand, 35 x 44,5 cm, Albertinum, Galerie Neue Meister © SKD, Foto: Jürgen Karpinski

Caspar David Friedrich, Zwei Männer in Betrachtung des Mondes, 1819/20 Öl auf Leinwand, 35 x 44,5 cm, Albertinum, Galerie Neue Meister © SKD, Foto: Jürgen Karpinski


»Zero Gravity« in der Eres Stiftung, München

Wie dynamisch sich Raum- und Grenzerweiterungen in den späten 1960er-Jahren in Kunst und Wissenschaft entwickeln, umkreist die Ausstellung »ZERO GRAVITY«. Sie zeigt internationale künstlerische Positionen etwa von Andy Warhol, Robert Rauschenberg oder Thomas Bayrle im Kontext einer eigens für die Schau entwickelten heterotopischen Rauminstallation des Medienkünstlers Peter Kogler. Gleichwertig neben der Kunst werden technische Exponate aus der Raumfahrt, visionäre Architekturentwürfe, Design- und Medienobjekte, Filme und Musik präsentiert. Ebenso umfasst die Ausstellung eine kritische Auseinandersetzung mit historischen Wegbereitern der Raumfahrt wie dem Raketeningenieur Wernher von Braun. Ein umfassendes Wissenschaftsprogramm wirft Schlaglichter auf aktuelle Forschungsprojekte rund um den Mond als Rohstoffquelle und Zwischenstation für künftige Marsmissionen. Denn: Plötzlich ist der Mond wieder wichtig!

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Foto: © ERES Stiftung, München

Foto: © ERES Stiftung, München

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