Zum 100. Geburtstag von Karl Prantl zeigt die Galerie Frey in Salzburg eine Ausstellung mit Werken des renommierten Bildhauers im Dialog mit Malerei von Uta Peyrer-Prantl und Katharina Prantl.


Karl Prantl nimmt eine besondere Stellung innerhalb der österreichischen Skulptur ein, er schrieb sich mit seinem Werk ebenso wie mit der Begründung der Bildhauersymposien in die Kunstgeschichte ein. Seine Skulpturen entstanden im Umfeld der Zero-Kunst, in der Monochromie und Materialstruktur an die Stelle figurativer oder expressiver Gestaltung traten. Seine Arbeiten sind geprägt durch Geschlossenheit und Präsenz des Steinblocks, Reduktion auf elementare und abstrakte Formen und exakte Oberflächenbearbeitung.

Neben der Form war für Karl Prantl das Material ein entscheidendes Moment und der Stein kam seinen künstlerischen Intentionen entgegen. Prantl arbeitet gerne auch mit farbigen Steinen, deren Struktur und Maserung er hervorhob. Die verschiedenen Oberflächen, Lichtreflexionen, Farbveränderungen des Steins sollen dabei im wahrsten Sinne des Wortes begriffen werden.

Titel wie „Stein zur Meditation“ oder „Meditationsstein“ werden vom Künstler oft gewählt. Das Material war für ihn die Materie des Lebens und in der Prägnanz seiner Formensprache ist es ihm gelungen, die besondere Aura des jahrtausendalten Steins mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst zum Ausdruck zu bringen. Dabei ging es ihm nicht um das Erhabene, Sublime, sondern um die Bedeutung des Innehaltens und Betrachtens.

Karl Prantl, Foto: Lukas Dostal

Gemeinsam mit seiner Frau, der Malerin Uta Peyrer-Prantl war Karl Prantl seit den 1960er-Jahren in der internationalen Kunstszene vernetzt und aktiv. Wie überhaupt die Familie zeitlebens polyglott geblieben ist, zeitweise in den USA lebte und viel auf Reisen war und ist.

Die Künstlergene wurden an die Kinder vererbt: Tochter Katharina Prantl studierte Malerei bei Max Weiler und Arnulf Rainer. Sebastian Prantl, Sohn des Künstlerpaares, erhielt seine Ausbildung zum Tänzer und Choreographen in den USA und gründete gemeinsam mit seiner Frau, der Pianistin Cecilia Li, das Tanz Atelier Wien (Trans Art Works). Gemeinsam kümmern sie sich um das Erbe des 2010 verstorbenen Bildhauers und betreuen das Skulpturenfeld, das sich hinter dem Atelier in die Weite der Landschaft im Burgenland erstreckt – hier sind Großskulpturen Karl Prantls platziert. Es ist daher nur stimmig, in der Ausstellung auch Werke von Katharina Prantl und Uta Peyrer-Prantl zu zeigen. Mehr lesen Sie in unserer PARNASS Sommerausgabe.

Uta Peyrer-Prantl, Foto: Lukas Dostal

Galerie Frey Salzburg

Erhardplatz 3, 5020 Salzburg
Österreich

100 JAHRE KARL PRANTL

bis 9. September 2023

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