William Anders, First Earthrise seen by human eyes, Apollo 8, 24 December 1968, Chromogener Vintage-Druck auf faserbasiertem Kodak-Papier, 20,3 x 25,4 cm Collection Victor Martin-Malburet, Foto: NASA/Collection Victor Martin-Malburet © William Anders

Den vollständigen Leitartikel zu "50 Jahre Mondlandung" lesen Sie in unserer aktuellen PARNASS 2/2010.

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„Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit.“ Dieser Satz von Neil Armstrong, der am 21. Juli 1969 als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond setzte, wurde weltberühmt und veränderte die Sicht auf die Welt und den Kosmos wie selten ein Ereignis zuvor. Der Blick von außen auf den Erdball hat auch ein neues Bewusstsein für die Fragilität unserer Existenz geweckt, der blaue Planet selbst wurde zum Sinnbild des Lebens und dessen Verletzbarkeit.


Far above the Moon Planet Earth is blue And there's nothing I can do

David Bowie, Space Oddity, 1969

Auch wenn die Single kurz vor der Mondlandung veröffentlicht wurde, bezog sich David Bowie in seinem Song auf Stanley Kubricks „2001: A Space Odyssey“. Und doch wurde die Geschichte um Major Tom – nicht zuletzt durch die BBC, die die Landung der Apollo 11 mit Bowies Musik unterlegte – mit der Mondlandung in Zusammenhang gebracht. Das machte den Song zum Welthit. 2003 amüsierte sich Bowie in einem Interview mit dem Magazin „Performing Songwriter“ darüber, dass sich damals wohl keiner der BBC-Verantwortlichen den Text vorher angehört hätte, denn Major Tom, der auf eine unbestimmte Reise zum Jupiter geschickt wurde, ging bekanntermaßen im All verloren.

Major Tom wird nicht nur in weiteren Liedern von Bowie vorkommen, sondern auch „völlig losgelöst von der Erde“ durch Peter Schillings Song schweben. Die Liedtitel um den Mond sind zahlreich – von „Fly me to the moon“ des Komponisten und Songtexters Bart Howard, das durch die Interpretation Frank Sinatras weltberühmt wurde, bis hin zum deutschen Schlager – und nachzuhören mittels QR-Code in der umfangreichen Playlist der Kunsthalle Krems. Die Fernsehübertragung der Mondlandung 1969 war ein Medienereignis, das geschätzt 500 bis 600 Millionen Menschen weltweit an den TV-Bildschirmen verfolgten.

Ob die Mondlandung einen direkten Impact auf Kunst hatte, wurde hingegen oft diskutiert. Zuletzt sprach der britische Konzeptkünstler Liam Gillick der Mondlandung ihre Bedeutung als Inspirationsquelle für die Kunst ab. Für die Ausstellung „Fly me to the Moon“ im Kunsthaus Zürich verfasste er dennoch einen Audioguide und einen lesenswerten Katalogbeitrag.

Die Ausstellung,die im Anschluss im Museum der Moderne in Salzburg gezeigt wird, zeigt, dass sich der Einfluss der Mondlandung und der Wettlauf um den Mond durchaus als Motiv und Thema in der Kunst widerspiegeln. So empfängt den Besucher bereits in der Eingangshalle die flauschige Rakete von Sylvie Fleury. Das 1997 geschaffene Werk deutet an, dass die Ausstellung den 50. Jahrestag der Mondlandung kritisch und dennoch mit Humor hinterfragt. Anhand von 200 Exponaten besetzt die Präsentation...

Sylvie Fleury, First Spaceship on Venus, 1997, Kunstpelz, Holz, Styropor, Lautsprecher, 355 x 130 x 130 cm, Sammlung Ringier, Installationsansicht, Naturhistorisches Museum, Wien, 2011 © Sylvie Fleury

Sylvie Fleury, First Spaceship on Venus, 1997, Kunstpelz, Holz, Styropor, Lautsprecher, 355 x 130 x 130 cm, Sammlung Ringier, Installationsansicht, Naturhistorisches Museum, Wien, 2011 © Sylvie Fleury

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