Zum fünften Mal findet das inzwischen etablierte Kunstfestival mit insgesamt 27 Galerien, Artist-run Spaces und Institutionen in Kooperation mit internationalen Partnern in München statt.


Galerie Rüdiger Schöttle

In Kooperation mit der James Fuentes Gallery aus New York werden in der Galerie Rüdiger Schöttle Werke aus dem Nachlass des in Japan geborenen amerikanischen Künstlers Kikuo Saito präsentiert. In unterschiedlichen zeitlichen Perioden zwischen den 1980er- und 2010er-Jahren entstanden, ermöglichen die fünf großformatigen Leinwände einen umfassenden Einblick in das Schaffen des Künstlers. Saitos frühe Werke stehen in der Tradition der amerikanischen Farbfeldmalerei nach Helen Frankenthaler und Kenneth Noland. In seinen „Alphabet Paintings“ sind einzelne Buchstaben erkennbar, die auf einem Raster mit unterschiedlichem Grad an Lesbarkeit angeordnet sind und Einflüsse der Lyrischen Abstraktion zeigen. Durch seinen Hintergrund im experimentellen Theater beeinflusst, entwickelte Saito eine gestische Malerei, in der sich Emotionen und der performative Akt des Malens sichtbar verdichteten.

Kikuo Saito, YALGOO, 1980, acrylic on canvas, 130 x 201 cm, Courtesy of the artist's estate, James Fuentes and Galerie Rüdiger Schöttle


Lothringer 13 Halle

Im städtischen Kunstraum der Lothringer 13 Halle ist unter dem Titel „Exzentrische 80er“ eine Gruppenausstellung mit Tabea Blumenschein, Ergül Cengiz, Philipp Gufler, Hilka Nordhausen, Rabe Perplexum und Angela Stiegler zu sehen. Im Zentrum stehen die Themen Subkultur und Queerness sowie performative und kollaborative Arbeitsweisen, wodurch eine erweiterte Perspektive auf die Kunst der 1980er-Jahre in der Bundesrepublik aufgezeigt wird. Blumenschein, Nordhausen und Perplexum arbeiteten in Berlin, Hamburg und München und beschäftigten sich mit Geschlechts- und Identitätsbildern sowie sexuellen Orientierungen jenseits der gesellschaftlichen Norm. Sie überschritten mit ihren Werken Grenzen medialer künstlerischer Ausdrucksweisen.

Courtesy of Lothringer 13 Halle


max goelitz

Die Galerie OMR aus Mexiko City ist mit einer Einzelausstellung von Gabriel Rico zu Gast bei max goelitz. Der 1980 geborene Künstler kombiniert in seinen Skulpturen und Installationen scheinbar nicht zusammengehörige Objekte wie Naturmaterialien und Industrieprodukte, wodurch er das ambivalente Verhältnis von natürlicher Umwelt und vom Menschen geschaffenen Ordnungsprinzipien hinterfragt. Wie die Arte Povera verwendet er Steine, Holz oder Getreide in seinen Werken, wobei für ihn auf formaler Ebene stets eine geometrische und materielle Balance im Vordergrund steht. Seine Wandinstallationen aus Messern oder Federn wirken zugleich spielerisch und archaisch. Zusätzlich hat der mexikanische Künstler ein Augmented-Reality-Werk in die Ausstellung integriert, in dem ein Organismus mit den realen Objekten im Raum interagiert.

GABRIEL RICO | Cantidades salvajes (Afección), 2021, Neon, 173 × 58 × 5 cm | Courtesy of Galería OMR, Mexico City, Copyright of the artist, Foto: Studio Rico


Sperling

In Zusammenarbeit mit der Berliner Galerie KOW präsentiert Sperling eine Ausstellung mit Werken von Anna Ehrenstein und Andrew Gilbert. Beide künstlerische Positionen verbindet ihre Beschäftigung mit postkolonialen Geschichtsnarrativen und Fragen hegemonialer Strukturen. Gemeinsam haben sie die Ausstellung entwickelt, die sich in zwei künstlerische Teile gliedert. Die deutsch-albanische Künstlerin reflektiert in einer raumgreifenden Installation mit popkulturellen Referenzen migrationsbezogene visuelle Kulturen, diasporische Erzählungen und virtuelle Bilder. Ihr gegenüber zeigt der 1980 in Schottland geborene Gilbert Papierarbeiten, in welchen er sich mit dem Kolonialismus des britischen Empires auseinandersetzt und dessen Auswirkungen auf die Gegenwart untersucht.

ANNA EHRENSTEIN FEAT DNA, FADESCHA, REBECCA-POKUA KORANG Ausstellungsansicht »The Albanian Conference: Home Is Where Hatred Is«, 2021 | Courtesy of the artist und KOW, Foto: Ladislav Zajac


Jahn und Jahn 

Es ist nach 2013 bereits die zweite Einzelausstellung, die die Galerie Jahn und Jahn der  im Juni 2022 verstorbenen portugiesisch-britischen Künstlerin widmet. Die Ausstellung mit dem Titel „Fragmente einer Sprache des Körpers ” entstand in enger Zusammenarbeit mit der Cristea Roberts Gallery und Victoria Miro und zeigt eine Auswahl von Regos Zeichnungen und Druckgrafiken aus den späten 1990er- und 2000er-Jahren. Im Zentrum ihrer kraftvollen Radierungen und Zeichnungen, der 1935 in Lissabon geborenen Künstlerin stehen zumeist Frauenfiguren, die zum Teil auch die persönliche und intime Erfahrungswelt der Künstlerin widerspiegeln, jedoch als allgemeines feministisches Statement formuliert sind und die gesellschaftliche Rolle der Frau, in Machtverhältnissen wie Familienkonstellationen und Beziehungsstrukturen in den Fokus stellen. In den  eindrucksvollen Szenen setzte sie sich mit Themen wie Gewalt, Sexualität, Abtreibung, Schmerz und Tod auseinander. Regos prägnante Formensprache so Galeriedirektorin Anka Ziefer: „konzentriert sich auf Aspekte des Hinschauens, der nonverbalen Wiedergabe und des unmittelbaren Erkennens als erstem, entscheidendem Schritt für jede Form der Auseinandersetzung durch die Frauen unterdrückt werden.

PAULA REGO After Hogarth IV, 2000 handkolorierte Radierung und Aquatinta | hand-coloured etching and aquantint 53,5 x 54,5 cm Courtesy the artist and Cristea Roberts © the artist

Various Others

Verschiedene Standorte, 81675 München
Deutschland

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