VIVIAN SUTER

In „A Stone in the Lake“ zeigt Vivian Suter, die Tochter von Elisabeth Wild, in der Secession ihre erste institutionelle Ausstellung in Österreich und entführt die Besucher in ihr Gartenatelier in Guatemala.

Wenn scheinbar unzählbar viele Leinwände lose von der Decke hängen und den Ausstellungsraum in eine farbenfrohe Traumwelt verwandeln, kann man sich den Blick ins Programmheftchen ersparen: Der Stil der Arbeiten sowie deren Präsentation von Vivian Suter ist unverkennbar. Zur gleichen Zeit wie ihre Mutter Elisabeth Wild stellt die argentinisch-schweizerische Künstlerin mit österreichischen Wurzeln nun in der Secession aus. Was sie in „A Stone in the Lake“ zeigt, ist zweifellos einen Besuch wert. Im hellen, lichtdurchfluteten Hauptraum schafft sie eine beinah religiöse Erfahrung, einen Sog aus kräftigen wie zarten Farben und der Leichtigkeit von Leinenstoffen. Helle und dunkle, knallige und zarte Farben, Abstraktion und Form erzeugen ein magisches Zusammenspiel, für das man zumeist den Kopf heben muss.

Vivian Suter, geboren 1949 in Buenos Aires und aufgewachsen in der Schweiz, lebt auf einer Farm in Panajachel, Guatemala. Sie malt in ihrem Atelier unter freiem Himmel, begreift das Wechselspiel ihrer Kunst mit der Natur als produktiven kreativen Prozess. Die Malereien, oft großformatig und farbkräftig, setzt sie bewusst der Witterungaus und fügt so ihren Bildern eine unverwechselbar elementare, naturbelassene Komponente hinzu. Ihr tropischer Garten wird zu einer eigenen Künstlerpersona, Insekten kriechen über die Werke, Hunde laufen durch die Farbe oder ruhen sich auf Bildern aus, Staub und Blätter hinterlassen ihre Spuren auf den Leinwänden. Zufall und Metamorphose spielen im Endprodukt eine gleichermaßen wichtige Rolle wie die Malerei selbst. Suter selbst versteht ihre Bilder als Tagebuch, jede einzelne eine Seite gefüllt mit den Emotionen, Zuständen und Befindlichkeiten eines Tages.

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