Alte Nationalgalerie

Secessionen. Klimt, Stuck, Liebermann

In der letzten Dekade des 19. Jahrhunderts kam es mit dem Aufbruch der Avantgarden es zur Gründung der Secessionen. Sie waren Motor dieser Bewegung und Impulsgeber für den Aufbruch in die Moderne. Sie stehen für eine große Vielfalt künstlerischer Positionen und strebten nach künstlerischer Freiheit. Sie waren unterschiedlich und verfolgten doch die gleichen Ziele: die Wiener Secession, die Münchner und die Berliner Secession. Was sie einte und unterschied, zeigt die Ausstellung „Secessionen“ in der Alten Nationalgalerie in Berlin. Ab 22. Mai 2024 ist sie dann auch im  Wien-Museum zu sehen.


„Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“ – das Zitat von Ludwig Hevesi steht nicht nur über dem Eingang des Wiener Secessionsgebäudes. Es ist das zentrale Motto der künstlerischen Avantgarden um 1900 – und aller folgenden Künstler, die sich als Avantgarde verstehen. Im pluralistischen Ansatz der Secessionen standen Individualität und die Vielfalt der Stilrichtung im Fokus. Ihre Ausstellungen hatten den Anspruch die neuen Stilentwicklungen zu zeigen. Der Begriff „Secession“ galt bald schon als Gütesiegel für eine fortschrittliche, moderne Kunst. Nicht zuletzt auch durch eine vollkommen neue Art der Ausstellungsgestaltung und deren Bekanntmachung durch von Künstlern gestalteten Signets, Plakaten und Publikationen unterstützt wurde. So zeigten sowohl die Mitglieder der Künstlervereinigungen als auch die internationalen Gäste von Edvard Munch bis Auguste Rodin ihre neuesten Werke zuerst auf den vielbeachteten Secessionsausstellungen. Wie sehr sie prägend für die Avantgarden waren, will die Ausstellung „Secessionen. Klimt-Stuck-Liebermann“ in der Alten Nationalgalerie in Berlin zeigen.

Thomas Theodor Heine, Plakat für die 3. Ausstellung der Berliner Secession, 1901, Lithografie, 65,5 × 90 cm, © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek, Foto: Dietmar Katz

Max Kurzweil, Dame in Gelb, 1899, Öl auf Leinwand, 171,5 x 171,5 cm, Wien Museum © Birgit und Peter Kainz, Wien Museum

Franz von Stuck, Die Sünde, um 1912, Öl auf Leinwand, 88 x 52,5 cm, © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Andres Kilger

Gustav Klimt, Seeufer mit Birken, 1901, Öl auf Leinwand, 90 x 90 cm, © Privatsammlung

Max Liebermann, In den Zelten (Restaurationsgarten – Biergarten in Leiden), 1900, Öl auf Leinwand, 51 × 76 cm, © bpk / Hamburger Kunsthalle / Elke Walford

Ernestine Schultze-Naumburg, Dame in Weiß, 1898, Öl auf Leinwand, 90 × 120 cm, © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Foto: Kunsthaus Lempertz, Foto: Robert Oisin Cusack, Köln

Max Liebermann, Landhaus in Hilversum, 1901, Öl auf Leinwand, 65 x 80 cm, © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Jörg P. Anders

Der Titel im Plural beschreibt sowohl das Verbindende als auch die Unterschiede dieser Künstlervereinigungen. Denn auch wenn sie alle aus Opposition zu den bestehenden Künstlervereinigungen und Künstlergenossenschaften gegründet wurden, waren die Voraussetzungen und die Entwicklungen in den drei Städten doch unterschiedlich. Jedoch werden alle werden bis heute jeweils mit einem Künstler verbunden, der in den Anfangsjahren die Institution prägte: so wird die Münchner Secession mit Franz von Stuck verbunden. Auf ihn geht auch die Pallas Athene als Symbol und Schutzheilige der Secessionen zurück, die sowohl auf Plakaten und Publikationen zu sehen war. Gustav Klimt gilt heute gilt als zentraler Künstler der Wiener Secession, obwohl er diese 1905 bereits wieder verließ. Mit der Berliner Secession wird Max Liebermann assoziiert. Liebermann, der auch Mitbegründer der Münchner Secession war. Sein Wandel vom malerischen Stil des  19. Jahrhunderts hin zum Impressionismus prägte die Kunst der Berliner Secession.

Dieser Text wurde gekürzt. Weiter lesen Sie in unserer PARNASS Herbstausgabe.

Alte Nationalgalerie

Bodestraße 1-3, 10178 Berlin
Deutschland

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