Der Künstler starb im Alter von 93 Jahre in New York

Claes Oldenburg (1929 – 2022)

Der Pop-Art-Künstler Claes Oldenburg ist tot. Er starb gestern im Alter von 93 Jahren in New York, wie die Pace Galerie in einer Meldung an die dpa New York bekannt gab.


Der 1929 in Stockholm geborene Künstler hat uns mit seinen Objekten die Begehrlichkeiten der Konsumwelt vor Augen geführt, die Glücksversprechen der Warenwelt und zugleich ihre Vergänglichkeit. Oldenburg gehörte neben Andy Warhol und Roy Lichtenstein zu den Hauptvertretern der amerikanischen Pop Art, die, so die Aussendung des mumok zum Tod des Künstlers: „gegen die Aura und das Pathos einer akademisch erstarrten Malerei antraten, um zu einer inzwischen selbst artifiziell gewordenen kapitalistischen Wirklichkeit und deren Errungenschaften wie auch Abgründen zurückzukehren." Die Grenze zwischen High- und Low Art, zwischen Kunst und Kitsch fand in Claes Oldenburg, einen ihrer frühen Dekonstrukteure, so das mumok weiter. 

In Österreich war Claes Oldenburg vor allem durch sein berühmtes Mouse Museum (1965–1977) bekannt, eines der Hauptwerke des Künstlers, das sich durch die Österreichische Ludwig-Stiftung in der Sammlung des mumok befindet und lange im sogenannten 20er-Haus (heute Belvedere21) zu sehen war. 2012 zeigte das Museum eine umfassende Retrospektive, die von Achim Hochdörfer, (heute Brandhorst Museum, München) gemeinsam mit Claes Oldenburg zusammenstellt wurde. Bekannt ist der Künstler auch für seine monumentalen Objekte, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau Coosje van Bruggen für öffentliche Räume und Plätze realisierte. Claes Oldenburg wurde 1929 in Stockholm als Sohn eines schwedischen Diplomaten geboren. Die Familie übersiedelte in die USA. Oldenburg machte seinen Abschluss an der Latin School of Chicago und studierte 1946 bis 1950 an der Yale Universität Kunst und englische Literatur und sowie am Art Institut in Chicago. 1956 zog er nach New York City und machte dort Bekanntschaft mit Künstlern wie Allan Kaprow, Jim Dine und George Segal. Ab 1958 fertigte Oldenburg Assemblagen aus Pappmaché an und im selben Jahr entstanden auch erste Plastiken. Ab 1965 dann auch großformatige Skulpturen, die Alltagsgegenstände monumentalisierten und dadurch verfremdeten. 1982 schuf er die etwa zwölf Meter hohe Spitzhacke für die Documenta 7 in Kassel.

Claes Oldenburg, Spitzhacke, 1982 Dokumenta 7, Kassel, Foto: © Cherubino - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org

Claes Oldenburg, Spitzhacke, 1982 Dokumenta 7, Kassel, Foto: © Cherubino - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org

Claes Oldenburg, Pressekonferenz Museum Ludwig Köln,  Foto. © Raimond Spekking; https://commons.wikimedia.org 

Claes Oldenburg, Pressekonferenz Museum Ludwig Köln, 
Foto. © Raimond Spekking; https://commons.wikimedia.org 

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