Galerie Welz

PETER KRAWAGNA

Schon seit mehr als vier Jahrzehnten zeigt der Kärntner Peter Krawagna, einer der bedeutendsten Maler der österreichischen Gegenwartskunst, seine Bilder in der Galerie Welz in Salzburg. In der Galerie Welz sind nun neue poetische Abstraktionen, die von der Natur inspiriert sind, zu sehen. Unsere Autorin hat den Künstler während der Vorbereitung zur Ausstellung in seinem Atelier in Krumpendorf am Wörthersee besucht.


Sonne und viel Schnee, wie schon seit Jahren nicht mehr am Wörthersee. Ruhig liegt der See im Winter in Krumpendorf, so ganz ohne touristischen Rummel und rauschenden Verkehr würde man fast meinen, die Stille des Wassers zu hören. Stattdessen spürt man eine wohltuende kontemplative Ruhe, wenn man das Atelier von Peter Krawagna betritt.

Beeindruckende große Leinwände auf Staffeleien beherrschen den Raum, geordnetes Durcheinander an der Wand, Farben, Pinsel, Kataloge, Skizzen und vielleicht schon fertige Papierarbeiten auf den Arbeitstischen. Und das alles begleitet von weichem Tageslicht mit Blick in den winterlichen Garten. Neben seinem Sommeratelier direkt am Wasser ist das ein Ort, wo spürbar Malerei entsteht, die von entspannter Ruhe, von „In-sich-gehen“ und von einer obsessiven Beschäftigung mit Licht, Farbe und Natur lebt.

Wir plaudern – meine Fragen vergesse ich gleich wieder – und er erzählt von den für ihn immer wieder überraschenden Beobachtungen im Alltag und seinen Bildmotiven. Ich beginne zu verstehen, wie er als Künstler die Welt um sich herum wahrnimmt und in seine Malerei übersetzt. Sie finden ihn, er sucht sie nicht, diese meist kleinen, oft unbeachteten Details seiner Umgebung, die vielleicht nur für kurze Zeit – und das nur für ihn – aufleben, damit er sie mit dem Zeichenstift oder „nur im Kopf“ festhält.

Peter Krawanga im Atelier, Foto: Ferdinand Neumüller

Einfach beim Schauen und Sitzen in aller Ruhe hier im Atelier oder im Garten, am Wasser mit Blick auf das Schilf oder auf seinen vielen Reisen nach Afrika oder Griechenland begegnet er immer wieder der Schönheit eines Augenblicks.

Dabei fasziniert ihn als Maler niemals das Motiv, seine Form oder Funktion selbst, sondern alles, was es „umspielt“.

In seiner besonnenen Art spricht er davon, wie sich ein Gegenstand bei Sonne, Wolken oder im Wechsel der Jahreszeiten verändert. Was ein bestimmter Lichteinfall mit den Farben macht und wie viel Freude er daran hat, den Blick auf schon 100 Mal Gesehenes zu richten und dabei noch immer Neues entdecken zu können. Dabei fasziniert ihn als Maler niemals das Motiv, seine Form oder Funktion selbst, sondern alles, was es „umspielt“: die Luft, das Licht, die Farbklänge, die Bewegung durch Wind. Eigentlich alles, was die Essenz des erlebten Augenblicks in Wahrheit ausmacht. Er erzählt zum Beispiel von einem Spaziergang vor kurzem und einem Acker, dessen kleine braune Erdhügel im Weiß des Schnees plötzlich im Sonnenlicht intensiv grün aufleuchteten und er so lange dort stehenblieb, bis das Bild verging. Da hatte er diesen flüchtigen Moment, der ihn berührt hat, längst innerlich skizziert und nahm „sein Bild im Geiste“ mit ins Atelier. So und niemals anders arbeitet er.

Dieser Text wurde gekürzt. Den ganzen Beitrag lesen Sie in unserer PARNASS Frühjahrsausgabe.

PETER KRAWANGA, Ohne Titel, 2022, Acryl auf Leinwand, 195 × 162 cm, Foto: Ferdinand Neumüller

Galerie Welz

Sigmund-Haffner-Gasse 16, 5020 Salzburg
Österreich

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