Artcurial Österreich

Caroline Messensee gestorben

Soeben erhielten wir die Nachricht vom Pariser Auktionshaus Artcurial und dem Haus Guerlain über den plötzlichen und unerwarteten Tod von Caroline Messensee, Direktorin von Artcurial Österreich. 


Caroline Messensee war seit über 15 Jahren für Artcurial tätig und hat zunächst als Expertin für zeitgenössische Kunst in Paris gearbeitet, bevor sie 2014 die österreichische Repräsentanz von Artcurial in Wien eröffnete und damit nach 20 Jahren in Paris wieder in ihre Heimatstadt zurückkehrte. Nach Paris ging Caroline 1995 für ein sechsmonatiges Auslandsstipendium aus dem viele Jahre wurden. Nach Anfängen bei Galerie Karsten Greve und Lelong verfolgte sie eine selbstständige kuratorischen Tätigkeit in der französischen Hauptstadt. 

Wir werden Carolines Lachen und ihre Professionalität sehr vermissen.

Artcurial Paris

Sie war verantwortlich für einige bemerkenswerte Ausstellungen, wie La Vérité Nue - Boeckl, Gerstl, Kokoschka und Schiele 2001 im Maillol-Museum in Paris, Jean Dubuffet - L'Empreinte d'une aventure 2004 im Guggenheim-Museum in Bilbao oder Klimt - Papiers érotiques 2005 ebenfalls im Museum Maillol. Seit 2006 hat Caroline Messensee für das Haus Guerlain die jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, die im Rahmen des Parcours Privé der FIAC und später in Verbindung mit Paris+ by Art Basel stattfanden, kuratiert. Mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement für die Förderung von Kunst in all ihren Formen, hat sie dazu beigetragen renommierten Künstler:innen sowie jungen Talenten der zeitgenössischen Szene ein internationales und prestigeträchtiges Schaufenster zu bieten. Sie selbst wuchs als Tochter des Malers Jürgen Messensee in einem Künstlerhaushalt auf und war viele Jahre mit dem aus Paris stammenden Maler Laurent Ajina liiert. Caroline Messensee setzte sich sowohl für die Kunst ihres Vaters ein und war hier eine wichtige Ansprechpartnerin als auch für das Werk Laurent Ajinas. So kuratierte sie anderem  2014 die Ausstellung "Jürgen Messensee - Jenseits der Gegensätze" im Museum Angerlehner.  

Es war der Verdienst von Caroline Messensee, dass das französische Auktionshaus in Wien eine Dependance eröffnete, da sie in der Stadt ein großes Potenzial sah. Und sie brachte den gewissen Pariser Chic und die Elegance mit nach Wien und baute mit großem Engagement Artcurial Wien am Rudolfsplatz auf.  Auch wenn in  Wien keine Auktionen stattfanden, so zeigte sie  kontinuierlich qualitätsvolle  Ausstellungen und Exponate. Messensee verstand „Artcurial Wien als Ort der Begegnung und der Kultur und als Ort um die Bandbreite des Auktionshauses zu zeigen, und unsere Kompetenz im Bereich der internationale Kunst.“, so Messensee im Interview mit PARNASS. Eine besondere Ausstellung war jene zur Pariser Auktion des Hotel Ritz. Die Innenarchitektin Theresa Bienenstein verwandelte mit dem mondänen Original-Inventar des Pariser Hotels, Artcurial Wien in eine exotische Atmosphäre. Darüber hinaus kuratierte die Kunsthistorikerin auch Ausstellungen und Buchpräsentationen, die unabhängig von Auktionen mit der besonderen Stellung von Wien, als Schnittstelle zum osteuropäischen und süddeutschen Raum in Zusammenhang standen   – von der klassischen Moderne bis hin zu Gegenwartskunst.  Die Vernissagen waren beliebt und gut besucht, stets verstand Caroline Messensee Artcurial Wien zum Treffpunkt der Wiener Kunstszene zu machen.  

Caroline Messensee ® Flavien Prioreau

Auch wenn der Ausstellungsraum in Wien geschlossen wurde, so war die Wiener Dependance weiterhin sehr aktiv, vor allem auch in Zusammenarbeit mit Artcurial München und deren Leiterin Miriam Krohne. Gemeinsam hatten die beiden Kunsthistorikerinnnen noch viel vor. "Wir wollen lebendige, flexible Projekte entwickeln, die über die Auktionsvorschauen hinausgehen. Das entspricht auch dem Image des jungen Auktionshauses. Die Idee der Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern lässt sich auch europaweit denken, etwa mit unseren Kollegen in Italien und Belgien. Wir sind insgesamt ein sehr vernetztes Team." so Caroline Messensee zu PARNASS im Herbst 2022. So wurde etwas zur Paris+ par Art Basel am 26. Oktober 2022 die Sparte „Generation 21 by Artcurial“ vorgestellt, die sich der aktuellen Kunstszene widmet und auch die Bereiche Urban Art, für die sich Caroline Messensee immer eingesetzt hat umfasste. 

"Wir werden Carolines Lachen und ihre Professionalität sehr vermissen. Unsere tiefe Anteilnahme gilt ihren Familienangehörigen. Wir sind ihnen in diesen schweren Stunden und Tagen innigst verbunden", so Artcurial Paris. Dem können wir uns mit großer Traurigkeit nur anschließen. 

Artcurial

Rudolfsplatz 3, 1010 Wien
Österreich

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