München

PARNASS zu Gast beim Ladies Art Lunch

Der diesjährige Ladies Art Lunch, veranstaltet von Sonja Lechner, fand diesmal im Bayerischen Nationalmuseum in München statt. Ein beeindruckender Bau und eines der größten Museen in Deutschland. Die Sammlungen bieten einen Rundgang von der Spätantike bis zum Jugendstil. Der historische Kern der Sammlungen basiert auf dem Kunstbesitz der Wittelsbacher, der bis heute fortlaufend erweitert wird.


Bevor Direktor Matthias Kammel gemeinsam mit seinen Kolleg:innen durch die Sammlungen führte, lud Sonja Lechner zu einem gesetzten Lunch ins Museums-Restaurant. Gemäß ihrer Überzeugung von der Wirkkraft des Netzwerkens, bringt sie zweimal im Jahr beim Ladies Art Lunch Frauen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen – von Kunst, über Wirtschaft, Mode und Medien.

In ihrem Impulsvortrag betonte sie das Potenzial des interdisziplinären Zusammenarbeitens und auch die Chance in der Krise neue Wege zu gehen: „Wir haben die historische Möglichkeit, die Weckrufe durch Pandemie und Kriegskatastrophe anzunehmen und die Weichen neu zu stellen. Aus meiner Sicht ist dies nur durch Interdisziplinarität möglich, sind doch alle Zukunftsfragen zu komplex, um nur aus einer Perspektive geklärt zu werden. Lassen Sie uns Ideen mit Interdisziplinarität und Idealismus umsetzen: Visionen brauchen wir alle – vieles, was heute Realität ist, war einst Idealismus“, so Sonja Lechner.

Wir haben die historische Möglichkeit, die Weckrufe durch Pandemie und Kriegskatastrophe anzunehmen und die Weichen neu zu stellen.

Sonja Lechner

Den Ladies Art Lunch veranstaltet die Kunstmanagerin seit 2015 – seit dem Vorjahr ist PARNASS Medienpartner. Diesmal haben wir unsere aktuelle Ausgabe mitgebracht die – wie passend – auch einen Schwerpunkt zu München beinhaltet. Denn eine Kunstreise nach München lohnt immer – auch in der Highseason des Oktoberfests präsentieren die Galerien und Museen ein sehenswertes Programm, wie das noch bis 9. Oktober laufende Galerien-Festival „Various Others“. Was jedoch den Ladies Art Lunch so besonders macht, ist das Zusammentreffen von Frauen aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern – und der sich daraus ergebende interessante Diskurs. Dabei werden auch feministische und sozial brennende Themen nicht ausgespart, denn so ist auch Sonja Lechner überzeugt, diese muss man benennen und in den Diskurs bringen, um unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten.

Sonja Lechner, Kunstkonnex Artconsulting, Silvie Aigner, Chefredakteurin Kunstmagazin PARNASS, Foto: Frank Rollitz / Schneiderpress

Das Highlight waren im Anschluss an den Lunch die Führungen durch das Museum. Insgesamt führten Direktor Matthias Kammel und seine Mitarbeiter durch vier Themenbereiche Elfenbein, Porzellan, Kostüm und die Skulpturen von Tilmann Riemenschneider. Das Bayrische Nationalmuseum besitzt die größte und bedeutendste Gruppe von Werken des bekanntesten Bildhauers der deutschen Spätgotik. Der Höhepunkt ist die Figur der Hl. Maria Magdalena aus dem berühmten Altar der Kirche in Münnerstadt. Die Elfenbeinsammlung ist eine der qualitätvollsten und umfangreichsten weltweit. Sie umfasst Arbeiten von der Spätantike bis um 1900. Neben Spitzenstücken aus dem Mittelalter zählen die prachtvollen barocken Reliefs, Statuetten und virtuos gestalteten Drechselkunstwerke aus Wittelsbacher Besitz zu den absoluten Höhepunkten der Sammlung. Aber auch der Bestand an historischer Kleidung des Museums ist sensationell, diese reicht von prächtigen Renaissancegewändern, extravaganten Hüten und Schuhen, bis hin zu ländlicher Kleidung aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das „Drunter und Drüber“ ist ebenso Thema, nämliche die Wäsche und Unterkleidung im 18. Jahrhundert, die in eigenen Führungen im Museum angeboten wird. Denn den Körper durch entsprechende Kleidungsstücke zu formen, war in der Rokokozeit vor allem für die Frauen ein Modediktat. Bequemlichkeit spielte dabei kaum eine Rolle. Das Museum bietet einen Blick unter die Wäsche, der die oft bizarren Stützformen für die weitausragenden Kleider offenbart.

Direktor Bayrisches Nationalmuseum Matthias Kammel und  Sonja Lechner, Kunstkonnex Artconsulting, Foto: Frank Rollitz / Schneiderpress

Gesponsert hatte den Ladies Art Lunch Premium Cars Rosenheim unterstützt von den Medienpartner:innen PARNASS und Madame, sowie von den Kosmetikfirmen Sisley und Augustinus Bader, das Hotel Mandarin Oriental verwöhnte mit einem eigens gemixten Negroni im Glasflakon. Ebendort kuratiert Sonja Lechner im Oktober eine Ausstellung mit Werken von Ana Pusica – nach dem Fest ist also stets vor dem Fest, so Sonja Lechner zum Abschluss. Der nächste Ladies Art Lunch wird 2023 im Museum Brandhorst stattfinden. Der Champagner wurde traditionell von Perrier-Jouët ausgeschenkt und charmant vorgestellt von Daniel Stühle, Luxury Relationship Manager von Perrier-Jouët und Sonja Lechner, die Marlene Dietrich zitierte: „Champagner gibt mir das Gefühl, dass jeden Tag ein Sonntag ist.“ Insgesamt also ein gelungener Nachmittag.

Bayrisches Nationalmuseum, Außenansicht © Bayrisches Nationalmuseum München

Bayrisches Nationalmuseum, Sammlung Barocker Luxus, Elfenbeinsaal © Bayrisches Nationalmuseum München, Foto: Bastian Krack

Bayrisches Nationalmuseum, Blick in den Riemenschneidersaal © Bayrisches Nationalmuseum München, Foto: Bastian Krack

Bayrisches Nationalmuseum, Sammlung Barocker Luxus, Das Tafelservice des Hildesheimer Fürstbischofs, Friedrich Wilhelm von Westphalen © Bayrisches Nationalmuseum München, Foto: Bastian Krack

Ladies Art Lunch, Foto: Frank Rollitz / Schneiderpress

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