Galerie Rüdiger Schöttle: Ding Yi, Appearance of Crosses, 2019, Mixed media on basswood, 120 x 120 cm, © Ding Yi and ShanghART Gallery

Die Initiative Münchner Galerien zeitgenössischer Kunst, 1988 als erster Galerienverband in Deutschland gegründet, blickt auf eine lebendige Vergangenheit zurück, ist aber dennoch fest in der Gegenwart verankert und hat in dem Format OPEN art einen ganz wesentlichen Fixpunkt im Jahr.


Während sich das Epizentrum der Münchner Kunstszene im Laufe der Jahre von der Maximilianstrasse in die angesagten Gegenden Lehen, das Gärtnerplatzviertel und das Kunstareal in der Maxvorstadt verlegt hat, sind die Protagonisten größtenteils die gleichen geblieben, nur um viele neue erweitert.

Das Format OPEN art, ist seit nunmehr 31 Jahren das Bindeglied zwischen ihnen allen. Neben den Präsentationen in den Galerien und Museen gibt es ein hochwertiges Begleitprogramm das von Künstler- und Podiumsgesprächen, und von Sonderausstellungen zu gesellschaftlich relevanten Themen bis zu geführten Rundgängen reicht.

„Zur Open Art 2019 zeige ich shaped photographies der Künstlerin Esther Hagenmaier“ erzählt die Galeristin Charlotte Smuda Jeschek. „Diese Position fordert unseren kognitiven Blick auf Architektur durch Abstraktion und ungewohnte Perspektiven heraus.“ Smuda Jeschek ist gemeinsam mit Markus Braun-Falco und Andreas Binder im Namen der Initiative Münchner Galerien zeitgenössischer Kunst für die 31. Ausgabe der OPEN art verantwortlich und so, wie in ihrer Galerie, läuteten Mitte September an die 50 Institutionen zeitgleich die Kunstsaison nach der Sommerpause ein. Vor drei Jahrzehnten war diese Idee neu, innovativ und einmalig in Deutschland. Inzwischen haben viele Städte entdeckt, dass man Kunstinteressierten und Kunstsammlern auf diese Weise Gelegenheit für facettenreiche, unkomplizierte und inspirierende Galerienbesuche bieten kann.

Galerie Thomas Modern: Peter Halley, Island, 2019, Acryl, fluoreszierendes Acryl und Reliefpartikel auf Leinwand, Ca. 229 x 305 cm

Galerie Thomas Modern: Peter Halley, Island, 2019, Acryl, fluoreszierendes Acryl und Reliefpartikel auf Leinwand, Ca. 229 x 305 cm

Auf unserer Entdeckungstour sind uns einige Highlights ins Auge gesprungen: In der Galerie Thomas Modern sind die geometrischen, farbkräftigen und in strenger Folgerichtigkeit komponierten Gemälde Peter Halleys zu sehen, bei Florian Sundheimer sind es Zeichnungen und Faltungen von Hanns Schimansky, und Walter Storms zeigt Neue Arbeiten von Robert Voit, der seit 1997 mit seiner Kamera nahezu jährlich für mehrere Wochen nach Japan reist um sich dort inspirieren zu lassen.

Der Rundgang könnte unendlich fortgesetzt werden...

Clarissa Mayer-Heinisch

Die Galerie Rüdiger Schöttle zeigt in Kooperation mit ShanghART die Arbeiten des Chinesischen Malers Ding Yi. Er ist einer der ersten abstrakten Maler Chinas und beschäftigt sich mit schlichten, funktionalen Zeichen, wie dem Kreuz. Bei Sabine Knust treten zwei Ausstellungen in Dialog miteinander. In der Ludwigstrasse sind es die Arbeiten von Paul

Morrison, bei Knust x Kunz in der Theresienstraße kuratiert Paul Morrison eine Gruppenausstellung, in der er Künstler verschiedener Medien und Generationen präsentiert. Last but not least werden in der Galerie Jahn Pfefferle Arbeiten des Österreichers Hubert Scheibl ausgestellt. Der 1952 in Gmunden geborene Schüler von Max Weiler und Arnulf Rainer gehörte in den 1980er-Jahren der Künstlergruppe der Neuen Wilden an. Seine großformatigen Bilder zeichnen sich durch eine individuell gestische Malweise und starke Farben aus.

Der Rundgang könnte unendlich fortgesetzt werden, da auch die Galerien Hasenclever, Häusler Contemporary, Barbara Gross, Braun-Falco, Andreas Binder und unzählig viele andere mit ihrem anspruchsvollen, kreativen und interessanten Programm an der OPEN art teilnehmen und weit über das Kunstwochenende der Münchner Galerien hinaus, einen Besuch wert sind.

Münchner Galerien

Verschiedene Orte, 80000 München
Deutschland

OPEN ART 2019

13. bis 15. September

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