Neue Leitung | Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg

Die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst hat mit Sophie Goltz (*1975 Dresden) eine neue Leiterin. Ihrem ersten Sommer in Salzburg hat sie ein programmatisches Zitat vorangestellt: „Those who can, do; Those who can do more, teach.“ Ein Interview.


Der Leitspruch der neuen Sommerakademie-Direktorin geht auf einen Aphorismus von George Bernhard Shaw von 1903 zurück: „Those who can, do; those who can’t, teach” – ein vorurteilsbehaftetes Zitat, das bis heute zu Irritationen bei Lehrenden wie Lernenden führt. Sophie Goltz deutet den Spruch positiv um und möchte zeigen, dass Lehren durch die Weitergabe von Wissen, durch Forschung und durch kritische Befragung zu neuen gesellschaftlichen Verhältnissen beitragen kann. Sie hat selbst lange in der akademischen Lehre gearbeitet und zuletzt in Singapur an der School of Art, Media and Design der Nanyang Technological University Singapore unterrichtet. Mit dem Wechsel von der südostasiatischen Metropole in das eher beschauliche Salzburg will sie sich wieder verstärkt in experimentelleren Formen von künstlerischer Bildung wie Kunstvermittlung verorten und neue Freiräume des Lehrens und des Lernens erproben. Sophie Goltz ist am Aufbrechen autoritärer Verhältnisse und an der Schaffung von „Togetherness“ interessiert.

PARNASS: Sie interessieren sich für Politiken des Zusammenseins („Togetherness“), für Strategien des Teilens, des Erlebens und des Ineinandergreifens. Was bedeutet das für die Sommerakademie?

Sophie Goltz: Im Fokus der Sommerakademie steht der geteilte Prozess der Kreation von Lehrenden und Studierenden gleichermaßen, den ich in einem Spannungsverhältnis mit den Herausforderungen des alltäglichen Lebens sehe. Es ist in diesem Sinne, dass die Lehrenden ihre Praxis und Forschung in ein pädagogisches Verhältnis übertragen, um zusammen mit den Studierenden Kunst neugierig, persönlich und ausdauernd in Erwartung eines möglichen ungehorsamen Materialisierens von künstlerischen Ideen oder deren Übertragung in Recherche und Leben zu erproben. Ungehorsam meint hier eine Aufhebung von Hierarchien des Wissens, der Beziehungen und auch eine Entdisziplinierung der Kunst wie ihrer Geschichte und Diskurse.

P: Wie wirkt sich diese Strategie inhaltlich auf Ihr Programm aus?

SG: Inhaltlich bedeutet dies auch, dass die Sommerakademie mehr interdisziplinäre neben klassischen Kursen anbieten wird, zum Beispiel im Sinne der Digital Humanities neben anderen erweiterten künstlerischen Formen wie bereits in diesem Jahr Poetry/Performance oder Art/Community. Perspektivisch wird das vielleicht auch die Art der Durchführung der Akademie verändern.

Das ganze Interview finden Sie in unserer PARNASS Ausgabe 02/2021!

SOPHIE GOLTZ | Foto: © Seah Sze Yunn

Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg

19. Juli bis 28. August 2021

summeracademy.at

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