Neue Ausstellungen in Salzburg

Worüber spricht man gerade? Genau, die sehenswerten Schauen in Salzburg.


Herbert Brandl

Galerie Nikolaus Ruzicka

bis 17. Juni 2022

Die Galerie Nikolaus Ruzicska zeigt neue Arbeiten von Herbert Brandl. Überraschend und sehenswert. Eindrucksvolle Landschaften, schroffe Konturen und starke Farben sind charakteristisch für die großformatigen Gemälde von Herbert Brandl, in denen nicht selten die Natur und insbesondere die Gegend seines Heimatortes, rund um das steirischen Schwanberg, eine unerschöpfliche Quelle an Motiven bildet. Die aktuelle Ausstellung zeigt eine ganz andere Facette des Werkes von Herbert Brandl, die immer schon vorhanden war, abseits der großen "Farbschlachten" und die sich nun auch in den Gemälden wiederfindet. 

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Ausstellungsansicht, Herbert Brandl, Courtesy Galerie Nikolaus Ruzicka


Robert Rauschenberg

Galerie Thaddaeus Ropac | Salzburg Villa Kast

bis 9. Juli 2022

Die Galerie Thaddaeus Ropac eröffnet ab 8. April in der Villa Kast in die erste umfassende Ausstellung von Robert Rauschenbergs Tonarbeiten seit den 1980er-Jahren. In Zusammenarbeit mit der Robert Rauschenberg Foundation werden selten gezeigte Werke aus den zwei wegweisenden Serien der Japanese Clayworks (1982/1985) und Japanese Recreational Clayworks (1982–83/1985) präsentiert. Die Serien entstanden während längerer Aufenthalte des Künstlers in Japan und verbinden japanische Töpfertraditionen mit modernen Innovationen. In enger Zusammenarbeit mit der Otsuka Ohmi Ceramics Company (OOCC) gelang es Rauschenberg Siebdruckmotive auf dünne, aber robuste keramische Bildträger aufzubringen.

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Robert Rauschenberg, Rice Blessings (Japanese Claywork), 1985 Transfer and glaze on high-fired ceramic 180,2 x 199,8 cm (71 x 78 5/8 in) 85.093 (RR 1241), Courtesy The Robert Rauschenberg Foundation and Thaddaeus Ropac gallery | London · Paris · Salzburg · Seoul © The Robert Rauschenberg Foundation / ARS, New York 2022, Photo: Ron Amstutz


GRETCHEN ANDREW, DEJAN DUKIC, JULIAN HEUSER, REIHANEH HOSSEINI

ELEKTROHALLE RHOMBERG

9. April bis 21. Mai 2022

„Im Grunde genommen besteht ja das gesamte Leben nur aus Begleiterscheinungen. Der Sand auf dem Strand, der Schnee auf den Bergen. Die Liebe, die Arbeit. Auch das Bett; alles Begleiterscheinungen. Wie der Kleriker richtig sagt: Vanitas vanitatis. Jetzt iss schon!“ Dem Leben fehle es an jedweder Essenz. Das erklärt einer der vier Protagonisten in Marco Ferreris 1973 erschienen Film „La Grande Bouffe“. Alles was bleibe sei bloße Völlerei und damit einhergehend nichts als Eitelkeit, Vanitas eben — in ursprünglicher Übersetzung: Nichtigkeit. Der Film bildet die inhaltliche Klammer der gemeinschaftlichen Ausstellung der Künstler:innen Gretchen Andrew, Dejan Dukic, Julian Heuser und Reihaneh Hosseini in der Elektrohalle Rhomberg, die am Samstag eröffnet wird. Die Präsentation ihrer Werke bereitet so, die Galerie „den Besucher:innen zunächst ein Festmahl an Begleiterscheinungen zu. Anders als im Film sind diese allerdings nicht einfach Auswüchse scheinkultiviert organisierter und verheerend vollzogener Fülle, sondern eine Offenlegung von Wirklichkeiten, die Essenzen erarbeiten.“ Wir sind gespannt.

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© Gretchen Andrew


Anne-Clara Stahl + Edin Zenun

Galerie Sophia Vonier

bis 4. Juni 2022

Galerie Sophia Vonier eröffnete am 7. April die Dialogausstellung „The Necessity of Wellbeing“ mit Werken von Anne-Clara Stahl und Edin Zenun. Der Titel adressiert unsere Sehnsucht nach Leichtigkeit, nach Positivem in der aktuellen Krisenzeit. Der Blumenstrauß so der die Ausstellung begleitende Text von Marijana Schneider, ist „Knotenpunkt und Ruhepol inmitten des lebhaften Dialoges zwischen den beiden Positionen, die hier aufeinandertreffen.“ Sowohl Anna-Clara Stahl als auch Edin Zenun sind Teil der jungen Künstler:innengeneration in Österreich, die abstrakte Malerei neu denken und sich dafür unterschiedlichen Referenzapparaten und Strategien bedienen.

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Ausstellungsansicht, Anne-Clara Stahl + Edin Zenun, Courtesy Galerie Sophia Vonier/the artists | Foto: Hendrik Stoltenberg


Weiters empfehlen wir:

Bereits vorige Woche haben eine Anzahl an Ausstellungen in den Salzburger Galerien eröffnet, wo ein Besuch unbedingt lohnt. Galerie Mario Mauroner Contemporary zeigt unter dem Titel „OrnAMENtundVERBrechen“ die erste Einzelausstellung des in Brüssel lebenden südafrikanischen Künstlers Kendell Geers in Salzburg. In seinen neuen Arbeiten verbindet er kunsthistorischen Vorbilder, mit einem visuellen, poetischen Vokabular, das jedoch auch geprägt ist von seiner Biographie und dem Kampf gegen Gewalt und Elend. L.art Galerie zeigt Werke der Musikerin und Künstlerin Sofie Fatouretchi sowie Fotoarbeiten von Manfred Wakolbinger, dessen Erforschen dunkler Unterwasserwelten einer Reise in unendliche Weiten und ferne Galaxien gleicht. Galerie Frey präsentiert Werke des römischen Bildhauers Roberto Almagno, dessen filigrane, dynamische Skulpturen in Salzburg nicht unbekannt sind und in der Galerie stets auf ein interessiertes Publikum treffen.

Kendell Geers, Poetic Justice (The Dance) 4127, 2022, Acrylic on canvas, 140x200 cm, Courtesy Mario Mauroner Contemporary Art Salzburg

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