Galerie Petra Seiser

MALEREI IN NEUEM LICHT | Ferdinand Penker

Ausstellungsansicht Ferdinand Penker, Con Luce, Foto: Roland Kollnitz

Ein großer zweiteiliger Bildkörper, aus 2012, starkfärbige kleinformatige Temperaarbeiten, sowie Bandwerke, Frottagen und Radierungen aus den 1990er-Jahren und später, bespielen den schlichten, eleganten Ausstellungsraum der Galerie Petra Seiser in Schörfling am Attersee und beweisen, dass Ferdinand Penkers Thematik die Malerei an-und-für-sich ist.


Struktur und Ordnung, Form und Raum, aber auch Linie und Farbe charakterisieren Ferdinand Penkers Werk auf den ersten Blick. „Seine Arbeiten sind zumeist monochrom, seine Herangehensweise analytisch, minimalistisch, seine Arbeitsweise seriell, jede Serie eine Versuchsanordnung, jedes Bild quasi eine Petrischale“, merkt Dor Leitner-Penker an.

Der 1950 in Klagenfurt geborene und 2014 verstorbene Künstler hat im Laufe seines Schaffens eine unverkennbare Bildsprache entwickelt. Ein mehrjähriger Aufenthalt in den USA, wo Ferdinand Penker auf konstruktive- und konkrete Kunst, Farbfeldmalerei und Minimal Art stieß, waren prägend. So war er 1971 in Connecticut, für längere Zeit zu Gast und im Austausch mit den Bauhaus Künstlern Anni und Joseph Albers, die in ihrem Werk kontinuierlich mit Formen, Farben und Flächen und deren Wechselwirkung auf die visuelle Wahrnehmung experimentierten.

Mit dem Kunstgeschichtestudium wuchs auch Ferdinand Penkers Interesse für historische Bauwerke und Architektur, welches im Werk sichtbar wird. So spiegeln sich auch zahlreiche Reisen, insbesondere nach Japan, in den Arbeiten wieder. Seine Malerei ist von „einer Disziplin der Ausführung“ charakterisiert, beschreibt der Kunsttheoretiker Stephan Schmidt-Wulffen. „Die Pinselsetzungen sind von erstaunlicher Gleichförmigkeit. Sie addieren sich hintereinander zu Linien, die in perfekter Parallelität verlaufen“, so die Galeristin Petra Seiser.

Ausstellungsansicht; Ferdinand Penker, Foto: Roland Kollnitz

Es ist ein Prozess des Schraffierens, des Lasierens, des seriellen Tupfens. Es entsteht eine eigene Dynamik, die das Bild ganzheitlich erfasst

Petra Seiser

Sie war es auch, die die Idee hatte, den Künstler Roland Kollnitz, der die letzten Wochen mit seinen Arbeiten in der Galerie vertreten war, mit dem neuen Licht zum Bleiben einzuladen und die Lichtinstallation Con Lucezu entwickeln. Die veränderte Lichtsituation korrespondiert mit der Klarheit der Arbeiten von Ferdinand Penker.

Kollnitz, der an der Akademie der bildenden Künste lehrt, beschäftigt sich in seiner Kunst oft mit dem Sichtbarmachen von Strukturen und „dem Korrigieren von Unzulänglichkeiten“ wie er es beschreibt, wenn er Leuchtmittel von Ausstellungsräumen tauscht, Lichtquellen neu positioniert und Dinge in Szene setzt.

Für die Galerie von Petra Seiser, und für das Zusammenspiel mit den Arbeiten von Ferdinand Penker adaptiert, hat Roland Kollnitz eine neun Meter lange Lichtquelle in die Ausstellung integriert, die quer durch den Raum führt und nun, anstelle der punktuellen Beleuchtung von der Decke, das Tageslicht ergänzt. An Ferdinand Penker schätzt Roland Kollnitz dessen „Konsequenz im Handeln, die Präsenz, die daraus entsteht und die Ehrlichkeit, die den Dingen innewohnt.“  

Ausstellungsansicht; Ferdinand Penker, Foto: Roland Kollnitz

Galerie Petra Seiser

Weyreggerstrasse 11, 4861 Schörfling am Attersee
Österreich

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