Teil II

Kunst gegen die Sommerhitze

Es ist August. Das spürt man in allen Poren. Doch man kann nicht immer in die Ferne schweifen, manchmal ist die Anwesenheit am Bildschirm unabdinglich. Für alle, die wie wir vor dem Computer schwitzen, schafft unsere Bildstrecke ein bisschen Eskapismus und Abkühlung.


Eis, Pop-Art und Frauenpower. Evelyne Axell bringt 1964 alle drei in einem Bild zusammen. Die 1935 in Belgien geborene Künstlerin, die 1972 ebenda verstarb ist eine der wichtigsten weiblichen Pop Art Protagonistinnen Europas. Feminismus und Emanzipation waren Themen, die ihr Werk bestimmten, doch zwischendurch darf es auch mal, ganz im Sinne der Pop Art bunt und oberflächlich zugehen. Mehr zur Pop Art gibt es übrigens im kommenden PARNASS im September 2020.

Haben wir Pop Art gesagt? Das geht natürlich nicht ohne Andy. Der King of Pop hat aber nicht nur heiße Suppendosen und bunte Dollarzeichen vor Augen gehabt, manchmal wollte auch er einfach nur Abtauchen. Andy Warhol, Fish, 1983 ist in Kürze übrigens im mumok zu sehen.


Was ein bisschen an ferne Korallenriffe erinnert, ist eigentlich ein geschmolzenes Eis am Stiel von Michael Massaia. Der 1978 in New Jersey geborene Fotograf arbeitet sich gerne an Motiven aus seinem unmittelbaren Alltag ab. Die Eisschmelze ist aber leider auch ein Phänomen größerer Dimensionen.

Die österreichische Fotografin Stefanie Moshammer, bereits PARNASS Coverkünstlerin, nimmt uns derweil auf ferne Reisen mit. Was scheint wie ein schattenstiftendes Stück Regenwald entstammt einem ganz anderen, größeren Kontext. Die Serie „I Can Be Her“ entführt nach Las Vegas und setzt sich mit der Liebeserklärung eines Fremden auseinander, die die Künstlerin während ihres Aufenthalts erhielt. Der Brief, an das Austrian Girl gerichtet, veranlasste Moshammer dazu, die Welt, um den Verehrer mit Fotografien zu erbauen.


Wieder auf Anfang. Unendlich viele Künstler haben sich am Sujet des Speiseeises abgearbeitet – man denke etwa an Claes Oldenburgs Eistüte auf dem Dach eines Einkaufszentrums in Köln oder Stuart Cilpstons schmelzende Eistüte an einem australischen Strand. Der Illustrator Mitt Roshin lässt in seiner Zeichnung „Ice Cream“ die Jahreszeiten verschmelzen und seine Figuren Schneeengel in die gefrorenen Erdbeeren malen – wenn der Gedanke daran nicht abkühlt, dann hilft nur noch eins – Computer aus und raus.

Mitt Roshin, Ice Cream © Mitt Roshin

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