Jürgen Bauer – Bildraum 07

Meine Arbeit kann im Feld der geometrischen Abstraktion verortet werden, so Jürgen Bauer. Vor allem die Geometrie architektonischer und urbaner Strukturen haben den Künstler in den letzten Jahren beschäftigt. In seiner aktuellen Ausstellung im Bildraum 07, die im gegenwärtigen Lockdown auch von außen durch die großen Schaufenster gut betrachtet werden, arbeitet er mit der simplen Form eines Hauses mit Satteldach.


Jürgen Bauer wurde 1969 in Schwaz in Tirol geboren, lebt und arbeitet heute in Wien. Die Ausstellung im Bildraum 07, die seit 20. Oktober „offen“ ist nennt er „Vier Ganze und zwei Halbe“.

Jürgen Bauer, Foto: Eva Kelety

Anhand einer zweiteiligen Installation („House Object/1W-1B)  und einer Reihe von Leinwand- und Papierarbeiten variiert er die Form des einfachen Hauses. Die Konstruktionselemente des Hauses werden als Flächen dargestellt und als Module eingesetzt. Er dekonstruiert, verschiebt und ordnet diese  Elemente, so dass bauliche und formale Bedingungen stets neu definiert werden. Die Prägnanz der Ausstellung liegt einerseits in den schlichten, jedoch raumgreifenden Formen der Rauminstallation sowie auch in der nahezu lapidaren Nüchternheit seiner Papier- und Leinwandarbeiten. Im Grunde sind sie das was man sieht, Konstruktionen und dennoch schwingt etwas mehr mit als die bloße geometrische Bildkonzeption. Sind die Ebenen ein Verweis auf die Schichten der Realität und wofür steht der Begriff Haus eigentlich? Was verbinden wir damit. Sicherheit, Heimat, Geborgenheit oder auch Enge, Eingesperrtsein, biedermeierliches Cocoocing oder die unaufhörliche Zersiedlung unserer Landschaft mittels Einfamilienhäuser. Letztere sind Sehnsuchtsorte eines individuellen Wohngefühls – und schauen doch – abgeschottet hinter Tujenhecken – immer nahezu gleich aus.

Jürgen Bauer, Foto: Eva Kelety

Bildraum 07

Burggasse 7-9, 1070 Wien
Österreich

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