Im Porträt

Judith Fegerl

Mittels Photovoltaik generiert Judith Fegerl Strom und Kunst. Elektrizität, die unser Leben weitgehend bestimmt, wird von Judith Fegerl als aktives Material eingesetzt, das ihre Werke erzeugt, mit Energie versorgt und diese Energie als bildgebende Kraft sichtbar macht – in einem explizit klaren Erscheinungsbild mit einer spezifisch spröden, zugleich sinnlichen Ästhetik.


Ab Anfang Oktober präsentiert Judith Fegerl neue Solar-Paneel-Arbeiten in der Galerie Hubert Winter. Daneben zeigt sie auch andere neue Werkgruppen, wie abstrakte Druckgrafiken, die in ihrer feinen Leichtigkeit die gewichtigen Paneel-Objekte kontrastieren. Gleichzeiten scheinen sie deren Struktur zu spiegeln. Denn Judith Fegerl nutzt sogenannte Printed Circuit Boards, kupferbeschichtete Leiterplatten, die zum Entwickeln von Schaltkreisen verwendet werden, als Druckstöcke. Mit ihnen baut sie in ähnlicher Weise ihre Bildkompositionen auf. Je nach Struktur werden die unterschiedlichen Platten miteinander in Verbindung gesetzt, ihre Texturen brillieren letztendlich in feinsinnigen Kupferstichen. Jener Strom, den Judith Fegerl mit Hilfe ihrer Photovoltaik-Platten gewinnt, ist auch die Quelle für ihre jüngsten Objekte, die von auffallender malerischer Qualität sind. Das Solar-Paneel liefert die Energie, die, weitergeleitet, sich selbst durch unterschiedliche Färbungen an einer Edelstahlplatte abbildet. Das auratisch strahlende Erscheinungsbild besticht auf verführerische Weise mit expressiver Geste und farbiger Intensität. Die Autorenschaft hat Judith Fegerl in diesen Stromgemälden an den elektrochemischen Prozess abgegeben: Es ist tatsächliche Bildwerdung von Energie.

Mehr über die Künstlerin erfahren Sie in unserer PARNASS Ausgabe 02/2021!

Judith Fegerl, printed printed circuit boards 2021, Courtesy Galerie Hubert Winter

Galerie Hubert Winter

Breite Gasse 17, 1070 Wien
Österreich

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