Gallery Diary - Galerie Haas & Gschwandtner | Kathrin Isabell Rhomberg
Noch bis 8. Jänner 2022 zeigt die Galerie Haas & Gschwandtner die Ausstellung "Infinite Horizon" von Kathrin Isabell Rhomberg.
Künstliche Realitäten, abstrahierte Natur, analoge Technologie. Widersprüchliche Themen sind in Gemälden präsent und schaffen facettenreiche Werke, die sich über Zeit und Raum zu erstrecken scheinen. Kathrin Isabell Rhomberg erkundet diese in ihren großformatigen Ölgemälden, wobei sie sich in Komposition sowie mittels der Motivik auf die Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts bezieht. Hier beruft sie sich insbesondere auf die Theorien über Faltenwurf und Bildausschnitt, die der Kunsthistoriker Victor I. Stoichita in seinem Buch Das selbstbewusste Bild: Vom Ursprung der Malerei thematisiert.
Aspekte der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts werden ebenso aufgegriffen, wie persönliche Eindrücke der Künstlerin auf Erkundungstouren durch alpine Regionen Europas. Eine weitere Facette ihres Arbeitens ist der Bezug zur Technologie, wobei sie mit der Ästhetik der Glitch-Art (Bilder, die durch digitale Fehlfunktionen auf Bildschirmen entstehen und die Komposition so unterbrechen) und den visuellen Qualitäten des Digitalen spielt. Darüber hinaus erforscht sie die menschliche Interaktion mit der Technologie und deren gegenwärtige Integration in unser Leben und Denken. Diese ineinander verschwindenden Grenzen erforscht Donna Haraway (emeritierte Professorin für Feminist Studies an der University of California, Santa Cruz, USA), ihren Publikationen A Cyborg Manifesto und Staying with the Trouble. Die Untersuchung und visuelle Manifestation dieser Theorien sind in den Gemälden der jungen Künstlerin vorherrschend und ziehen sich durch ihre Werke von ihrer Zeit an der Universität für angewandte Kunst in Wien bis zu den aktuellsten Arbeiten.