Gallery Diary - Galerie 422 | Peter Kogler

Eigens für die Gmundner Festwochen kuratiert, zeigt die Galerie 422 Margund Lössl eine Solopräsentation von Peter Kogler.


Der schier unendlich wirkende Kosmos von Koglers Netzwerken erschließt sich am besten im Studium seiner Collagen. Diese Wimmelbilder, die der Künstler seit Jahren kontinuierlich anfertigt und die Zeitungsausschnitte mit generiertem Material zusammendenken, bringen das assoziative Denken Koglers in einen Rahmen und stehen der sonst so klaren Bildsprache reizvoll gegenüber. Sie sind eine Methode, so erklärt der Künstler beim Atelierbesuch, mit dem konstanten Informationsinput, dem wir alle ausgesetzt sind umzugehen. „Die Collage generiert ein Maximum an Bildinformation, gleichzeitig basiert ein großer Teil meiner Arbeit aber auf einem reduzierten Vokabular“. In der Tat wird auch in der Galerie 422 das bekannte Koglersche-Formenalphabet inszeniert. Lackbilder an der Wand zeigen etwa die zum Künstlerlogo gewordene Ameise. Die Geschichte hinter dem Icon ist eine persönliche, war es doch vor vielen Jahren in Sardinien eine Ameise, die über eine Zeitung lief und dabei von einer Super 8 Kamera eingefangen wurde, die Peter Kogler so faszinierte, dass sie ihn jahrzehntelang nicht mehr loslassen sollte. „Von Anfang an ging es um das Verhältnis zwischen einem Körper und einem Informationssystem“ – die Ameise vor der Druckerschwärze der Nachrichten war der Beginn, in Gmunden zeigt sie sich als Tuschezeichnung aus der Zeichenmaschine oder in Lack mit Aquarellbasis. Das eigene Körperverhältnis können die Besucher eindrucksvoll im Untergeschoss der Galerie erspüren. Eine begehbare kinetische Spiegelbox mit Soundkulisse von Franz Pomassl, entführt eindrucksvoll aus dem Ausstellungsumraum zu einer unkonventionellen Begegnung mit sich selbst.

Galerie 422

An der Traunbrücke 9–11, 4810 Gmunden
Österreich

Peter Kogler

bis 13. August 2022

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