Filme, Kunst und mehr! Tipps zur Diagonale‘22

Von 5. bis 10. April geht die diesjährige Diagonale zum unglaublichen 25. Mal über die Filmleinwände und durch die Kulturstätten in Graz. Auch begleitende Ausstellungen sind heuer im Programm. Hier entlang zu unseren Empfehlungen.


HISTORISCHE SPECIALS BEI DER DIAGONALE’22

Zwei historische Specials bieten die rare Gelegenheit, teils eigens digitalisierte und restaurierte Arbeiten aus den heimischen Filmarchiven fernab der Hauptstadt zu sehen. Einerseits steht das große Kapitel „RAUSCH“ im Fokus. Wie denkt, inszeniert, verhandelt und thematisiert das Kino den Rausch? Dem österreichischen Film – vielleicht Österreich per se – ist ein Hang zum Rausch nicht abzusprechen. In einer Zeit, in der die berauschte Flucht vor den Zumutungen des Alltags samt ihren Höhen, Tiefen und Abgründen beinahe gänzlich aus der Öffentlichkeit verdrängt wurde, lohnt der Blick ins narkotische Kino gleich mehrfach. Pandemiebedingt wird der Rausch zur politischen Bühne, der persönliche wie gesellschaftliche Umgang damit zur Grundsatzentscheidung.

Zwischen 6. und 10. April führt die Filmreihe RAUSCH in Graz von Michael Glawogger über Kurt Kren bis hin zu Mara Mattuschka, Ulrich Seidl und Sabine Derflinger.

Außerdem verlängert das Festival des österreichischen Film mit dem Filmprogramm „COME AND SHOOT IN THALIWOOD“ die Ausstellung „Film und Kino in der Steiermark“, die derzeit im Museum für Geschichte zu sehen ist, auf ihre Leinwände: Das von SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien verantwortete Special versammelt drei Filme aus der Grazer Traumfabrik Thaliwood, jener „Filmstadt“ auf dem Gelände des Flughafens Thalerhof, mit der die Alpenfilm-Austria-Gesellschaft in der britisch besetzten Steiermark einst ein prosperierendes Studio initiierte, in dem zwischen 1947 bis 1953 immerhin 17 Filme gedreht wurden. Ergänzend dazu werden steirische Filmschaffende eingeladen, während der Diagonale Führungen durch die Ausstellung im Museum für Geschichte zu gestalten.

Prämien auf den Tod © Filmarchiv Austria


Tizza Covi und Rainer Frimmel: Schwerpunkt mit Ausstellung

Mit der Reihe „Zur Person: Tizza Covi und Rainer Frimmel“ zeigt die Diagonale die erste umfassendere Werkschau des international preisgekrönten Duos Tizza Covi und Rainer Frimmel.

Zuletzt wurden sie für „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ unter anderem mit dem Großen Diagonale-Preis Dokumentarfilm ausgezeichnet. Parallel zum Filmprogramm ist in der Camera Austria eine Fotoausstellung der beiden zu sehen. Das gemeinsame Programm markiert die erste umfassendere Werkschau eines Œuvres, das sich zwischen künstlerischer Fotografie und Autor:innenkino aus fiktionalen und dokumentarischen Arbeiten aufspannt. In beidem erkennt Reinhard Braun, künstlerischer Leiter der Camera Austria, eine kooperative Qualität: „Es könnte [dabei] darum gehen, die Bilder – filmische wie fotografische – trotz ihrer behutsamen Präzision und der Genauigkeit ihrer Montage – oder gerade dadurch – zu öffnen, zum ‚Terrain‘ eines gemeinsamen Interesses, eines gemeinsamen Projektes, einer gemeinsamen Widerständigkeit und einer gemeinsam erlebten Fremdheit zu machen, das heißt zu einer kooperativen Erzählung, der nicht immer eine eindeutige Autor:innenschaft zu Grunde liegt und die in dieser Weise die Macht, die von der Repräsentation ausgeht, anders verteilt.

Diagonale'22 Zur Person: Rainer Frimmel und Tizza Covi © Diagonale/Anna Stöcher


Constantin Luster gestaltete den Großen Diagonale-Schauspielpreis

Im Rahmen der Festivaleröffnung am 5. April vergibt die Diagonale’22 bereits zum fünfzehnten Mal den Großen Diagonale-Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur. In diesem Jahr geht die wichtige Auszeichnung an Branko Samarovski. Der Theater-, Film- und Fernsehschauspieler wird erhält ein Kunstobjekt von Constantin Luser als Würdigung. „Begonnen haben wir mit der Vermessung des Kopfes. Nun lässt sich der Preis auf dem Kopf tragen, wie die Silhouette einer Mitra. Als Visier heruntergeklappt, wird sie zur Maske – die Mundwinkel sind verstellbar“, so Constantin Luser über den von ihm gestifteten Preis.

Die einhellige Juryentscheidung zu Gunsten Branko Samarovskis wurde wiefolgt begründet: 

Unglaublicherweise bereits seit den späten 1960er-Jahren zeigt Branko Samarovski nicht nur am Theater, sondern auch als Charakterdarsteller in Kino und Fernsehen ungeheure schauspielerische Bandbreite. Mit Vorliebe kreiert er dabei exzentrische, kuriose und immer zutiefst menschliche Charaktere, ohne die der österreichische Film um viele Farben ärmer wäre.

Branko Samarovski © Lisi Lehner

GEWINNSPIEL 

Wir verlosen 3x2 Karten für den Film MAU

von Jono Bergmann und Benji Bergmann

am Freitag, 8.4. um 20.30 Uhr im KIZ RoyalKino

+ Diagonale Goodie Bag

 Formular ausfüllen und mitmachen. Viel Glück!

MAU © Babka Productions

Abmeldungen sind jederzeit möglich

Das könnte Sie auch interessieren