Coming Up! 10 internationale Highlights im Sommer

Wir reisen wieder! Und die Angebote sind vielfältig. Auch die Biennalen und Festivals starten langsam wieder und hochkarätige Einzelausstellungen locken in die Museen. Wir haben einige Tipps gesammelt – die Liste ist freilich unabgeschlossen. Verfolgen Sie unsere Social-media Kanäle und abonnieren Sie unseren Newsletter um laufend weitere Tipps zu erhalten.
Niki de Saint Phalle
MoMA PS1, New York
bis 6. September 2021
Feministisch, performativ, kollaborativ und monumental – die Werke von Niki de Saint Phalle (1930-2002) sind noch immer hochaktuell. Auch weil die französisch-amerikanische Künstlerin Themen wie Klimawandel, Frauenrechte und HIV schon vor Jahrzehnten zum Thema machte. Kuratorin Ruba Katrib führt eine umfassende und farbenfrohe Ausstellung zusammen, die auch mit einem umfassenden digitalen Programm über die Distanz gut besucht werden kann.
(Niki de Saint Phalle: Structures for Life wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung von La Prairie Schweiz)

Installation view of Niki de Saint Phalle: Structures for Life, on view at MoMA PS1, New York, from March 11 to September 6, 2021. Image courtesy MoMA PS1. Photo: Kyle Knodell
Neues Museum: Pinault Collection in Paris
Sie hat endlich geöffnet, die faszinierende über 10.000 Kunstwerke umfassende Sammlung Pinault. Fast 200 Millionen Euro war dem Milliardär François Pinault die Sanierung und der Umbau der historischen Börse im Herzen von Paris zum Museum wert. Ab sofort werden hier fast 400 Künstler*innen aus den unterschiedlichsten Generationen und Kunstrichtungen, darunter bekannte Namen und aufstrebende Persönlichkeiten versammelt.

BOURSE DE COMMERCE — PINAULT COLLECTION | © Tadao Ando Architect & Associates, Niney et Marca Architectes, Agence Pierre-Antoine Gatier | Foto: Maxime Tétard, Studio Les Graphiquants, Paris
Damien Hirst
Fondation Cartier
6. Juli 2021 bis 2. Jänner 2022
Kirschblüten dominieren die neue malerische Serie von Damien Hirst. Hier kombiniert der Künstler Elemente der gestischen Malerei mit Bezügen auf den Impressionismus und Pointillismus, aber auch Pollocks Action Painting steckt zwischen den Farben. Die erste museale Ausstellung des Künstlers in Frankreich zeigt die neue Serie dicht gehängt und will dabei fast schon immersives Erlebnis sein.
TIPP: Gerade in Paris? Ein Tipp ist auch die aktuelle Schau des international erfolgreichen österreichischen Künstlers Gerhard Frömel in der Galerie Wagner.

Damien Hirst in studio, 2019 © Damien Hirst and Science Ltd. All rights reserved, DACS 2021
Biennale Architettura 2021
bis 21. November 2021
Die 17. Architekturbiennale fragt aktuell in Venedig: „Wie werden wir zusammenleben?“ Zukunftsvisionen rund um Ökologie und Wohnen sind gefragt. Den österreichischen Beitrag liefern die beiden Architekturwissenschaftlern Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer. Die Kollegen von architektur.aktuell haben sich umgesehen.

Österreich-Pavillon: Kritik des Plattform-Urbanismus, Foto: Architektur Aktuell
Peter Fischli — Stop Painting
Fondazione Prada venedig
bis 21. November 2021
In zehn Abschnitten erzählt Peter Fischli von den radikalen (Um-)Brüchen, die die Malerei durch technologische und gesellschaftliche Veränderungen in den letzten 150 Jahren erfahren hat. Die wiederkehrende Ablehnung und Neuerfindung der so oft für tot erklärten Technik exerziert der Schweizer Künstler sehenswert in der großartigen Architektur der Fondazione Prada. Die Ausstellung befragt auch, ob die gegenwärtige digitale Revolution eine neue Krise der Malerei verursachen oder im Gegenteil zu ihrer Erneuerung beitragen kann.

Veduta della mostra “Stop Painting” / Exhibition view of “Stop Painting” Fondazione Prada, Venezia Foto/Photo: Marco Cappelletti Courtesy: Fondazione Prada Michelangelo Pistoletto Vetrina (Oggetti in meno), 1965 – 66
Triennale Brügge 2021
Bis 24. Oktober 2021 bietet Brügge erneut die Kulisse für die Triennale Brügge, ein einzigartiges Kunstevent, bei dem dreizehn nationale und internationale Künstler und Architekten ihre Installationen der Öffentlichkeit präsentieren. Für diese Ausgabe wählt die Triennale Brügge das Thema: TraumA.
Parallel findet bis 7. November an der 67 Kilometer langen Küstenlinie Flanderns die spannende Triennale Beaufort statt. Zwischen Deichen, Stränden und Dünen sind Kunstwerke inspiriert vom Meer zu sehen.
Tony Cragg
Houghton Hall
bis 26. September 2021
Eindrucksvoll zeigt sich die von Tony Cragg selbst kuratierte Ausstellung in der Houghton Hall im englischen Norfolk. Die Schau umfasst großformatige Bronze- und Stahlskulpturen, die in den Gärten und auf dem Gelände aufgestellt sind, sowie kleinere Werke, die in den Prunkräumen und Galerien des Hauses gezeigt werden. Mehrere neue Arbeiten wurden speziell für die Ausstellung angefertigt.
(Tony Cragg at Houghton wird durch die Unterstützung von Thaddaeus Ropac und Dorotheum ermöglicht.)

© Tony Cragg. Courtesy Thaddaeus Ropac, London • Paris • Salzburg
Le Recontres de la Photographie
Arles
4. Juli bis 26. September 2021
Mit dem alljährlichen Fotofestival in Arles kommt Sommerstimmung auf. Die Stadt ist außerdem in diesem Jahr besonders besuchenswert, eröffnet doch ende Juni Frank Gehrys Luma Turm. Im aktuellen PARNASS entdecken Sie weitere Empfehlungen für einen ausgedehnten Kunstbesuch im Süden Frankreichs.

STÉPHAN GLADIEU, DEMOCRATIC PEOPLE'S REPUBLIC OF KOREA, PORTRAITS, Cat 04 : Stéphan Gladieu., North Koreans Portraits, North Korea, Pyongyang, June 2018. Kim Yun Gyong, Han Sol Gyong, Kim Won Gyong, Kang Sun Hwa and Kong Su Hyang in the 3D movie theater at SCI Tech Complex. Courtesy of School Gallery / Olivier Castaing.
David Hockney
Royal Academy of Arts
bis 26. September
Mit 116 neuen Arbeiten liefert Hockney einen Lobgesang auf die Natur – eine Reaktion auf die alles dominierende Pandemie im vergangenen Frühling. Die Ausstellung soll nicht nur auf die Wunder der Natur aufmerksam machen, sondern auch auf ihre Gabe sich ständig zu erneuern.

David Hockney, No. 118, 16th March 2020, iPad painting © David Hockney
Alice Neel
The Met Fifth Avenue
bis 1. August 2021
Alice Neels sozialkritische Arbeiten sind von radikaler Dringlichkeit. Die 1984 verstorbene amerikanische Künstler porträtiert New York in all seinen Facetten und schreckt nie vor heiklen Themen zurück wie die umfassende Museumsretrospektive zeigt: Bilder von Aktivisten, die gegen Faschismus und Rassismus demonstrieren, erscheinen neben Gemälden von verarmten Opfern der Großen Depression, sowie Porträts von Neels Nachbarn in Spanish Harlem, Führern verschiedenster politischer Organisationen, queeren Künstlern und Performern und Mitgliedern der globalen Diaspora New Yorks.

Alice Neel (America, 1900-1984). Geoffrey Hendricks and Brian, 1978. Oil on canvas. San Francisco Museum of Modern Art, Purchase, by exchange, through an anonymous gift. © The Estate of Alice Neel