Im Porträt

Robert Longo

Seit den 1980er-Jahren ist der US-amerikanische Künstler Robert Longo fester Bestandteil der internationalen Kunstgeschichte. Mit vier weiteren Künstlern stellte er 1977 in der wegweisenden Atelierausstellung „Pictures" aus. Ein historisches Ereignis, das eine ganze Generation von Künstlern prägen sollte. Anfang des Jahres zeigte ihn die Albertina in ihrer Ausstellung „Schwarz Weiß & Grau“. 


Im Gespräch mit unserem Redakteur Sebastian C. Strenger erinnert sich Longo an Schlüsselmomente seiner mehr als 40 Jahre andauernden internationalen Künstlerkarriere. Es ist ein Gespräch über Politik, Wendepunkte im Leben und die stetige Herausforderung in seiner Kunst. Bereits früh kehrte der 1953 in New York geborene Longo nach seinem Kunststudium am State University College in Buffalo nach New York zurück, um sein medienübergreifendes Gesamtwerk zu entwickeln. Bis heute lebt und arbeitet der mehrmalige Documenta- (1982, 1987) und Biennale-Teilnehmer (1997, 2004) in seiner Heimatstadt.

PARNASS: Was vermittelt Ihnen Ihre Arbeit heutzutage?

Robert Longo: Ich hatte schon immer das Gefühl, dass meine Arbeit politisch ist. Ich denke, ein Künstler zu sein, ist einfach ein politischer Akt, Punkt. Ob man nun Bilder von Blumen oder Booten im Hafen malt; es geht um die Freiheit des Ausdrucks, ganz klar. Ich bin ein Zeuge und ein Reporter der Zeit, in der ich lebe.

P: Und die nächsten Projekte?

RL: Meine Ausstellung im Juni in der Galerie Thaddaeus Ropac in Paris befasst sich mit dem mythologischen Fluch der Kassandra in der Gegenwart. Wir können in die Zukunft sehen, aber niemand will uns zuhören. Diese Ausstellung in Paris wird ein bisschen anders sein als alle meine bisherigen Ausstellungen.

P: Worum geht es dabei?

RL: In meiner Ausstellung bei Ropac geht es um die Zukunft. Es geht darum, dass man denkt, sein Leben sei so wertvoll, dass man gerne länger leben möchte. Titel für meine Ausstellungen waren mir schon immer sehr wichtig. Es gibt ein Lied von Steely Dan, das ich sehr mag und das mich zu dieser Ausstellung inspiriert hat. Es heißt „Babylon Sisters" und handelt von einem Mann, der älter wird und sich nicht ganz sicher ist, wie er mit diesem Leben umgehen soll. Eine Ausstellung zu machen, war für mich immer wie einen Film für mich zu machen.

Das ganze Interview lesen Sie in unserer PARNASS Ausgabe 01/2021.

ROBERT LONGO | Untitled (Cavaliere Bianco), 2014. Holzkohle auf montiertem Papier, 235,6 × 177,8 cm | Courtesy of the artist

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