Wolfgang Denk im 76. Lebensjahr verstorben
Der niederösterreichische Künstler und Ausstellungsmacher Wolfgang Denk ist am Karfreitag, 7. April 2023, im 76. Lebensjahr verstorben. Wolfgang Denk war nicht nur ein weltoffener Ausnahmekünstler, sondern auch Visionär, Initiator und Vernetzer über die Landesgrenzen hinaus.
„Mit Wolfgang Denk verliert die Kunst eine Persönlichkeit, die die Stadt Krems und das Land Niederösterreich besonders für avantgardistische Kunst öffnete. Als Gründungsdirektor der Kunsthalle Krems (1991–1997) ist es sein Verdienst, dass sich Krems parallel zu Wien als wichtiges Zentrum für zeitgenössische Kunst im Herzen Europas etablierte“, so Florian Steininger, Direktor der Kunsthalle Krems.
„Die Kunstmeile Krems verneigt sich vor Wolfgang Denk. Ihm gebührt großer Dank, dass er mit seiner Neugierde, Weltoffenheit und intensiven Arbeit die Kunsthalle Krems ins Leben rief. Er ist ein großer Wegbereiter für zeitgenössische Kunst in Niederösterreich. Wir werden Wolfgang Denk als Mensch, Künstler, Kurator, Gründungsdirektor und Kollegen in bester Erinnerung behalten. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Martha sowie allen Angehörigen“, so Julia Flunger-Schulz, Geschäftsführerin der Kunstmeile Krems, im Namen des gesamten Teams der Kunstmeile Krems und Manfred Kopriva, Obmann des Vereins der Freunde der Kunstmeile Krems, im Namen des Vorstands.
Noch vor Eröffnung des heutigen Standorts der Kunsthalle Krems in der adaptierten Tabakfabrik auf dem Musemsplatz bespielte Denk die Minoritenkirche Krems mit einem breit angelegten künstlerischen Programm. Er bereitete das Publikum mit experimentellen Projekten auf die internationale zeitgenössische Kunst vor. Mit seinen aufsehenerregenden Ausstellungen setzte er völlig neue Impulse, die die heimische Kulturlandschaft belebten und über die Grenzen hinaus strahlen ließen. Denk scheute vor schwierigen Themen nicht zurück. Im Verein der Freunde der Kunstmeile Krems nahm er eine zentrale Rolle ein.
„Wolfgang Denk war ein Querdenker und Aufbereiter. Er spielte eine identitätsstiftende Rolle in der niederösterreichischen Kunst- und Kulturszene. Als Initiator zweier wesentlicher Institutionen für bildende Kunst in Niederösterreich trug er wesentlich zur dynamischen Entwicklung der heimischen Kulturlandschaft bei. Dafür gebührt ihm unser Respekt und höchste Wertschätzung“, betont Paul Gessl, Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft GesmbH.
Auch für das nitsch museum in Mistelbach war Wolfgang Denk eine zentrale Persönlichkeit. Als guter Freund von Hermann Nitsch fungierte er im Jahr 2007 als Gründungsdirektor und leistete in den Jahren zuvor bereits wichtige Vorarbeit zur Eröffnung des Museums in Mistelbach. Bis zuletzt war er gern gesehener Gast, besuchte die Eröffnungen und Veranstaltungen und war dem nitsch museum stets eng verbunden.
Michael Karrer, künstlerischer Leiter des nitsch museum: „Wolfgang Denk war einer der wichtigsten Freunde und Wegbegleiter von Hermann Nitsch. Nitsch betonte immerzu, dass es das nitsch museum ohne Wolfgang Denk nicht geben würde. Denk war Initiator, Geburtshelfer und Gründungsdirektor des Museums. In Dankbarkeit und Wertschätzung verabschieden wir uns von einer großartigen Persönlichkeit und einem wunderbaren Menschen.“
„Wolfgang Denk war nicht nur ein großartiger Künstler, sondern auch ein wichtiger Initiator und Vermittler der Kunst in Österreich. Mit Nitsch verband ihn eine lange, tiefe Freundschaft, die nicht zuletzt in die Gründung des nitsch museum mündete. Sein vielfältiges Bemühen um die Kunst in Österreich ist von unschätzbarem Wert. Trotz seiner großen Leistungen blieb er stets bescheiden. Die Kunstwelt verdankt Wolfgang Denk sehr viel. Sein Tod erschüttert uns zutiefst“, so Rita Nitsch, Witwe von Hermann Nitsch.
Seine vielen Reisen gemeinsam mit seiner Frau Martha seit den 1970er-Jahren bereicherten Denks Schaffen mit wertvollen Erfahrungen. Besonders seine Westafrikareisen zur Künstlerin Susanne Wenger, deren skulpturales Werk in den heiligen Hainen 2005 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde, waren Inspiration und philosophische Grundlage für seine Kunst. Denk war auch Gründungsdirektor der Susanne Wenger Foundation auf der Kunstmeile Krems. Seine unzähligen Begegnungen mit internationalen Künstler:innen gaben seinem Schaffen immer wieder neue Impulse.