Clara Khevenhüller, Foto: Egmond Kap-herr

Trotz Shut Down – Kunst wird produziert, ob in den städtischen Ateliers oder auf dem Land, wohin einige der Künstlerinnen und Künstler sich zurückgezogen haben. Wir haben sie um Einblicke aus den Ateliers und Notizen zu dieser Zeit gebeten. 


"Kaum ein Material scheint in seiner Darstellungsform und Interpretation so komplex und vielfältig wie Textilien und Stoffe. Sie sind durch die Dualität von Metapher und Materialität geprägt. Sie manifestieren Ikonographie, sie sind Ausdrucksmittel unserer Identität, sie bringen Kulturen zum Vorschein und visualisieren gesellschaftlichen Status", erklärt Roberta Keil, wenn sie über Clara Khevenhüllers Kunst erzählt, die sich fast immer um Stoffliches dreht. Keil hat im vergangenen Herbst Arbeiten der jungen Künstlerin mit österreichischen und spanischen Wurzeln unter dem Titel "Mímesis" im Schlumberger Art Floor als Kuratorin präsentiert.

... in Zeiten stetigen Überflusses und medialer Vollbeschallung Kontemplation und Sensibilität für das Wesentliche entwickeln.

Clara Khevenhüller

Nach Studium und diversen Jobs, widmet sich Clara Khevenhüller jetzt schon drei Jahre in ihrem Wiener Atelier der Kunst. Während des Studiums an der Parsons Universität in Paris lag der Fokus auf Bildhauerei. Die technischen Facetten des Bronze Gießens haben die Künstlerin fasziniert und so wie damals, geht es auch heute in ihrer hyperrealen Malerei und den Arbeiten in neuen Medien um das Verhältnis von Körperlichkeit und Stoff. "Je nach Textur, Farbe, Form, Volumen und Geste werden Ausdrucksformen suggeriert und Stimmungen erzeugt", so Clara Khevenhüller. Der Betrachter ihrer Werke soll verführt werden, persönliche Assoziationen und Emotionen zuzulassen und "in Zeiten stetigen Überflusses und medialer Vollbeschallung Kontemplation und Sensibilität für das Wesentliche zu entwickeln."

Künstlerische Vorbilder wie Peter Doig, dessen Stories hinter den Bildern und dessen Farbauftrag und Technik sie begeistern, Bill Viola mit seinen slow-motion Videos, aber auch Jakob Lena Knebel, die mit ihrer Kunst "so genial verwirrt und dadurch mit dem Betrachter spielt, sind ebenso Inspirationsquellen, wie meditative Momente in ihrem eigenen Leben".

Clara Khevenhüller © by the artist

Clara Khevenhüller © by the artist

Die sind allerdings gar nicht allzu häufig, ist Clara Khevenhüller doch dank zwei verschobener Ausstellungen im heurigen Frühjahr damit befasst "Dinge zu ordnen und Raum für neue Gedanken und Ideen zu schaffen“ und außerdem für die viennacontemporary im Exhibitor Relations Team tätig. So wie sie, hoffen wir alle, dass Corona bis zur Eröffnung im September längst Geschichte ist.


IMPRESSIONEN

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