Starke Frauen im Fokus
Im Belvedere werden zwei außerordentliche Künstlerinnen mit je einer Einzelausstellung geehrt: Erstmals in Europa wird das malerische Œuvre von Louise Bourgeois präsentiert, flankiert mit ikonischen Skulpturen ihres singulären Werks. Und Renate Bertlmann, 2019 Repräsentantin Österreichs auf der Biennale in Venedig, stellt ihren bisher nie gezeigten monumentalen Altar in den Kontext ihres vielgestaltigen subversiven Schaffens.
Louise Bourgeois
Unteres Belvedere
Louise Bourgeois gelang erst 1982 im Alter von 71 Jahren mit ihrer ersten Personale im MOMA in New York der große Durchbruch. Internationale Aufmerksamkeit folgte in den 1990er-Jahren mit der Präsentation ihrer monumentalen Spinnenskulpturen. Ein Exemplar ist derzeit im Garten des Belvedere zu sehen. Heute gilt die 2010 verstorbene Künstlerin als Grand Dame, die nachhaltigen Einfluss auf die nachfolgenden Generationen von Kunstschaffenden ausübt. Sie setzte sich in ihren Arbeiten mit den emotionalen Zuständen des Menschseins auseinander, sodass diese jeden intuitiv anzusprechen vermögen. Zugleich sind sie vielschichtig in ihrer Bedeutung und bleiben oft rätselhaft, woraus die tiefe Faszination rührt.
bis 28. Jänner 2024
Renate Bertlmann
Belvedere 21
Im Belvedere 21 präsentiert Renate Bertlmann ein weibliches Statement der Gegenwart, das kraftvoll und rebellisch auftritt. Die Kuratorin Luisa Ziaja hat das umfangreiche Lebenswerk der 1943 in Wien geborenen Künstlerin zu einer konzentrierten Retrospektive zusammengefasst. Sie zeigt die Vielschichtigkeit und Verflechtungen der im Werk immer wiederkehrenden Motive, ihre Entwicklung durch Werkphasen und thematisiert vor allem Bertlmanns frappante Selbstermächtigung von Themen, die heute im aktuellen Diskurs stehen, doch in ihrem Œuvre schon sehr früh präsent sind.
bis 3. März 2024