Shootingstar der jungen Kunstszene: Anouk Lamm Anouk
Anouk Lamm Anouk zählt zu den Shootingstars der jungen Kunstszene Österreichs. 2021 gewann der:die non-binäre Künstler:in den renommierten STRABAG Artaward. Diesen Herbst ist nun die erste museale Einzelausstellung im „frauen museum wiesbaden“ zu sehen. PARNASS hat Anouk Lamm Anouk in Wien besucht.
PARNASS: Du bist aufgewachsen, bevor es eine Sprache für eine non-binäre Identität gab. Schon früh wurde das eigene künstlerische Schaffen für dich zur Ausdrucksform. Hattest du damals schon den Wunsch, Künstler:in zu werden?
ANOUK LAMM ANOUK: Für mich gab es nie eine andere Berufswahl. Während andere ausgegangen sind, habe ich an meinem Œuvre gearbeitet, wollte so schnell wie möglich meine eigene Handschrift entwickeln. Als Kind hatte ich immer einen Malkoffer dabei und heute trage ich ein Notizbuch mit mir. In dem Buch halte ich Zeichnungen, Gedichte, Gedanken fest.
P: Deine Werke habe einen hohen Wiedererkennungswert. Wie würdest du diese Handschrift beschreiben?
ALA: Meine Sprache ist ruhig, farblich reduziert. Ich arbeite sowohl rein abstrakt als auch figurativ, seriell und serienunabhängig. Ein wichtiges Element ist in allen Arbeiten das rohe Naturleinen. Ich arbeite immer auf der ungrundierten Seite der Leinwand. Wenn die Leinwand nicht grundiert ist, nimmt sie die Farbe ganz anders auf. Dies spiegelt sich auch in meinen zwei umfangsreichsten Serien „Lesbian Jazz“ und „post/pre“ wider. Während „Lesbian Jazz“ Figuration mit Abstraktion verbindet, sind die Gemälde der Serie „post/pre“ vollkommen abstrakt. Hier gilt für mich die Leere und die Verdichtung von Ausdruck und Aussage durch die Reduktion der Mittel als Fundament der Fülle. Die Werke sollen den Betrachter:innen ein Gefühl der Harmonie und Ruhe vermitteln und damit auch als Kontrast zu den Ablenkungen der digitalen Welt dienen.
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