The Non-fungible Body? Performance und Digitalisierung

PERFORMANCE FESTIVAL

Von 17. bis 19. Juni 2022 findet im OK, in Kooperation mit dem Landestheater Linz, das Performance Festival statt. Es bringt Künstler:innen zusammen, die die kulturelle Bedeutung von Live-Performance thematisieren. Sie zeigen Arbeiten, die sich mit der Schnittstelle von Körper und Archiv, Live-Performance und Dokumentation, und mit Performance in Bezug auf Internetkulturen und NFTs auseinandersetzen.


Performancekunst stellt das Prozessuale, Momenthafte, die Präsenz des singulären Körpers in den Mittelpunkt. Als situationsbezogene, vergängliche Kunstform hinterfragt sie die Warenform von künstlerischen Werken, wie auch die Trennbarkeit von Künstler:in und Werk. Bei The Non-fungible Body werden Performances gezeigt, die die ‘Nicht Ersetzbarkeit’ des Körpers und die kulturelle Bedeutung von Live-Performance in der (post) Pandemie Zeit thematisieren.

Bei dem 2022 erstmals stattfindenden Festival liegt ein besonderer Schwerpunkt auf jenen Möglichkeiten, die digitale Medien und das NFT-Format für die Konzeption, Dokumentation und Verbreitung von Performance-Arbeiten eröffnen. Das von Freda Fiala und River Lin kuratierte Performance-Programm wird durch öffentliche Talks, Künstler:innen Gespräche und eine Publikation ergänzt. Assoziativ ist der Titel Non-fungible Body an NFTs (Non-fungible Tokens) angelehnt, die in der Kunst, insbesondere in den letzten zwei Jahren, Rufe nach einem Paradigmenwechsel von Schaffens-, Verkaufs-, und Sammlungsprozessen stark werden ließen. NFTs sind digitale Echtheitszertifikate, die auf einer Blockchain unlöschbar gespeichert, Zeugnis von mehr oder weniger generativen Wirklichkeiten, sozialer Partizipation und Besitzverhältnissen ablegen. Als nicht austauschbare Einheiten sind sie jeweils einzigartige Elemente, die nicht einfach durch eine Einheit derselben Art ersetzt werden können. Auf den ersten Blick hat dieses digitale Format wenig mit Performance zu tun – oder?

Yiannis Pappas, Foto: J. Richter

Denn gerade durch NFTs ist es gelungen, die Diskussion über immaterielle, generative Kunst, die Bestimmung ihrer sozialen und monetären Wertigkeit, sowie ihre Flüchtigkeit im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Von den Beobachtungen und Überlegungen zu diesen Entwicklungen ausgehend, erkundet das Nonfungible Body Projekt, wie NFTs und Blockchain Technologien auch die Zeige- und Archivierungsprozesse von Performances prägen und verändern können. Als Pilotprojekt erkundet Nonfungible Body unterschiedliche Möglichkeiten der Korrespondenz von Performance und NFTs. Das Nonfungible Body Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit dem Landestheater Linz. Diese neue Kooperation will die räumlich und institutionell manifestierte Trennung von Theater und Performance zugunsten der Realisierung spannender künstlerischer Konzepte verschieben, und ihr Publikum so in erweiterte Erfahrungsräume einladen.

Jan Hakon Erichsen, Foto: Jan Hakon Erichsen

OK Linz

OK Platz 1, 4020 Linz
Österreich

Das könnte Sie auch interessieren