Nina Rike Springer

Die jüngsten Fotoarbeiten von Nina Rike Springer zeigen ein Theater des Absurden, in welchem die Künstlerin selbst auf einer virtuellen Bühne posiert. Sie trägt eine neutralisierende Badehaube, denn es geht nicht um ihre Person, sondern um ein sublimes psychologisches Spiel menschlicher Befindlichkeit.

Nina Rike Springer hat ihre neue Serie eigens für ihre Einzelpräsentation in der Galerie Sturm & Schober im Rahmen der FOTO WIEN 2023 entwickelt. Der Titel der Ausstellung „Wir alle spielen Theater – The Presentation of Self“ nach einem Buch des Soziologen Erving Goffman führt nicht unbedingt auf die richtige Spur, denn die Künstlerin repräsentiert keineswegs ihre eigene Persönlichkeit, sondern setzt ihren Körper stellvertretend für einen „Möglichkeitsmensch“ in Szene. Daher trägt sie ihre ganz spezifische Uniform, eine einfache Badehaube und meist unspektakuläre Kleidung. Sie selbst ist seit langem ihr bevorzugtes Modell. Bisher erinnerten ihre Posen und Kostümierung  an Oskar Schlemmers „Triadisches Ballett“ und die abstrakten Formenlandschaften ihrer Arbeiten an die Ästhetik von Bauhaus, Konstruktivismus oder Futurismus. Im Gegensatz dazu zeigen die jüngsten Arbeiten eine Reduktion und Konzentration, die das Dargestellte dem Zeitlichen enthebt und die menschliche Figur in deutlicheren Gegensatz zu einem digital kreierten Umfeld setzt, in dem sie sich bewegt, dem sie aktiv begegnet, auf das sie eigenwillig reagiert und mit dem sie interagiert. Weiter lesen Sie in unserer PARNASS Sommerausgabe!