Malerei über Malerei über Malerei

Nick Oberthaler

Nick Oberthaler, Sequel, 2018, Ausstellungsansicht, Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg  © Nick Oberthaler. Photo: Ulrich Ghezzi | Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac,

In „Sequel“ der aktuellen Ausstellung Nick Oberthalers, die noch bis 16. März bei Thaddaeus Ropac in Salzburg zu sehen ist, geht es dem Künstler um jene exemplarische Abfolge, die veranschaulicht, wie ein Bild das nächste generiert.


Die dritte Einzelausstellung Nick Oberthalers (*1981 Bad Ischl) in der Galerie Ropac ist auf fünf große Leinwände reduziert. Reduziert ist auch ihr Duktus, nicht aber ihre Präsenz im Raum. Oberthaler zeigt Malerei über Malerei über Malerei, und so weiter – eine Deklination des Möglichkeitsraum des Bildes. Auch wenn die Formen und Strukturen auf den ersten Blick wie maschinell gegossen und projiziert scheinen, geradezu technoid, meint der Künstler „ich würde schon behaupten, dass ich Malerei mache, der Pinsel auf der Leinwand ist mir wichtig“. Und auch gewisse „Störelemente“ die sich so innerhalb der Perfektion generieren, denn – „ich versuche mich selber zu brechen“, erklärt Oberthaler.

Von jenen Kollisionspunkten des Geometrischen mit dem „Gestischen“ – ein Wort das Oberthaler nur verhalten einsetzen möchte – schreibt Christoph Bruckner im Begleittext der Ausstellung, dass „die reinen Formen der Abstraktionsgeschichte“ einem „Stresstest“ unterzogen werden. Dieser angespannte Konflikt aber überträgt sich kaum auf den Betrachter, vielmehr ist es eine Neugierde, die geweckt wird – eine Neugierde auf neue Lesarten und postmoderne Metakognition.

Dadurch dass er die Malerei aus klassischen Rastern enthebt, etwa indem er eigensinnige Formate wählt, den goldenen Schnitt negiert und sorglos mit Werbeästhetik experimentiert, strebt Oberthaler eine Art Entwicklung an, die nun von Tafel zu Tafel in der Abfolge, der „Sequel“ nachvollzogen werden kann. Die fünf Leinwände verweigern sich einer Narration und konsequent darin gar einer konkreten Ausrichtung. Sie können gedreht werden – „denn so geht es nur mehr um Fläche, Farbe und Raum“, erklärt Oberthaler, der in Wien durch die Galerie Emanuel Layr vertreten wird.

Nick Oberthaler, Sequel, 2018, Ausstellungsansicht, Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg  © Nick Oberthaler. Photo: Ulrich Ghezzi | Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac,

Nick Oberthaler, Sequel, 2018, Ausstellungsansicht, Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg  © Nick Oberthaler. Photo: Ulrich Ghezzi | Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac

Als eine Inspirationsquelle nennt Nick Oberthaler, der in Wien und Hamburg lebt und arbeitet, nicht nur Martin Barré sondern auch den aktuell im Belvedere 21 ausgestellten Nicolas Jasmin. Wie ihm sind auch Oberthaler Referenzen wichtig. Aber auch ein konkreter Bezug zum jeweiligen Raum, dem Konzept und der Situation ist essenziell für Oberthaler. Aktuell, so erzählt er, interessieren ihn auch typografische Elemente angelehnt an die Konkrete Poesie der 1970er Jahre. In der Verbindung von Text, Bild und Grafik generieren sich weitere Bilder, vom einen zum nächsten. Es ist wohl kaum ein Suchen der eigenen Bildsprache, denn Nick Oberthalers Bildsprache ist das Suchen.

Nicolas Jasmin im Belvedere 21

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