Nicht verpassen: 10 Highlights im Sommer in Salzburg

Der Salzburger Sommer bietet auch in diesem Jahr hochkarätiges Kunstprogramm. Behalten Sie den Überblick mit unserer Auswahl wesentlicher Termine.


 

 

Gallery Week_End

27. bis 31. Juli 2021

Mit dem GALLERY WEEK_END 2021 erhält die Kulturszene Salzburgs ein neues Veranstaltungsformat, das die qualitative Dichte der Galerien und Kunsträume dieser Stadt von nun an alljährlich in den Fokus rücken wird. 22 Galerien sind mit Ausstellungen, Präsentationen und Künstlergesprächen im Rahmen des GALLERY WEEK_END dabei. An fünf Tagen bietet sich die Möglichkeit, in den zeitgenössischen Galerien und Ausstellungsräumen, die Kunstszene vor Ort zu erkunden. Das umfangreiche Programm umfasst neben den Ausstellungen unter anderem auch Gespräche mit den Künstlern, sowie individuelle Führungen und Rundgänge mit Kunstvermittlern. Hier vorab 10 ausgewählte Highlights 

Donald Judd, Untitled, 1990, Cadmium red light acrylic on Douglas fir plywood and aluminum, 49,5 x 114,3 x 77,5 cm (19,5 x 45 x 30,5 in) 1991.227 (DJ 1045), Courtesy Judd Foundation Donald Judd Art © 2021 Judd Foundation / Artists Rights Society (ARS), New York


ELEKTROHALLE RHOMBERG

NAVOT MILLER | Everyone I’ve ever known

17. Juli BIS 28. August 2021

Die Elektrohalle Rhomberg präsentiert Arbeiten des israelischen Künstlers Navot Miller (*1991). Der Wahlberliner woltle  eigentlich Architekt werden, entschied sich jedoch für die Bildende Kunst und studierte an der Berliner Universität der Künste. Doch in seinen Bilder spielt die Architektur nach wie vor eine entscheidende Rolle. Räume sind dabei ebenso Protagonisten wie die Figuren, die sich in ihnen bewegen. Die Räume sind stets auch eine soziale Verortung: Man schaut aus Fenstern auf Zypressen, auf Gebirge, auf traumgleiche Landschaften als Sehnsuchtsorte und eskapistische Fantasien. Visuals und Sound als Weg Ideen auszudrücken und Themen zu erforschen haben den Künstler seit jeher fasziniert. In seinen Bildern und Videos setzt er sich mit Sexualität, Religion und Begehren auseinander. Formal nützt er Farbkontraste und ihre Wirkung. Sowohl auf der Leinwand, als auch in seinen Papierarbeiten und Videos nützt er die Möglichkeiten szenischer Montage um "Tragödie neben das Positive" zu setzen und auf diese im Leben stets gegenwärtigen Gegensätze hinzuweisen.

Navot Miller; Zachary, Benjamin, John and Sabina Kershman in Chinese restaurant in Ottawa, 2021; oil on canvas; 200 x 160 cm


Museum der Moderne Salzburg

YINKA SHONIBARE CBE. END OF EMPIRE

bis 12. September 2021

Das Museum der Moderne Salzburg präsentiert den britisch-nigerianischen Künstler Yinka Shonibare CBE in einer umfassenden Retrospektive mit rund 60 Arbeiten der letzten 30 Jahre. Es ist dies die größte Personale, die je in Europa gezeigt wurde. Mit der Ausstellung will Thorsten Sadowsky, Direktor des Museums der Moderne Salzburg, Themen der Identität, des Rassismus und des Postkolonialismus in den Blick nehmen. „Das Denken des Anderen und die Einbeziehung außereuropäischer Perspektiven sind wichtige Voraussetzungen, damit unser eigenes Denken nicht im Vorgarten steckenbleibt. Kunst kennt keine Grenzen und die Aufgabe unseres Museums besteht unter anderem darin, Horizonterweiterungen zu ermöglichen und mit Kunst zum Verständnis unserer Zeit beizutragen“, so Sadowsky. Mehr lesen Sie in unserer PARNASS Ausgabe 02/2021!

Yinka Shonibare CBE End of Empire, 2016 © by the artist, Courtesy der Künstler und Wolverhampton Art Gallery and Bristol Museums & Art Gallery Foto: Stephen White & Co.


W&K MODERN & CONTEMPORARY

EXHIBITION @KOLLEGIENKIRCHE SALZBURG

24. Juli bis 26. August 2021

Nach mehrjähriger Präsenz im Rahmen des sommerlichen Salzburger Kunst.Salons, mit dem Wienerroither & Kohlbacher gemeinsam mit ihren Partnern aus der österreichischen und deutschen Galerieszene eine neue Form der Kunstmesse in der Sala Terrena und in der Dietrichsruh, dem Hof im Komplex der Universität Salzburg, etabliert haben, gehen die Kunsthändler in diesem Jahr neue Wege. 2021 übernehmen sie mit den Räumen der KHG – Katholische Hochschulgemeinde – in der Kollegienkirche die ehemalige Sommergalerie von Heike Curtze. Mit der Galeristin verband die Kunsthändler eine langjährige Freundschaft und auch eine inhaltliche Zusammenarbeit. Es war, so Ebi Kohlbacher und Lui Wienerroither, auch Heike Curtzes Vorschlag und Wunsch, dass sie deren Galerietätigkeit in Salzburg weiterführen. Dies hätte bereits 2020 geschehen sollen, war jedoch aufgrund der Pandemie nicht möglich. Nun hofft man auf den diesjährigen Sommer. Ein idealer Ort, fußläufig gelegen zu Galerien wie Sophia Vonier und Galerie Welz, zum Museum der Moderne/Rupertinum und in Sichtweite zu Skulpturen von Erwin Wurm und Anselm Kiefer im öffentlichen Raum. Mehr lesen Sie in unserer PARNASS Ausgabe 02/2021!

Elke Silvia Krystufek | Tracey Emin, 2004, Acryl auf Leinwand 70 × 70 cm | Courtesy und © Wienerroither & Kohlbacher


GALERIE STURM & SCHOBER

SOMMERGALERIE SALZBURG

7. bis 29. August 2021

Bereits zum dritten Mal ist die Wiener Galerie Sturm & Schober mit ihrer Sommergalerie am Salzburger Kapitelplatz vertreten. Michael Sturm und Gabriele Schober zeigen diesmal mit Inge Dick, Andrea Bender und dem Künstlerduo atelierJAK drei sehr unterschiedliche Positionen. atelierJAK: Jangyoung Jung (*1973 Busan, Korea) und Andreas Geisselhardt (*1974 Leonberg, Deutschland) arbeiten in einem Raum zwischen Realität und Wirklichkeit. Ihre Arbeiten entstehen in der Konstellation als Gruppe, der gegenseitigen Auseinandersetzung. Im Zentrum steht der Charakter JAK, der an einer besonderen neurologischen Störung, der optischen Agnosie oder Seelenblindheit, leidet. Sein Umgang mit der Krankheit wird mittels einer Vielfalt an künstlerischen Mitteln erzählt, die Bilder und Bücher, Skulpturen und Objekte, Modelle und Installationen umfasst, bis hin zum Film „Soul Blindness“, dessen Realisierung das eigentliche Ziel ist. Die Handlung entwickelt sich dabei in jeder Ausstellung weiter.

Andrea Bender | Schnaps für einen Hund, 2018, Acryl auf Leinwand, 190 × 250 cm | © by the artist


Festung Hohensalzburg

Die Festung Hohensalzburg ist eine der größten Burganlagen aus dem 11. Jahrhundert. Deshalb bietet sie ihren Besuchern heute einmalige historische Einblicke, die weit bis ins Mittelalter zurückreichen. Eine neu inszenierte Panoramatour widmet sich voll und ganz dem „Vergnügen des Sehens“. So werden dem Besucher neben dem prachtvollen Ausblick auf den Glanz der Stadt auch Einblicke auf die Schattenseiten, die verbogenen Legenden und einzigartigen Schätze ermöglicht. Raumfüllende künstlerische Installationen, verspielte „Guckkästen“, der einzigartiger 360 Grad Blick vom Reckturm, oder der „Salzburger Stier“ verzaubern ab 2021 die Festungsbesucher. Besonders beeindruckend ist der sogenannte „Hohe Stock“ mit seinen prunkvollen Fürstenzimmern. Diese zählen mit der „Goldenen Stube“ und dem aufwändig gestalteten Kachelofen zu den schönsten gotischen Profanräumen Europas.

Zeughaus Festung Hohensalzburg | © Salzburger Burgen & Schlösser

Salzburg Museum

Landesausstellung Großes Welttheater 100 Jahre Salzburger Festspiele

bis 31. Oktober 2021

Als Highlight des Jahres feiert man mit der Landesausstellung im Salzburg Museum ein besonderes Jubiläum: Die erste Aufführung von Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ am 22. August 1920 auf dem Domplatz gilt als Gründungsdatum der Salzburger Festspiele. Erhalten Sie Einblicke in die Geschichte von 100 Jahren Salzburger Festspiele und erleben Sie, wie das Museum zur Bühne wird. Film- und Tondokumente, Fotos, Kostüme, Requisiten, ein umfangreiches Archiv und künstlerische Installationen tragen zu einem umfassenden Gesamterlebnis bei.

Yinka Shonibare CBE, The Bird Catcher’s Dilemma, 2019–2020, Courtesy of the artist and Stephen, Friedman Gallery, London, Photographer: Stephen White


Salzburger Festspiele

17. Juli bis 31. August 2021

Ich fand den Begriff Weltschmerz´ schon als Kind interessant

Lars Eidinger

Lars Eidinger, 1976 in Berlin geboren, ist seit 1999 an der Berliner Schaubühne engagiert, feiert als Filmschauspieler große Erfolge und wird in diesem Jahr die Rolle des „Jedermann“ in Salzburg spielen. Seit seiner Kindheit fotografiert er auch. Jetzt ist sein erstes Fotobuch erschienen. Uta Baier hat mit ihm über das Fotografieren mit dem Telefon, über Lieblingsfotos, eine wichtige Ausstellung gesprochen. Über Glamour und rote Teppiche haben sie ein wenig gestritten.

Zum Beitrag

Lars Eidinger, Foto: Nils Müller


DOMQUARTIER SALZBURG

Natur wird Bild. Österreichische Barocklandschaften

Residenzgalerie Salzburg, 30. Juli 2021  bis 31. Jänner 2022

Vom Wind gebeugte Bäume, das Farbenspiel der Blätter in lichtdurchfluteten Wäldern, der gefahrenvolle Weg über einen Gebirgspass, ein herannahendes Gewitter, die an einem lauschigen Plätzchen rastende Jagdgesellschaft – dies und vieles mehr bannten österreichische Barockmaler von 1600 bis 1800 auf Leinwände, Kupferplatten und Holztafeln. Die Residenzgalerie Salzburg zeigt eine erste umfassende Ausstellung zur österreichischen Barocklandschaft. Leihgaben langjähriger Partner laden zu einem Spaziergang durch vielfältige Landschaftsdarstellungen.

Johann Christian Brand | Donaulandschaft, vom Bisamberg aus gesehen, um 1790 (Ausschnitt), Belvedere, Wien | © Belvedere, Wien

Museum Kunst der Verlorenen Generation

Apropos Frauen - Schicksale aus der Sammlung Böhme

15. Juli bis Januar 2022

Der Fokus der Sonderausstellung liegt auf den unbekannten Künstlerinnen der Verlorenen Generation. In einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs war ihre Laufbahn durch das Akademieverbot geprägt, weshalb sie ihre Ausbildung in privaten Malschulen erhielten.
Die 1920er und frühen 30er-Jahre entwickelten sich zu einer Blütezeit mit neuen Ausstellungsmöglichkeiten, Reisen, Selbstbestimmung und Modernität.
Kurz darauf wurde ihnen durch die Nationalsozialisten die Berufsausübung verwehrt.
Sie wurden als Frauen gemäß der neuen Ideologie sozial zurückgestuft und als Menschen verfolgt, ins Exil gezwungen, deportiert oder ermordet. Mit dieser Ausstellung sollen diese Künstlerinnen und ihr Werk wieder sichtbar gemacht werden.

Heinrich Emil Adametz, Dame mit aufgestütztem Arm, 1916, Öl auf Leinwand, 78 x 67 cm, Foto: Hubert Auer

Das könnte Sie auch interessieren