Neue Shows: Wiens Galerien geben Gas

Raphaela Vogel, In festen Händen, Ausstellungsansicht Kunsthaus Bregenz 2019/2020, Foto: Markus Tretter

Aktuell laufen zahlreiche fantastische Galerieausstellungen in der Hauptstadt. Doch Wiens Kunsthändler legen nochmal nach und eröffnen Ende Jänner einen weiteren Reigen an sehenswerten Schauen. Hier entlang zu unseren Empfehlungen.


CRONE BERLIN & CRONE WIEN
Gruppenausstellung

Zeitgleich in Berlin und Wien rollt die Galerie Crone eine namhafte Gruppenschau kuratiert von Andreas Huber aus. Der Titel der Ausstellung „There Must Be Some Kind Of Way Outta Here“ stammt aus einem Song, den Bob Dylan 1967 geschrieben hat und der in der Version von Jimi Hendrix zu einem Kulthit wurde. Mit einer Mischung aus Flehen und Trotz wird die Suche nach einem Ausweg aus einer scheinbar ausweglosen Situation beschworen, nach einer Tür oder einem Fenster aus Düsternis, Finsternis und Bedrängnis. Wie kann die Kunst den Eskapismus befeuern? Und wer trägt hier die Verantwortungen? Mit dabei: Cecilia Bengolea, Joseph Beuys, Stine Deja, Carola Dertnig, Alexandre Diop, Marcel Duchamp, Dan Graham, Eckart Hahn, Vladimir Houdek, George Hoyningen-Huene, Clemens Krauss, Hamlet Lavastida, David Link, Marcel Odenbach, Justine Otto, Florentina Pakosta, Rudolf Polanszky, Rudolf Ribarz, Andreas Slominski, Oswald Stimm, Milen Till und Rosemarie Trockel.


Galerie Meyer Kainer
Raphaela Vogel

Vor zwei Jahren zeigte Raphaela Vogel fulminant im Kunsthaus Bregenz auf. Nun ist die junge deutsche Künstlerin zurück in Österreich und bespielt die Galerie Meyer Kainer mit ihren kompromisslosen Installationen unter dem humoristischen Titel „Mit der Vogel kannst Du mich jagen“. Im Zentrum stehen die raumgreifende Skulptur „Können und Müssen“ (2022) und die zweiteiligen Sound- und Videoinstallation „Für uns“ (2021), die sich vom Eingangsraum bis in das Obergeschoss erstreckt.

Raphaela Vogel, Courtesy Galerie Meyer Kainer


Galerie Krinzinger
Anthony Olubunmi Akinbola

Die Ausstellung „MULTILATERAL“ richtet das Augenmerk auf das vielgestaltige Wesen des Readymade und fordert die Betrachter dazu auf sich in der Ausstellung einzubringen. Der Begriff Multilateralismus bezieht sich auf das Prinzip der Beteiligung von drei oder mehr Parteien und wird vor allem im Bereich der internationalen Beziehungen häufig gebraucht. Anthony Olubunmi Akinbola (*1991 Columbuio, Missouri, USA) greift dieses Prinzip auf und überträgt es auf die verschiedenen Materialien und Objekte, die nicht nur im Atelier, sondern auch bei der Erstellung der Ausstellung zum Einsatz kommen. Das Ergebnis ist ein visueller Diskurs um die Globalisierungsdebatte und eine ständig zusammenwachsende Welt. Der in New York lebende Künstler hat bereits in der Pace Gallery sowie bei Hauser und Wirth in New York City ausgestellt.

Anthony Olubunmi Akinbola, F.U.B.U, 2022, Plastiktragetasche, 40 x 54 cm, courtesy Galerie Krinzinger and the artist, photo by Anna Lott Donadel


Galerie Martin Janda
Jan Merta

Zum vierten Mal zeigt die Galerie Martin Janda den tschechischen Maler Jan Mertas, die aktuellen Arbeiten, summieret unter dem Titel „The Volunteer“, kreisen rund um das Thema Macht. „Auf den ersten Blick ist Mertas Malerei von einer lyrischen und poetischen Qualität geprägt, die bei genauerer Betrachtung Unbehagen hervorruft und zu einer eingehenden Kontemplation anregt. Die Arbeiten eröffnen einen Raum, der thematische Verweise schafft und das eigentliche Geschehen außerhalb der Bildoberfläche stattfinden lässt“, schreibt Walter Seidl im Text zur Ausstellung.

Jan Merta, School Trip II, 2021, Courtesy Galerie Martin Janda


silvia steinek galerie
Fabian Erik Patzak

„… Meine Arbeit war für mich auch immer ein Ventil, um aktuelle geopolitische Ereignisse zu verarbeiten und zu reflektieren. Kunst ist immer ein Produkt ihrer Zeit“, beschreibt der österreichisch-amerikanischer Künstler Fabian Erik Patzak die Ausgangslage für seine neue Ausstellung in der Eschenbachgasse. Der Absolvent der Meisterklasse von Muntean/Rosenblum an der Akademie der bildenden Künste Wien wurde bereits zahlreich für seine Malerei ausgezeichnet und seine Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen. Patzaks künstlerisches Schaffen ist geprägt von einer generationenübergreifenden Migrationserfahrung, insbesondere zwischen Österreich und den Vereinigten Staaten, und setzt sich mit ineinandergreifenden Themen wie Erbe, Dislokation und Erinnerung auseinander.
 

Fabian Erik Patzak, Window with Stained-Glass, 2022, oil on canvas, 140 x 100 cm

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