Mohammed Sami
Mohammed Sami gilt aktuell als Shooting Star, Museen wie das Moderna Museet in Stockholm und das Carnegie Museum of Art in Pittsburgh haben jüngst seine Werke gezeigt. Nun präsentiert das Camden Art Center seine erste institutionelle Ausstellung in Großbritannien.
Es ist bemerkenswert, wie schnell sich ein Narrativ um den Maler Mohammed Sami gebildet hat. Der heute in London lebende Künstler wurde 1984 in Bagdad geboren, von Saddam Hussein als Propagandawandmaler eingesetzt und kam 2007 als Flüchtling nach Schweden. Es scheint unmöglich, auf seine zweideutigen, unheimlichen und atmosphärischen Werke mit etwas anderem als seiner Lebensgeschichte zu reagieren. Doch bei einem Maler, der sich so bewusst gegen stereotype Darstellungen von Macht, Identität und Trauma wendet, scheint das Ausmaß, in dem seine Biografie zur Eingrenzung und Erklärung dieser vieldeutigen Bilder herangezogen wird, am Thema vorbeizugehen.
Im Gespräch mit Kurator Sohrab Mohebbi, das für die Begleitpublikation des Camden Art Centre zur Ausstellung geführt wurde, verweist Sami auf literarische Anspielungen in der arabischen Literatur als Inspiration für seine künstlerische Strategie, sich einfachen Erzählungen zu widersetzen. „Wenn die Leute es als Trauma bezeichnen, stimme ich ihnen nicht ganz zu, denn es geht nicht um traumatische Erfahrungen – es ist eher wie ein Spuk. Es geht darum, dass die Erinnerung verschiedene Objekte heimsucht und verändert.“
Anstatt das stereotype Bild eines Traumas zu verwenden, um vom Irak-Konflikt zu berichten, den er aus erster Hand miterlebt hat, setzt Sami die Malerei ein, um Krieg, Erinnerung und Verlust auf seine Weise darzustellen.
Dieser Text wurde gekürzt. Den ganzen Beitrag lesen Sie in unserer PARNASS Frühjahrsausgabe.