Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Kaleidoskop der Geschichte(n). Ukrainische Kunst 1912-2023

Es ist die erste Ausstellung ihrer Art in Deutschland: Das Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) widmet bis zum 10. September 2023 der modernen ukrainischen Kunst eine umfassende Überblickspräsentation. Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Installationen, Videoarbeiten, Grafiken und Archive von rund 50 Künstler*innen repräsentieren auf 1.200 Quadratmetern die Kunst der Ukraine von Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart und geben Einblicke in die bewegte Geschichte des Landes sowie den stetigen Kampf um das eigene Selbstverständnis.


Die Ausstellung "Kaleidoskop der Geschichte(n). Ukrainische Kunst 1912-2023" befasst sich mit vier Hauptthemen, die sich überschneiden: Praktiken des Widerstands, Erinnerungskultur, Räume der Freiheit und Gedanken über die Zukunft. In ihnen verbindet sich die aktuelle Situation mit historischen Ereignissen, zeigt individuelle Erfahrungen und persönliche Geschichten. Jede Position repräsentiert einen bestimmten Mikrokosmos, der mit der Historie des Landes und seinem Erbe verwoben ist. Dadurch entfalten sich die Komplexität und die Vielfalt der heutigen ukrainischen Kunstszene. Sie beschäftigt sich mit der Selbsterkenntnis in der ukrainischen Geschichte, wirft einen introspektiven Blick auf ihre Gegenwartskultur, analysiert und beschreibt das Land in dessen Komplexität und Widerständigkeit mit den Mitteln der modernen und zeitgenössischen Kunst.

Die Ausstellung verdeutlicht einen kulturellen Föderalismus, der essentiell für die ukrainische Kultur ist: Sie hat sich nicht zentral allein in Kyjiw entwickelt, sondern parallel in vielen einzigartigen kulturellen Zentren, wie Dnipro, Iwano-Frankiwsk, Charkiw, Lwiw und Odessa. Beleuchtet werden unter anderem die Zeit nach der Unabhängigkeit in den 1990er-Jahren, die Revolution der Würde (Revolution of Dignity) von 2013 bis 2014 und die Zeit nach der russischen Annexion der Krim. Durch die russische Invasion seit dem 24. Februar 2022 erlebt die ukrainische Kultur eine erneute Dezentralisierung und ein Nomadentum. Viele Kunstschaffende aus diesen bedeutenden Kulturzentren sind gezwungen, ihre Städte zu verlassen und als Migrant*innen in der Welt verstreut zu leben.

Tetiana Yablonska, Samen, 1969, Courtesy of the National Art Museum of Ukraine (NAMU

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Residenzschloss Dresden
Taschenberg 2
01067 Dresden
Deutschland

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