Jubiläumssieger bäumt sich auf: Daniel Leiter gewinnt 20. Bank Austria Kunstpreis Kärnten
Leiter überzeugt Jury mit seiner Arbeit zum Thema „AUF*BÄUMEN“. Zweiter Platz geht an Rosa Andraschek Lobnig.
Nicht nur das Comeback von Kunst und Kultur gibt am Mittwochabend in Klagenfurt Grund zum Feiern: Im Künstlerhaus verleiht die UniCredit Bank Austria in Zusammenarbeit mit der Galerie3 von Lena Freimüller bereits zum 20. Mal den Bank Austria Kunstpreis Kärnten. Der Förderpreis für junge Kunstschaffende aus der Region ist mit 5.000 Euro dotiert und erwies sich in der Vergangenheit schon mehrfach als Sprungbrett für steile Künstlerkarrieren. Nach einer ersten Selektion durch die Galerie3 werden jedes Jahr sechs Künstler eingeladen, Arbeiten zu einem vorgegebenen Thema zu gestalten. Hinsichtlich Materials und Technik sind sie dabei vollkommen frei. Mit dem Thema „AUF*BÄUMEN“ setzten sich heuer Rosa Andraschek Lobnig, Stella Antares, Sophie Esslinger, Tina Hainschwang, Daniel Leiter und Priska Kubelka auseinander. Ihre Werke sind bis 19. Juni 2021 im Künstlerhaus Klagenfurt bei freiem Eintritt zu sehen.
Zum Sieger des Jubiläumspreises kürte die Jury, die sich aus Peter Liaunig (Museum Liaunig, Kunstsammler), Tina Perisutti (Kronen Zeitung), Michaela Monschein (ORF), Lisa Ortner-Kreil (Bank Austria Kunstforum Wien), Karin Waldner-Petutschnig (Kleine Zeitung), Paula Watzl (PARNASS) und Christine Wetzlinger-Grundnig (Museum Moderner Kunst Kärnten) zusammensetzte, Daniel Leiter, der mit einer multimedialen Umsetzung überzeugt.
„Das diesjährige Thema ‚AUF*BÄUMEN‘ hat Daniel Leiter beeindruckend und in verschiedenen Medien gleichzeitig umgesetzt. Drei meterhohe, mit schwarz-weißen Mustern überzogene Stofftunnel bauen sich hinter einem Videoscreen auf. Sie erinnern an tragbare Umkleidekabinen oder Ganzkörperkostüme. Leiters Themen sind Körperwahrnehmung, Badekultur, eigener und fremder Blick, geschlechtsspezifische Zuschreibungen und deren Auflösung. Skulptur, Malerei, Video, Performance und Partizipation vereinen sich in ‚how to change roles (on top of a tree)‘ zu einer dichten, konzeptionellen Arbeit, die noch dazu mit Gegenwartsbezug aufwartet: Abstand halten, bedeutet das Schutz oder Gefängnis?“, fasst Kuratorin Lisa Ortner-Kreil (Bank Austria Kunstforum Wien) das Urteil der Jury zusammen.
Der zweite Platz geht an Rosa Andraschek Lobnig. Sie überzeugt die Jury mit der Arbeit „memory“, einer Kombination aus Frottage-Arbeiten und einer Dia-Slideshow, die um das Thema Nicht/Erinnern der nationalsozialistischen Vergangenheit kreist.