Haus Wien

Ein temporäres Heim für kollaborative Ideen und Emerging Art.

Vor rund einem Jahr haben sich die sechs Kreativköpfe Johanna Thorell, Marie-Claire Gagnon und Julius Pristauz (Hugo Zorn), Fanny Hauser (Kevin Space), Bruno Mokross und Edin Zenun (Pina) zusammengetan und „Haus Wien“ gegründet. Haus versteht sich als kollaboratives Ausstellungsprojekt und nicht-kommerzieller Rundgang. Das Projekt führt eine Vielzahl von künstlerischen Initiativen und Ansätzen unter einem Dach zusammen und ergänzt so als „Satellit“ die Wiener Messewoche. Temporär wird 2020 ein rund 500 Quadratmeter großes Gebäude in Wien Simmering bespielt, das kurz vor dem Abriss steht. In zahlreichen Wohnungen sowie in zwei Außenbereichen wird interveniert. Von wem, das entschied nach einem Open Call eine Jury, besteht aus dem Gründungsteam von Haus Wien und der Kunstkritikerin Kimberly Bradley, der Kuratorin Aziza Harmel und dem Künstler Francis Ruyter, die ein vielfältiges Programm auswählten.

Es werden sowohl einzelne Arbeiten, Künstlerische Projekträume als auch Gruppenausstellungen, initiiert von Kunsträumen, zu sehen sein. Über die Woche verteilt finden auch Performances statt. Der Projekttitel „Haus Wien“ versteht sich deutungsoffen als Format des Diskurses und der Diversität künstlerischer Praxen in und um Wien. Haus agiert als niederschwellige Vermittlungsplattform, die künstlerische Produktion und Gemeinschaft in einer freien und öffentlich zugänglichen Form fördert. Gewissermaßen als Zwischenschritt von Kunstmarkt, Kunstinstitution, Kunstuniversität und Kunstatelier. 2020 nehmen unter anderem die Künstlerinnen Angelika Loderer, Barbara Kapusta und Kerstin von Gabain am Projekt teil, aber auch Off-Spaces wie Loggia (München/Wien) oder Goswell Road (Paris) sind mit Ausstellungen vertreten. Eine besondere Präsentation plant die EXILE Galerie, die mit dem New Yorker Künstlerkurator Billy Miller Fotografien von Charles „Teenie” Harris (1908–1998) zeigt. Über vierzig Jahre lang hat Harris das afroamerikanische Leben aufgezeichnet. Sein beeindruckendes Vermächtnis von über 70.000 Bildern ist ein einzigartiger Überblick der Black History im 20. Jahrhundert.