Gallery Diary - Galerie Elisabeth & Klaus Thoman | Marcus Geiger

Die aktuelle Situation bedeutet eine enorme Belastung für die Kultur- und Kreativwirtschaft und auch für uns als Kunstmagazin. In dieser Zeit wollen wir unseren Beitrag leisten und geben Ihnen täglich Einblicke in die Ausstellungen der derzeit geschlossenen Galerien.


Galerie Elisabeth & Klaus Thoman Wien. Über Jahrzehnte produzierte und sammelte Marcus Geiger Schwarzweiß-Fotokopien von seinen Arbeiten, um ein einzigartiges Kaleidoskop entstehen zu lassen. Die in der Galerie Thoman gezeigten 34 „Originalkopien“ spiegeln die Essenz seines Œuvres wider und geben Einblicke in sein Schaffen, welches stark mit seiner Persönlichkeit verstrickt ist. Geiger ist ein präziser Skeptiker mit doppelsinnigem Verstand.

Indem Geiger Schwarzweiß-Kopien zu Originalen erklärt, verwirrt er die Erwartungshaltung des Kunstkonsumenten

Indem Geiger Schwarzweiß-Kopien zu Originalen erklärt, verwirrt er die Erwartungshaltung des Kunstkonsumenten: zwischen Original und Kopie herrscht noch immer die Idee vor, dass eine Kopie eine Art Ersatz für das Original ist. Geiger selbst setzt darüber hinweg und bezeichnet die Arbeiten als „Originalkopien“. Kuratiert wurde die Ausstellung von Stefan Bidner und zelebriert eine nunmehr 25-jährige Freundschaft zwischen dem Künstler und Kurator, Initiator der PARALLEL VIENNA.

Exhibition view Marcus Geiger, Wenn2, Galerie Elisabeth & Klaus Thoman Wien 2020, Foto © Galerie Elisabeth & Klaus Thoman / Lena Kienzer

Marcus Geiger, geboren 1957 in Muri, Schweiz. Von 1978 bis 1982 studierte er an der Akademie für bildende Kunst Wien bei Prof. Lois Egg in der Meisterklasse Bühnenbild. Seitdem lebt und arbeitet er in Wien. Internationale Bekanntheit erlangte er hauptsächlich durch Projekte im urbanen und institutionellen Raum, die dessen Wahrnehmung beeinträchtigen, indem sie verdrängte, unterdrückte oder übersehene Zusammenhänge und Ordnungen offenlegen. So etwa bei seinen Projekten bei der Manifesta 3 in Ljubljana, in der Wiener Secession, im Sozialwohnungsbau Brauerei Liesing oder bei der 6. Berlin Biennale. Seine Werke waren u.a. im 21er Haus Wien, Kunsthaus Zürich, Kunstverein München, Kunstmuseum St. Gallen, der Bawag und in der Generali Foundation Wien zu sehen. Von 2010-2011 hatte Marcus Geiger eine Gastprofessur an der Academy of Fine Arts Prague inne.

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