Galerie Welz feiert Jubiläum: 90 Jahre - 90 Künstler

Die älteste Galerie Österreichs steht in Salzburg

Geschäftsführer Martin Kelz, Künstler Georg Loewit, Geschäftsführer Hubert Lendl, Foto: Neumayr-Abdruck

Zur Jubiläumsausstellung wählte die Galerie aus ihrem umfangreichen Portfolio 90 Künstler aus und zeigt damit ihr großes Spektrum von Malerei über Druckgrafik bis zur Skulptur – von der klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst.


90 Jahre - älteste Galerie Österreichs

Die traditionsreiche Galerie im Zentrum von Salzburg zeigte 1934 ihre erste Ausstellung. Sie ist somit die älteste noch tätige Galerie in Österreich. Heute wird die Galerie Welz von den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern Hubert Lendl und Martin Kelz geleitet. In der ersten Ausstellung 1934 wurden unter anderem Werke von Oskar Kokoschka und Alfred Kubin präsentiert, ein Jahr später zeigte die Galerie unter anderem Ausstellungen von Gustav Klimt, Egon Schiele, Richard Gerstl, Oskar Kokoschka und dem Salzburger Maler und Grafiker Anton Steinhart. Zu diesem Jahresprogramm hat sich auch das Plakat erhalten, das erste, das die Galerie drucken ließ. Damals, so erzählen Martin Kelz und Hubert Lendl, hat man für alle Ausstellungen des Jahres ein Plakat gedruckt und dieses auf den Liftfasssäulen affichiert.

Für das Jubiläum hat die Galerie auch ihre umfangreiche Plakatsammlung geöffnet und eine Liste der in den vergangenen neun Jahrzehnten präsentieren Künstler und Sonderausstellungen erarbeitet. Von 1934 bis heute wurden 386 Künstler mit Ihren Werken in insgesamt 1597 Ausstellungen präsentiert, sowie 337 Gruppen- und Themenausstellungen. Die Zusammenstellung ist zahlenmäßig und auch inhaltlich beeindruckend und bildet gemeinsam mit der Dokumentation der publizierten Bücher und Kataloge die Basis einer umfangreichen Publikation zur Geschichte der Galerie. Die ersten Kataloge entstanden 1949 zu den Ausstellungen von Anton Kolig und Anton Steinhart. Deren Erfolge führten 1950 zur Gründung eines Verlages, in dem zahlreiche Monographien und Kunstbücher für Kunstliebhaber und Sammler erschienen.

PETER KRAWAGNA, OHNE TITEL - 2023, Öl auf Leinwand, 146,5 x 114 cm

PETER KRAWAGNA, OHNE TITEL - 2023, Öl auf Leinwand, 146,5 x 114 cm

1953 gründete Friedrich M. Welz gemeinsam mit Oskar Kokoschka die Internationale Sommerakademie für bildende Kunst „Schule des Sehens“ in Salzburg. Übersieht man die Jahre von 1934 bis heute, so lag der Schwerpunkt zunächst vor allem auf der klassischen Moderne, insbesondere auch auf der Druckgrafik. Ausstellungen der deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner, Max Beckmann, George Braque oder Marc Chagall und schon sehr früh auch Emil Schumacher, Antoni Tàpies oder Pierre Bonnard wurden gezeigt. Aber auch Werkübersichten österreichischer Künstler, wie Friedrich Aduatz, Eduard Bäumer, Gerhart Frankl, Rudolf Hradil, Kurt Moldovan oder Kurt Absolon, die heute aus der musealen Ausstellungspräsenz nahezu verschwunden sind.

Früh widmete sich die Galerie auch der Skulptur, man zeigt Bildhauer stets auch – und das ist nicht selbstverständlich – in umfangreichen Einzelausstellungen. Präsentiert wurden internationale Positionen wie Henry Moore oder Marini Marino und bereits 1954 Giacomo Manzù, der neben Oskar Kokoschka für die Anfangsjahre der Salzburger Sommerakademie prägend war, ebenso wie österreichische Bildhauer, wie Fritz Wotrbua, Alfred Hrdlicka, Josef Pillhofer, Joannis Avramidis, Andreas Urteil, Erwin Reiter und Herbert Albrecht, mit dem die Galerie eine langjährige Freundschaft verband. Wie überhaupt, so betonen Martin Kelz und Hubert Lendl, der persönliche Kontakt zu den Künstlern trotz des umfangreichen Portfolios einen wichtigen Fokus ihrer Galerietätigkeit darstellt sowie eine langfristige Zusammenarbeit. So konzentrierte sich die Galerie neben der klassischen Moderne ab den 1980er-Jahren zunehmend auf die Gegenwartskunst und nahm Künstler in ihr Portfolio auf, die sie bis heute vertritt: Positionen der Gruppe nächst St. Stephan, Eduard Angeli, der erstmals 1981 eine Ausstellung in der Galerie Welz zeigte, oder Peter Krawagna, den die Galerie seit 1975 vertritt, Karl Korab, Alois Riedl, der bereits 1969 seine erste Ausstellung erhielt, und viele andere mehr.

Welz-Geschäftsführer Hubert Lendl und Martin Kelz, Foto: Neumayr-Abdruck

Welz-Geschäftsführer Hubert Lendl und Martin Kelz, Foto: Neumayr-Abdruck

Und das Portfolio wurde in den letzten Jahren noch erweitert: Positionen der figurativen und abstrakten Malerei wie Joanna Gleich, Maria Moser, Eva Wagner, Martin Praska, Helmut Swoboda, Objektkunst und Skulptur von Gabriele Kutschera und Georg Loewit, der Salzburger Zeichner Erich Gruber oder der aus Linz stammende bildende Künstler Josef Schwaiger kamen dazu. Ein umfangreiches Künstlerportfolio, das auf beeindruckende Weise ein Spektrum von der klassischen Moderne bis heute umfasst und mit viel Engagement und Leidenschaft für die Kunst durch das Galerieteam betreut wird.

Galerie Welz

Sigmund-Haffner-Gasse 16, 5020 Salzburg
Österreich

90 JAHRE GALERIE WELZ

bis 7. September 2024

Das könnte Sie auch interessieren