Das sollten sie nicht verpassen!

FOTO WIEN: 6 Tipps aus der Redaktion

Neue Leitung, neues Team, neues Konzept: Das traditionsreiche Festival der Fotografie, die FOTO WIEN, findet wieder statt. Das Programm ist straff, die Teilnahmen sind zahlreich: Aus 130 Einreichungen wurden 90 Programmpartner als Kern ausgewählt, Museen, Ausstellungshäuser, Galerien, Kulturinstitute, Hochschulen, Bibliotheken und Archive sollen Brücken der Fotografie in der Stadt schlagen.


Das diesjährige Leitmotiv „Photography Lies“ übernehmen knapp die Hälfte der Teilnehmenden, interpretiert wird es jedoch sehr unterschiedlich. Die Frage danach, was Wahrheit in der Fotografie bedeutet und ob es eine solche überhaupt jemals gab, spielt für einige Partnerinstitutionen eine zentrale Rolle: Denn nicht nur in Zeiten künstlicher Intelligenz und unzähliger Möglichkeiten zur Fotobearbeitung müsse dies untersucht werden – Bildmanipulation oder Bildausschnitt hätten in der Fotografie bereits seit Anbeginn eine zentrale Rolle gespielt. Mehr zum Thema lesen Sie in unserer PARNASS Sommerausgabe.


MARKUS GUSCHELBAUER & STEFAN OLÁH

Galerie rauminhalt_harald bichler

Für Markus Guschelbauer ist die Landschaft Bezugspunkt und Kulisse für seine fotografischen Inszenierungen. Mit räumlichen Interventionen schafft er Architekturen und Installationen in der Landschaft, die sich durch den präzisen bildnerischen Akt des fotografischen Prozesses zu autonomen Bildwerken formen. Seine Inszenierungen gestaltet er für das fotografische Bild, dessen Wirkungsweise Fragen an die räumliche Wahrnehmung stellen. Seine Bilder kommen jedoch ohne digitale Manipulation zur Präsentation und werden somit zu medienreflexiven Zeugnissen der Fotografie. Stefan Oláhs Bilder aus dem Naturhistorischen Museum führen in eine vermeintlich ehrlichere Welt zurück. Ob es wirklich so war, darf jeder für sich entscheiden.

bis 8. Juli

MARKUS GUSCHELBAUER | Seeblick IV, 2022 | © Markus Guschelbauer, Bildrecht


BÁRA PRÁSILOVÁ

TSCHECHISCHES ZENTRUM WIEN

Das Tschechische Zentrum Wien zeigt Arbeiten der Fotografin Bára Prášilová. Ihre Ausstellung „Circles“ hat keinen Anfang und kein Ende, kein Vorher und kein Nachher. Es gibt eine Perfektion in ihren Fotografien – sauber, energisch, hell, in gesättigten Farben – , die das Platonische, das Symmetrische, die großen Träume einer idealen Welt evozieren, proportional, nahtlos und erhaben, gemessen und präzise, die irgendwie Ordnung und Leichtigkeit geben. Prášilovás Werk schafft eine tiefgründige Vorstellung vom Traum, dem Selbst und der Fotografie, die weit über das Bild selbst hinausgeht. 

bis 25. August

BÁRA PRÁŠILOVÁ | The Three of Us (From the Series Circles), 2020 | © Bára Prášilová


ROB McDONALD „STUDIO NOTES – MY TIME WITH CY”

ANZENBERGER GALERIE

Der Künstler Cy Twombly verbrachte die letzten zwanzig Jahren seines Lebens in Lexington, seiner Heimatstadt im Shenandoah Valley in Virginia. Zum größten Teil verbrachte er seine Tage damit, den Rhythmus der kleinen Universitätsstadt zu beobachten, lange, nachdenkliche Fahrten durch die Landschaft zu unternehmen und mit einem kleinen Kreis von Bekannten Unterhaltungsmöglichkeiten zu erkunden. Einer von ihnen war der US-amerikanische Fotograf Rob McDonald (*1964). Im Laufe der Jahre machte McDonald viele Fotos von Twomblys Haus und seinem Atelier in der Innenstadt von Lexington, in der Regel im Beisein des Künstlers selbst. Mit Ausnahme einiger kleiner Mixed-Media-Arbeiten, waren die Bilder bislang noch nie öffentlich zu sehen.

bis 18. August

ROB MCDONALD | Cy Twombly, Lexington Studio, 2008 | Courtesy the artist, Anzenberger Galerie


DIE WAHRNEHMUNG DES UNGLEICHZEITIGEN – ODER DER LAUF DER ZEIT

GALERIE ANDREA JÜNGER

Zwar verbindet man mit dem Medium Fotografie meist das mehr oder weniger manipulierte Festhalten eines Moments, die in der Galerie Andrea Jünger versammelten vier künstlerischen Positionen (Sabine Maier, Werner Schnelle, Claudia Schumann und Fritz Simak) beschäftigt aber nicht der Stillstand in der Momentaufnahme, sondern der Ablauf eines Geschehens. Mit unterschiedlichen fotografischen Verfahren wird hier Ungleichzeitiges auf einem Bild darstellbar. Prozesse, ganze Geschichten werden sichtbar gemacht, die wir normalerweise in dieser Form nicht wahrnehmen können. 

bis 30. Juni

WERNER SCHNELLE Lightwork #5, 2002, Ausschnitt © Werner Schnelle


WHAT IS REAL WHAT IS NOT

KUNSTTANKSTELLE OTTAKRING

Unter dem Ausstellungstitel „What Is Real What Is Not“ fragen internationale KünstlerInnen in den Räumen der Kunsttankstelle Ottakring und der Masc Foundation nach dem Wahrheitsgehalt der Fotografie. Die Außengestaltung der Kunsttankstelle Ottakring zeigt Arbeiten des Künstlers Aljoscha. Die im März 2022 entstandenen Fotografien, zeigen Institutionen zur Integrierung geistig und physisch eingeschränkter Menschen und Schulen in der Ukraine. Über den Köpfen der Menschen leuchten organische Skulpturen auf: Mit seinen skulpturalen Hoffnungsträgern, den Bioismen, geht der Künstler auf die Suche nach der verborgenen Realität. 

bis 17. Juni

ALJOSCHA Chotyn, Psykhonevrolohichnyy Budynok-Internat © Aljoscha, Masc Foundation


MAX PIVA & INGE MORATH

GALERIE OSTLICHT

Die Galerie Ostlicht zeigt in der Ausstellung „Ode to the Sea“ Arbeiten von Max Piva. Am Meer aufgewachsen, als leidenschaftlicher Surfer, fühlt er sich nun reif, in seinen Wellenbildern das umzusetzen, was er immer kannte, immer schon vor Augen hatte. Im Gegensatz zur "manuellen" Technik der früheren Werke, beschreitet er nun einen "sozusagen visuell-virtuellen Weg". Allen Arbeiten gemein ist jedoch das Zusammenspiel, (oder der Antagonismus) von Bewegung und Widerstand. Die in Graz geborene Fotografin Inge Morath arbeitete als Text-Journalistin für Presse und Radio, bevor sie zu fotografieren begann. Die Bildberichte ihrer zahlreichen Reisen durch Europa, Afrika, den Orient, die USA, die UdSSR, China, Japan, Thailand und Kambodscha erschienen in Magazinen wie Life, Paris Match, Holiday und der Saturday Evening Post. 

16. Juni bis 29. Juli

MAX PIVA Nazare, 2020 | © Max Piva

Foto Wien

Diverse Standorte, 1010 Wien
Österreich

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