Suppan Fine Arts

Große Würdigung: Alfred Zoff Retrospektive

Die Galerie Suppan präsentiert in ihren Räumen im Palais Coburg eine Retrospektive des Œuvres des 1927 verstorbenen österreichischen Malers Alfred Zoff. Gleichzeitig erscheint eine Fortsetzung der Zoff gewidmeten Monografie, die vor 30 Jahren unter dem Galeriegründer Martin Suppan entstanden ist, mit einem neuen Werkverzeichnis.  


Sattgrüne Wiesen, blühende Bäume, alte Gehöfte, Wasseroberflächen, in denen sich die Umgebung spiegelt, aber auch die wilde Gischt des Meeres oder Ortschaften an felsigen Stränden sind die Motive, die Alfred Zoff in kleinen Skizzen ebenso wie in großflächigen Ölgemälden wiedergibt. Über Jahre wurde das gesamte Œuvre Zoffs, eines Vertreters des österreichischen Stimmungsimpressionismus, akribisch aufgearbeitet und – aufbauend auf der bestehenden Monografie –ein neuer, erweiterter Band mit mehr als 1.500 Werken des Malers zusammengestellt. In der Ausstellung selbst sind etwa 100 Arbeiten zu sehen. Diese stammen zum Teil aus Museen, unter anderem aus dem Universalmuseum Joanneum in Graz, aus Privatsammlungen und dem Archiv der Galerie. Sebastian und Claudia Suppans großes Anliegen ist es, das Werk des Malers nun im 21. Jahrhundertwieder stärker in den Fokus zu stellen.

1852 in Graz geboren, studierte Alfred Zoff zuerst Medizin, danach Malerei an der Landeskunstschule und den Akademien in Wien und Karlsruhe, um sich in der Folge ganz der Kunst zu widmen. „Der Künstler war unermüdlich auf Reisen, stets auf der Jagd nach Licht, Himmel, Landidylle und Meeresbrandung“, so die Galeristen. Zoff skizzierte auf seinen Entdeckungstouren, die ihn von Krems bis nach Kroatien und Montenegro sowie von Capri, Genua und den Cinque Terre bis auf die englische Insel Jersey führten, stets inmitten der Landschaft, um die Bilder dann in seinem Atelier zu vollenden.

„Wir haben uns hineingetigert“, beschreibt Claudia Suppan ihre Intention, das Vermächtnis ihres, im Vorjahr verstorbenen Mannes, Martin Suppan, weiterzuführen. Das Ehepaar hatte sich schon mehr als 30 Jahre mit Alfred Zoff beschäftigt, seine Bilder gesammelt, die Verwandten des Künstlers in Österreich und in der Schweiz kennengelernt und eine Monografie veröffentlicht. Das noch von Martin Suppan erarbeitete Konzept für die Neuauflage der Monografie und des Werkverzeichnisses wurde nun zur Ausgangsbasis für Claudia und Sohn Sebastian Suppan.

Alfred Zoff, Über den Dächern von Krems, um 1901, Öl auf Leinwand, 30 x 44,5 cm, Foto: Suppan/ Philipp C. Riedl

Der Künstler war unermüdlich auf Reisen, stets auf der Jagd nach Licht, Himmel, Landidylle und Meeresbrandung

Sebastian Suppan

Was Sebastian Suppan, dem übrigens die zeitgleich mit seiner Geburt erschienene erste Zoff-Monografie gewidmet ist, an den Arbeiten des Stimmungsimpressionisten fesselt, ist „die unglaubliche Qualität der Bilder, der kleinen Gemälde, die in freier Natur entstanden sind, aber auch der Atelierbilder im großen Format. Es ist spannend, einen Künstler des 19. Jahrhunderts aus der Perspektive der heutigen Zeit zu betrachten, in der vorwiegend Contemporary Art im Vordergrund steht, und ihn so in neuem Licht zu sehen.“ 

Die kunsthistorische Neubearbeitung der Biografie Alfred Zoffs mit begleitenden Zeittafeln, die ihn in Kontext mit dem Kunstgeschehen in Österreich und dem internationalen Umfeld bringen, eröffnet neue Blicke auf die diversen Schaffensperioden. Einige der Informationen stammen auch aus den erhaltenen handschriftlichen Tagebüchern des Künstlers, in denen er in Texten und Skizzen sein Denken und Tun detailreich wiedergibt.

Alfred Zoff, Weißenfelsersee in Oberkrain, 1885, Öl auf Leinwand, 80 x 104 cm, Foto: Suppan/ Philipp C. Riedl

Für die künstlerische Entwicklung „spielte das Reisen eine unverzichtbare Rolle“, erklärt Claudia Suppan. Zoff brachte seine Eindrücke in die Salons seiner schon zu Lebzeiten unzähligen Sammler. Einer von ihnen war Kaiser Franz Joseph, dem die sogenannten „Seestücke“ – Bilder von der Brandung in Brest, an der Riviera di Levante oder bei Boccadasse – besonders gefielen.

Die Galerie hat für die Ausstellung eine besondere Präsentation der Gemälde erarbeitet. So werden die Arbeiten beispielsweise in modernen,schlichten Rahmen gezeigt, um „sie neu zu positionieren und den großzügigen Pinselstrich, die Farbvielfalt und die Qualität der Malerei besser zur Geltung kommen zu lassen.“

Alfred Zoff, Weiher in Stainz, um 1905, Öl auf Leinwand, 47 x 38 cm, sign.: “A. Zoff”, Foto: Suppan/ Philipp C. Riedl

Alfred Zoff, Abend unter Nervi, 1896, Öl auf Leinwand, 67 x 117 cm, sign.: “A.Zoff.”, Foto: Suppan/ Philipp C. Riedl

Suppan Fine Arts

Palais Coburg
Seilerstätte 3
1010 Wien
Österreich

ALFRED ZOFF (1852–1927)

Fortsetzung Monografie, Werkverzeichnis, Ausstellung

bis 30. März 2022

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