Der Online-Kunstmarkt erwacht gerade erst

Sabrina Möller keen on magazine

Der Online-Kunstmarkt eröffnet für Galerien neue Möglichkeiten, ihre Zielgruppen weltweit bestmöglich zu erreichen und diese über ihr Programm und ihr Künstlerportfolio zu informieren. Er ist eine Plattform, um Kunst zu entdecken, zu kaufen, zu verkaufen und zu vermarkten. Die Online-Positionierung der Galerien, auch in den Sozialen Medien, ist ein wichtiger Faktor – einer, der oft ignoriert wird, verbunden mit dem Argument, dass Sammler nicht bereit sind, Kunst via Internet zu kaufen, vor allem nicht hochpreisige. Doch Tatsache ist, dass es bereits passiert und sogar relativ gut funktioniert. Nachweislich verkaufen Galerien Kunst mittlerweile sogar über Instagram  — auch hochpreisige Werke.


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Transparenz ist derzeit das größte Manko

Während einige den Online-Kunstmarkt bereits als gescheitert betrachten, sagen die Fakten etwas anderes aus: Um 15 Prozent – auf circa 3,75 Billionen Dollar – ist der Umsatz laut Hiscox Online Art Trade Report 2017 von 2015 bis 2016 gewachsen. Der Online-Kunstmarkt ist nicht gescheitert, er erwacht gerade erst.

Eine Black List für Artflipper?

  „Wir bieten Klarheit in einem undurchsichtigen Markt …“ – so lautet der Anspruch von artrank.com, einer Plattform, die basierend auf einem Algorithmus Kauf- und Verkaufsempfehlungen abgibt. Jedes Quartal publiziert die Plattform ein neues Ranking mit den Top 10 in Kategorien wie „buy under $ 100.000“, „early blue chip“ und „sell/peaking“. Dabei ist der Algorithmus mindestens ebenso wenig transparent wie der Kunstmarkt selbst. Er basiert auf sechs Kriterien: Präsenz, Auktionsresultate, Marktsättigung, Marktunterstützung, Repräsentation und Social Mapping.

Statistiken sind nicht immer vollständig

Eine beliebte Plattform bei Galeristen wie auch Sammlern ist artfacts.net. Die Plattform analysiert den Erfolg von Ausstellungen – und visualisiert den Trend des jeweiligen Künstlers in einer Grafik. Das Ergebnis ähnelt einem Aktienkurs. Auch wenn die Plattform gern für Prognosen und für eine schnelle Einschätzung genutzt wird: Sie ist tückisch. Die Statistiken beruhen zwar auf realen Daten, diese sind aber meist nicht vollständig. Insbesondere jüngere und international wenig renommierte Künstler sind betroffen: Ihre Ausstellungen werden selten upgedatet, was dazu führt, dass die Kurve – unabhängig von den realen Ausstellungen – auch fallen kann.

Die Frage ist nicht, ob künftig mehr online gekauft wird. Die Frage ist, wie

artsy.net ist so etwas wie eine jüngere Ausgabe von artnet.com. Neben einem Online-Magazin, das täglich Beiträge veröffentlicht, bietet artsy eine relativ gut kuratierte Auswahl international agierender Galerien sowie ihrer Künstler. Als potenzieller Sammler kann man ohne Registrierung direkt Preisanfragen zu bestimmten Werken an die Galerien übermitteln oder sich zusätzliche Informationen einholen. Die Interaktion – ob nun digital oder face-to-face – ist hier immer noch Thema. Man packt das Werk nicht einfach in den „Warenkorb“. Denn online Kunst zu kaufen, verpflichtet.

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