Wohin in London?
Die großen Museen Londons können schnell für ein volles Programm sorgen. Bei Lust auf Neues hat die Metropole aber noch einige Schmankerl zu bieten. Diese vielleicht weniger bekannten, aber ebenso spannenden Hotspots sollten auf der nächsten To Do Liste nicht fehlen! Hier sechs Tipps der Must Sees unserer in London lebenden Autorin Nina Neuper.
Wallace Collection
1897 vermachte die Witwe des britischen Kunstsammlers und Mäzens Richard Wallace dessen Privatsammlung dem britischen Staat. Um die Kunstschätze zusammenzuhalten und der Öffentlichkeit frei zugänglich zu machen, wurde 1900 im herrschaftlichen Hertford House am Manchester Square ein Museum eröffnet. Bis heute können dort bei freiem Eintritt unter anderem Gemälde von Tizian, Diego Velázquez, William Turner, Rembrandt und Rubens sowie Porzellan aus Sèvres und Meißen, historische Waffen und die größte Sammlung französischer Kunstmöbel außerhalb von Frankreich besichtigt werden.
ZABLUDOWICZ COLLECTION LONDON
Die Zabludowicz Collection ist eine philantropische Bemühung und stetig wachsende Sammlung mit zugehörigem Ausstellungsprogramm. Sie wurde 1994 von Poju und Anita Zabludowicz gegründet und überspannt inhaltlich vier Jahrzehnte mit Werken aus verschiedensten Disziplinen. Seit 2007 ist sie auch in London beheimatet – neben den USA und Finnland – in einer früheren Methodisten Kirche von ca. 1870.
HAYWARD GALLERY
An der Southbank der Themse liegt das bedeutende Kulturareal „Southbank Centre“ dessen Teil die auf Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst fokussierte Hayward Gallery ist. Aktuell wird die erste umfangreiche Soloausstellung des erfolgreichen französischen Installationskünstlers und Fotografen Kader Attia gezeigt. Attia, der sich sowohl als Aktivist als auch als Künstler versteht, hat sich in den letzten zwanzig Jahren darauf konzentriert, Kunstwerke zu schaffen, die einen grundlegenden Dialog über die Welt in der wir leben provozieren.
FREELANDS FOUNDATION in Primrose Hill
Die Freelands Foundation wurde 2014 von Elisabeth Murdoch gegründet. Ihre Mission ist die Förderung von Künstlern und kulturellen Institutionen. Das sehr strategische Ausstellungsprogramm ist vielfältig. Es gibt spannende Ko-projekte unter anderem mit der Tate Modern oder Yorkshire Sculpture International. Ab März ist die Ausstellung “Fault Lines“ zu sehen. Eine Gruppenausstellung mit den vier Bildhauern Angela de la Cruz, Jonathan Baldock, Alice Channer und Holly Hendry, die Ideen über Fragilität und die Beziehung zwischen menschlichem Körper und Objekten erforschen. Die Freelands Foundation befindet sich in Primrose Hill. Dieser Stadtteil Londons ist ebenfalls einen Besuch Wert.
Sir John Soane’s Museum
Sir John Soane (1753–1837) war ein bedeutender Architekt seiner Zeit. So zeichnete er nicht nur für die Bank of England verantwortlich, sondern schuf auch für sich und seine Familie ein außergewöhnliches Zuhause. Das Sir John Soane’s Museum besteht aus den drei zusammengelegten ehemaligen Wohnhäusern Soanes. Bereits ab 1809 verwandelte der Architekt nach und nach seine privaten Häuser in ein Museum für Architekturmodelle, Abgüsse und Zeichnungen. Anstatt die Objekte zu kategorisieren, entschied er sich für eine ungewöhnliche und übervolle Präsentation, die man mit eigenen Augen gesehen haben muss.
CAMDEN ARTS CENTRE
Das Camden Arts Centre ist ein Ort für erstklassige zeitgenössische Kunst. Es gibt einen Ausstellungsraum und Studios für die Öffentlichkeit. 2015/16 feierte man das 50 jährige Bestehen. Die Ausstellungen widmen sich nicht nur etablierten Künstlern, sondern bieten auch aufstrebenden, jungen Positionen eine Plattform. Bis Ende März läuft die Ausstellung „Beatrice Gibson – Crone Music“.