Sehenswerte Ausstellungen im Salzburger Kunstverein

Salzburg bietet in diesem Sommer eine Reihe von Museumsausstellungen, darunter der renommierte US-amerikanische Videokünstler Bill Viola, dem das Museum der Moderne eine Einzelausstellung widmet, die noch bis Ende Oktober zu sehen ist und die Schau der Künstlerinnengruppe "Die Damen" im Rupertinum. Einen Besuch im Salzburger Kunstverein sollten Sie ebenso einplanen.


Camille Henrot und Tina Hainschwang | Salzburger Kunstverein

Der Salzburger Kunstverein zeigt mit Camille Henrot „Mother Tonque“ und „Enclosed Garden“ von Tina Hainschwang zwei unterschiedliche und sehenswerte Ausstellungen, in denen beide Künstlerinnen auch den Raum installativ bespielen.

Die Ausstellung der preisgekrönten französischen, heute in Berlin lebenden, Künstlerin Camille Henrot war zuvor bereits in der Kestner Gesellschaft in Hannover zu sehen, wurde jedoch um aktuelle Werke der Künstlerin erweitert. Die Szenografie stammt, wie auch in Hannover, von Charlap Hyman & Herrero. Das Thema Mutterschaft, Bindung und Trennung aber auch die gesellschaftlichen Erwartungshaltungen an die Rolle der Frau wird in der politischen wie auch persönlichen Ausstellung von Henrot thematisiert. Der Ambivalenz Motive wie die Mutterschaft aufzugreifen, ist sich die Künstlerin durchaus bewusst – auch weil dies ihrer persönlichen Biografie entspricht. Doch „Mother Tonque“ bleibt nicht im persönlichen Erleben haften, sondern spricht eine Vielzahl an damit verbundenen gesellschaftlichen Rollen an. So navigiert Henrot anhand ihrer heterogenen Malerei im Dialog mit ihren Skulpturen und Texten durch brisante Themen der Gegenwart.

Ausstellungsansicht Camille Henrot. Mother Tongue, Salzburger Kunstverein 2022, Foto: Andrew Phelps, © Camille Henrot & Salzburger Kunstverein.

Tina Hainschwang bezieht sich in ihrer Installation „Enclosed Garden“ im Kabinett des Salzburger Kunstvereins auf das Bild des „hortus conclusus“, des umschlossenen Gartens mit seinen vielfachen kulturellen Bedeutungen – ein permanentes Motiv der Kunstgeschichte. Hainschwang wurde 1986 in Salzburg geboren, vertreten durch die Elektrohalle Rhomberg reüssierte sie bereits auch in institutionellen Ausstellungen. Im Salzburger Kunstverein dominieren einmal mehr ihre Objekte an der Schnittstelle zwischen Figuration und Abstraktion mit einer Tendenz zum Surrealen. Wunderliche Naturwesen bevölkern das Kabinett, die fein gearbeitet sowohl etwas Filigranes ausstrahlen, wie die Idee von Verwandlung und Metamorphose transportieren.

Ausstellungsansicht Tina Hainschwang, Salzburger Kunstverein 2022, Foto: Andrew Phelps, © Salzburger Kunstverein

Salzburger Kunstverein

Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg
Österreich

Camille Henrot + Tina Hainschwang

bis 2. Oktober 2022

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